Es war seit Wochen ohnehin nur noch ein offenes Geheimnis, jetzt ist es auch offiziell: Luca Marini bleibt in der kommenden MotoGP-Saison Werksfahrer bei Honda, er hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis Ende 2026 verlängert. Das verkündete die Honda Racing Corporation am Montagmorgen via Pressemitteilung.
"Wir freuen uns sehr, ein weiteres Jahr mit Luca weiterzumachen. Er hat durchweg ein hohes Maß an Professionalität und Engagement an den Tag gelegt und sich einen Ruf als analytischer und unglaublich fleißiger Fahrer erworben, was ihn zu einer wertvollen Bereicherung für jedes MotoGP-Projekt macht. Lucas Feedback ist klar und präzise und war für die Ingenieure von Honda HRC bei der Weiterentwicklung der Honda RC213V in den letzten anderthalb Saisons sehr hilfreich", begründet HRC-General-Manager Taichi Honda die Entscheidung.
Luca Marini: Deutlicher Formaufschwung rettet Honda-Werksplatz
Marini war zur Saison 2024 von VR46 zu Honda gewechselt, kam seinerzeit als Nachfolger des zu Gresini abgewanderten MotoGP-Superstars Marc Marquez. Es folgte eine harte Debütsaison auf der wenig konkurrenzfähigen RC213V, in der die Startnummer 10 nur 14 Punkte sammelte und die Weltmeisterschaft als schlechtplatziertester Stammfahrer beendete. 2025 legte Marini dann aber eine klare Leistungssteigerung an den Tag, liegt vor dem Katalonien-GP (5. - 7. September) mit 72 Punkten auf WM-Rang 13 und damit etwa klar vor seinem Teamkollegen Joan Mir (46 Punkte). Speziell in Ungarn zeigte Marini zuletzt auf, schaffte als erster HRC-Fahrer überhaupt in der Sprint-Ära zwei Top-Fünf-Platzierungen an einem Wochenende.
"Ich bin sehr glücklich, jetzt verkünden zu können, dass ich bei Honda HRC bleiben werde", sagt der 28-jährige Italiener selbst. "Ich bin voll und ganz in dieses Projekt involviert und entschlossen, Honda dabei zu helfen, in der MotoGP-Weltmeisterschaft wieder an die Spitze zurückzukehren. Seit ich 2024 zum Team gestoßen bin, haben wir uns kontinuierlich verbessert und arbeiten immer besser zusammen. Die Zusammenarbeit mit einem Werk, insbesondere mit einem Werk wie Honda, ist für einen Fahrer eine enorme Motivation. Wir hatten bisher eine gute Saison und konzentrieren uns weiterhin darauf, uns bis zur letzten Runde in Valencia weiter zu verbessern."
Johann Zarco bleibt bei LCR Honda - bis Ende 2027!
Zu Jahresbeginn hatte Marini noch um seinen Platz im Honda-Werksteam fürchten müssen, weil etwa auch Johann Zarco mit starken Leistungen wie einem Sensationssieg in Le Mans Ansprüche auf eine Beförderung erhob. Doch die HRC-Bosse entschieden sich letztlich, mit dem bestehenden Line-Up weiterzumachen. Nur wenige Minuten nach der Marini-Verkündung flatterte am Montag nämlich auch die Verkündung der Verlängerung mit Zarco in die Postfächer der MotoGP-Journalisten. Wie LCR Honda bekanntgab, unterschrieb der Franzose sogar einen neuen Vertrag über zwei Jahre, was ihn zum ersten MotoGP-Fahrer macht, der über einen gültigen Kontrakt für die Saison 2027 verfügt.

"Ich freue mich sehr, bestätigen zu können, dass ich für die nächsten zwei Jahre bei LCR bleiben werde. Das ist wichtig, weil wir große Ziele haben und 2027 eine große Chance vor uns liegt", lässt sich Zarco in der Presseaussendung zitieren. Die MotoGP startet mit einem neuen Reglement dann bekanntlich in eine neue Ära, die Motorräder der Königsklasse werden sich umfänglich verändern. Auch deshalb dürfte es Honda ein Anliegen gewesen sein, einen erfahrenen und verlässlichen Piloten wie Zarco, der im MotoGP-Paddock auch als hervorragender Entwicklungsfahrer gilt, in den eigenen Reihen zu halten.
Dass Marini derweil nur für die kommende MotoGP-Saison bestätigt wurde, lässt darauf schließen, dass Honda für 2027 auf der Fahrerseite nochmal nachlegen wollen dürfte. Eigentlich hätten die Japaner gerne bereits zur nächsten Saison 2026 einen Spitzenfahrer unter Vertrag genommen, baggerten speziell am zwischenzeitlich wechselwilligen Jorge Martin. Der MotoGP-Weltmeister entschied sich dann aber doch zum Verbleib bei Aprilia, auch Gerüchte um Pedro Acosta lösten sich in Luft auf. In den nächsten zwölf Monaten ist jedoch mit neuen Anläufen zu rechnen. Außerdem soll 2027 auch Diogo Moreira ins Werksteam aufsteigen, womit ohnehin schon ein Platz vergeben wäre und mindestens einer aus dem aktuellen Duo Marini/Mir weiterziehen müsste.
Theoretisch wäre zur Saison 2027 auch Marc Marquez wieder verfügbar. Könnte Honda da nicht versuchen, den erfolgreichsten Piloten der eigenen MotoGP-Geschichte zurückzuholen? Teammanager Alberto Puig bezog dazu überraschend klar Stellung:



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