Aprilias Start in die MotoGP-Saison 2025 hätte kaum schlimmer sein können. Starzugang Jorge Martin verletzte sich sofort beim ersten Test in Sepang. Trotz dieses Schocks musste natürlich die Testarbeit verrichtet werden. Und diese brachte besonders in der zweiten Woche der Testfahrten in Buriram dann doch noch Hoffnung hervor.
Aprilia gibt Entwarnung: Ausfall von Jorge Martin konnte kompensiert werden
"Nach der Verletzung [von Jorge Martin, Anm. d. Red.] in Sepang mussten wir neu planen. Über die Winterpause haben wir viele Dinge produziert, die es zu testen galt", blickte Team-Manager auf stressige Tage zurück. Doch das Werk auf Noale konnte den Widrigkeiten tatsächlich trotzen. "Am Ende ist uns zum Glück der gesamte Job gelungen. Wir haben den gesamten Testplan abgearbeitet, das war eine lange Liste", gab der Italiener im MotoGP-Format 'After the Flag' erleichtert zu Protokoll.
Auch ohne Jorge Martin konnte sich Aprilia auf seine Fahrer verlassen. "Marco [Bezzecchi] hat großartige Arbeit geleistet. Er hat ein Basis-Setup definiert, sowohl auf Seiten des Chassis als auch auf Seiten der Elektronik. Lorenzo Savadori hier und in Sepang zu haben hat uns ebenfalls sehr geholfen, alle Teile auszusortieren, die wir Jorge zur Verfügung stellen können", dankte Bonora seinem zweiten Neuzugang und seinem langjährigen Testarbeiter.
MotoGP-Comeback des Weltmeisters im Plan
Und dennoch ist das Thema Nummer Eins bei Aprilia der Weltmeister, jedoch in anderer Stimmungslage. Der erste Schock ist überwunden und nun gilt es positiv auf das Comeback zuzusteuern. "Momentan ist sein medizinischer Erholungsplan voll im Plan. Er fühlt sich Tag für Tag besser. Wir freuen uns darauf, dass er wieder so früh wie möglich bei uns ist", ließ der Team-Manger kaum noch Zweifel daran, dass der Spanier zum Auftakt beim Thailand GP in zwei Wochen am Start stehen wird.
Die Arbeit seiner beiden Fahrerkollegen soll die Rückkehr etwas erleichtern: "Mit Sicherheit sind wir gespannt auf Jorge, denn es ist nötig, dass wir seine Bestätigung bekommen. Es war wichtig, ihm für das erste Rennen ein Basis-Setup zu erarbeiten, das wir nun im Wintertest gefunden haben. Wir hoffen, dass er so beim ersten Rennen sofort Vertrauen ins Motorrad finden kann."
Trotz positiver Signale: Erste MotoGP-Rennen für Jorge Martin wie ein Test
Diesen Optimismus ordnete Bonora jedoch zugleich ein. Auch wenn es sich um den amtierenden Weltmeister handelt, so wäre Ergebnisdruck völlig fehl am Platz: "Um ehrlich zu sein, werden wir die ersten vier Überseerennen als einen Test für Jorge betrachten. Er hat die Möglichkeit verloren, in Sepang und Buriram zu testen. Wenn du in der MotoGP von einem Motorrad auf das andere wechselst, ist das aber unbedingt notwendig, um Vertrauen aufzubauen."
Dies ist nun also die große Aufgabe für alle im Aprilia-Team: "Es wird nicht einfach, aber wir werden alle unsere Energie darin legen, ihm zu helfen." Sein neuer Teamkollege macht dabei Hoffnung: "Wir haben gesehen, dass Marco in Buriram sofort Vertrauen fand. Das macht uns Zuversichtlich, dass wir auch Jorge ein gutes Motorrad geben können."
Marco Bezzecchi hält der Sturz-Bürde stand: Starke Zeiten trotz Fehlern
Jener Marco Bezzecchi war für viele Beobachter die Überraschung des Tests in Thailand. Flog Aprilia im Schock von Sepang dort noch unter dem Radar, zeigte sich auf einer eigentlichen Angstrecke der RS-GP ein positiver Trend ab. Sowohl auf eine Runde als auch in der Sprint-Simulation wusste der Italiener zu überzeugen. Mehr dazu findet ihr hier in unserer Test-Analyse:
Dabei war er noch nicht einmal gänzlich am Limit. "Ich muss sagen, dass das Motorrad gut funktioniert, aber in diesen Qualirunden fahre ich noch nicht gut genug auf der Aprilia. Ich muss mich besser anpassen, besonders beim Bremsen. Das Bike ist etwas nervöser mit frischen Reifen. Da muss ich präziser sein. Das war mein Hauptproblem, es führte zu ein paar kleinen Fehlern. Dennoch bin ich zufrieden, denn die Rundenzeit war gut", verriet 'Bezz', dass er noch nicht alles aus seinem neuen Motorrad rausholen kann.

Und auch mental hat er die Bürde des schwarzen Test-Auftakts abgeschüttelt: "Der erste Tag in Sepang war hart für uns alle, besonders natürlich für Jorge aufgrund der Verletzung, aber auch für mich und das Team. Von da an habe ich einfach mein Bestes versucht. Für mich war alles neu, eine neue Erfahrung. Am Anfang wusste ich nicht wirklich, was ich tun soll. Aber zum Glück hat meine Mannschaft und das Werk großes Vertrauen in mich gesetzt, in meine Fahrweise und meine Rückmeldung. Das hat mir ein positives Gefühl vermittelt." Und so könnte sich Aprilias Fehlstart ins Jahr 2025 doch noch in einen Spätstart mit Potential für mehr wandeln.
Nicht nur für Jorge Martin begann das Jahr nicht nach Plan. Auch sein letztjähriger WM-Rivale Francesco Bagnaia hatte bisher zu kämpfen. Mehr dazu hier:
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