Während die MotoGP am kommenden Wochenende in Österreich (16. - 18.08.) gerade erst in die zweite Saisonhälfte 2024 startet, bleibt die nächstjährige Saison 2025 weiterhin einen der Haupt-Gesprächsthemen in der Königsklasse. Denn dann wird Superstar Marc Marquez in das Ducati-Werksteam befördert, während Jorge Martin und Enea Bastianini als Folgereaktion den Hersteller wechseln.

Eine brisante Entscheidung der Führungsebene in Borgo Panigale. Schließlich führt Martin die MotoGP-Weltmeisterschaft zum aktuellen Zeitpunkt drei Punkte vor Francesco Bagnaia an und auch Bastianini darf sich nach seinem Doppelpack in Silverstone wieder leise Hoffnungen machen. Der Italiener verließ Großbritannien am Sonntagabend mit dem Punktemaximum von 37 Zählern und liegt in der Fahrer-WM damit wieder auf Rang drei - vor Marquez, der im 'British Home of Motorracing' nur 13 Punkte anschreiben konnte.

Marquez-Verpflichtung ein Fehler? Bastianini stichelt gegen Duc (08:19 Min.)

Enea Bastianini stichelt gegen Ducati: Entscheidung nicht nachvollziehbar

"Ich habe die Wahl von Ducati ohnehin nicht verstanden. Dadurch haben sie gleich zwei Fahrer wie Jorge und mich verloren", stichelte Bastianini deshalb nach dem Großbritannien Grand Prix. Er selbst wechselt 2025 zu Tech3 KTM, während Martin beim Aprilia-Werksteam als Nachfolger von Aleix Espargaro andockt.

Zuspruch erhält Bastianini nun von keinem geringeren als MotoGP-Legende Valentino Rossi. "Ich habe es nicht wirklich verstanden", rätselte der Italiener zuletzt im interview mit 'L'Equipe'. "Es sah eigentlich so sah, als wäre bereits alles für die Verpflichtung von Jorge Martin vorbereitet gewesen. Ducati verfügte über ein interessantes System. Eine Pyramide, die es jungen Fahrern erlaubte, nach oben aufzusteigen. So haben sie Pecco bekommen."

Tatsächlich spricht Rossi damit einen validen Punkt an. Von der Verpflichtung von Jorge Lorenzo im Sommer 2016 abgesehen, hatte Ducati seit 2015 sämtliche Werkspiloten in den eigenen Kundenteams ausgebildet. Andrea Iannone machte bei Pramac Racing den Anfang, Danilo Petrucci, Jack Miller und Bagnaia folgten. 2023 wurde zuletzt Bastianini vom Gresini-Rennstall in das Werksteam der Roten hochgezogen.

Pecco Bagnaia und Enea Bastianini wechselten aus Kundenteams zu Ducati, Foto: LAT Images
Pecco Bagnaia und Enea Bastianini wechselten aus Kundenteams zu Ducati, Foto: LAT Images

Valentino Rossi: Piloten fühlen sich von Ducati hintergangen

Martin oder auch Marco Bezzecchi, der ebenfalls zu Aprilia wechselt, hatten auf einen ähnlichen Aufstieg gehofft. "Doch dann hat sich Ducati plötzlich entschieden, Marc zu verpflichten", weiß Rossi und erklärt: "Es ist ganz normal, dass sich die Piloten dann hintergangen fühlen. Von einem Moment auf den anderen bedeuten sie [Ducati, Anm.] nichts mehr. Ich bin daher nicht überrascht, dass sie die Entscheidung für Marquez' als Witz empfinden."

Durchaus kurios: Weil sich auch Pramac Racing in weiterer Folge zum Wechsel zu Yamaha entschied, rückt Rossis VR46-Rennstall ab 2025 zum neuen 'Kundenteam Nummer 1' im Ducati-Lager auf und erhält eine Werksmaschine. Alle Infos dazu findet ihr hier: