Dr. Helmut Marko (geb. 27. April 1943 in Graz, Österreich) ist ein ehemaliger Rennfahrer und seit Jahrzehnten eine prägende Figur im internationalen Motorsport. Vor allem der Formel 1. Nach seinem Studium für Rechtswissenschaften, von dem er 1967 zum Doktor promovierte, widmete er sich seiner eigentlichen Leidenschaft: dem Motorsport.
In den 1960er- und frühen 1970er-Jahren war Marko selbst als Fahrer im Formelsport und im Langstreckenbereich tätig. Sein größter Karriereerfolg war der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1971 im Porsche 917, den er gemeinsam mit Gijs van Lennep pilotierte. Im Jahr 1972 startete der Doktor in der Formel 1 für BRM, musste seine Karriere jedoch nach seinem schweren Unfall beim Grand Prix von Frankreich in Clermont Ferrand beenden. Er verlor durch einen Steinschlag auf sein Visier Auge.
Der Unfall der Helmut Markos aktive Rennkarriere beendete
1972 verlor Marko beim Grand Prix von Frankreich sein linkes Auge. Der vor ihm fahrende Ronnie Peterson wirbelte mit seinem Lotus 72 einen Stein von der Strecke auf, der das Visier von Helmut Marko durchschlug und ihm sein Augenlicht kostete. Laut eigenen Angaben hätte er in dem Moment irrsinnige Schmerzen verspürt und nichts gesehen. Trotzdem schaffte er es einen Unfall zu verhindern und parkte seinen Boliden seitlich auf der Strecke. Um seine Kollegen hinter ihm von seinem Vorhaben zu unterrichten, hob der Doktor die Hand bevor er sein Auto seitlich bewegte. Zumindest wurde es ihm so später mitgeteilt.
Zuerst hatte er noch Hoffnung sein Auge behalten zu können, aber bei der Erstversorgung im Krankenhaus ging einiges schief. Die Rettungskräfte lieferten Marko erst zweieinhalb Stunden nach dem Unfall ins Krankenhaus ein, der Augenspezialist war jedoch nicht im Haus sondern auf einer Grillparty und hatte somit Verspätung. Das Auge wurde später zusammengenäht, jedoch hatte er bei jedem Zwinkern Schmerzen und sah bald ein, dass das Auge ersetzt werden musste. Seitdem trägt er seine berühmt-berüchtigte Augenprothese.

Die Karriere nach der Karriere
Marko stieg nach seiner aktiven Rennfahrerkarriere ins Hotelbusiness ein und wurde zum erfolgreichen Unternehmer. Die Hotelkette "Helmut Marko Hotels" besitzt vier Immobilien in Graz, darunter das Lendhotel, das Schlossberghotel, das Augarten Art Hotel und das Kai 36.
Trotz neuem Standbein blieb der Motorsport seine Leidenschaft, weshalb er 1984 sein erstes eigenes Motorsportteam "RSM Marko" gründete, das unter anderem in der DTM startete. Auch als Manager machte er sich einen Namen. Gerhard Berger war einer seiner ersten Schützlinge auf seiner langen Reise in der Formel 1.
In den 1990er-Jahren übernahm Marko das Amt des Beraters für Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz, der über die Jahre ein guter Freund des Doktors wurde. Er übernahm die Leitung des Red Bull Junior Teams, das als eine der erfolgreichsten Nachwuchsschmieden im Motorsport gilt. Nur um ein paar Beispiel zu nennen: Sowohl Sebastian Vettel, Max Verstappen, Daniel Ricciardo als auch Carlos Sainz entsprangen dieser Schmiede und legten eine erfolgreiche Formel-1-Karriere hin.
Seit der Übernahme von Jaguar Racing durch Red Bull im Jahr 2005 ist Marko als Motorsportberater an der Seite des österreichischen Teams. Er gewann mit dem Team bislang sechs Konstrukteurs- und acht Fahrerweltmeisterschaften.
Und seine Zeit bei Red Bull Racing ist noch nicht abgelaufen.