KTM verzeichnete in Jerez erstmals in der neuen MotoGP-Saison ein gutes Mannschaftsergebnis. Auch wenn sie von ein paar Stürzen der Konkurrenz profitierten, so platzierten sich alle vier RC16s unter den ersten Zehn. Einer war dabei dem Rest aber wieder um einige Sekunden voraus - und scheint langsam zum Hoffnungsträger der Österreicher zu werden.
Maverick Vinales hängt fest, aber: Ein vierter Platz hört sich doch gut an!
"Zwei Runden vor Schluss sagte ich mir: Ok, dann musst du heute eben mit Position vier zufrieden sein. Das hört sich doch eigentlich wirklich gut an? Damit darf man zufrieden sein. Das Wochenende war positiv, aber wir haben schon gute Anzeichen seit dem Rennen in Argentinien gesehen. Wir bauen da immer weiter etwas auf", bilanzierte ein gut gelaunter Maverick Vinales auch ohne Podestplatz.

Nachdem der Tech3-Neuzugang in Katar noch das Podium aufgrund der umstrittenen Reifendruckregel verlor, war er diesmal erneut im Kampf um die Teilnahme bei der Siegerehrung dabei. Doch 'Top Gun' musste ein ähnliches Problem erkennen, wie es der vor ihm fahrende Francesco Bagnaia hinter Fabio Quartararo erfuhr. "Ich fuhr die Lücke zu, aber jedes Mal, wenn du zu nahe an jemanden kommst - ich weiß nicht, ob sich Motorrad, Reifen oder Bremsen zu sehr aufheizen - aber es wird sehr schwer, das Bike abzubremsen. Dann wurde ich wieder langsamer und so lief das die ganze Zeit", gab der Spanier an.
Große Fortschritte auf der KTM: In komplett anderer Position als am Saisonbeginn
In diesem Teufelskreis war das Podium gleichzeitig so nah und doch so fern: "Ich fiel zurück, das Bike funktionierte wieder gut, ich holte auf und dann ging es wieder zurück." Das Überholproblem der Königklasse hat also mittlerweile auch die Topspeed-Monster von KTM erfasst. Positiv stimmte aber der davor gezeigte Speed: "Ich hatte einen intensiven Zweikampf mit Diggia [di Giannantonio] und da verloren wir zwei Sekunden auf Aldeguer [der später stürzte, Anm. d. Red.] und Bagnaia. Diese zwei Sekunden konnte ich zufahren, aber nicht wirklich angreifen. Aber wir sind in einer komplett anderen Position als zu Beginn der Meisterschaft, damit müssen wir zufrieden sein."

Dass Vinales überhaupt einem Ducati-Piloten wie Fabio Di Giannantonio davonfahren konnte, muss definitiv als positiv gelten. Am Ende nahm er dem Italiener knapp dreieinhalb Sekunden ab. Genauso groß war der Rückstand auf Sieger Alex Marquez. Der Ausdruck 'in Schlagweite' darf da durchaus fallen.
Vinales macht Mut auf weiteren Aufschwung: Gute MotoGP-Strecken kommen erst
So rechnet sich Vinales auch in Zukunft einiges aus. Noch immer lerne er bei seinem neuen Arbeitsgerät fleißig dazu. Und das Beste: Die Highlight-Kurse sollten erst noch kommen. "Es wird Strecken geben, auf der wir mehr oder weniger Potential haben, auch von meiner Seite als Fahrer. Jerez ist da eher eine der Schlechteren für mich, also muss ich recht zufrieden sein. Es ist lange her, seit ich in Jerez Vierter werden konnte", gab er an. Auf welchen Kursen er sich noch mehr ausrechnet, verriet er allerdings nicht.
Nachdem KTM und Yamaha zuletzt in Form von Vinales und Quartararo näherkamen, will Ducati technisch nachlegen. Was daraus beim Test in Jerez wurde, erfahrt ihr hier:
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