Nach dem starken Saisonstart in Katar waren Brad Binder und KTM mit großen Erwartungen nach Portimao zur zweiten Station des Jahres gereist. Doch diese Erwartungen erfuhren am Samstag gleich mehrere Dämpfer. Im Qualifying zerstörte sich Binder mit einem Sturz die Chance auf eine Startposition in den ersten beiden Reihen. Wozu die RC16 auf dem Autodromo International do Algarve fähig war, zeigten Jack Miller und Pedro Acosta, die sich für die Positionen fünf und sieben qualifizierten. Doch für Binder reichte es nach dem unfreiwilligen Ableger nur zu P10 in der vierten Startreihe. Ein Todesurteil für Podestambitionen in der hart umkämpften MotoGP.
Sein Qualifying fasste der Südafrikaner später ganz nüchtern zusammen. "Ich bin leider auf meiner ersten schnellen Runde gestürzt, musste zurück in die Box laufen und mit dem zweiten Bike rausfahren. Ich hatte einfach keinen Grip und konnte überhaupt keine Performance generieren. Mein Qualifying war damit also gelaufen", analysierte der KTM-Star.
Der Start aus der vierten Reihe war erwartungsgemäß schwierig. "Es ist immer tricky so weit hinten zu starten. Ich bin aber gar nicht so schlecht weggekommen. Weil ich aber etwas eingequetscht wurde, konnte ich die Jungs nicht überholen", erklärte Binder seinen Rennstart am Abend in seiner Medienrunde. In Runde vier erfolgte dann der Sturz des bis dato WM-Zweiten in Kurve 13. "Ich bin etwas weit gegangen und habe so gebremst, wie ich es immer tue. Weil ich aber nicht ganz auf der Linie war, habe ich wohl einen Bump erwischt. In diesem Moment hat dann mein Vorderrad blockiert." Die Hoffnungen auf eine Aufholjagd waren damit schlagartig zerstört.
"Es war ein kleiner Sturz, nichts Wildes. Es ist besser, das an einem Samstag zu machen, als am Sonntag", konnte Binder schon wieder schmunzeln. Ein kleiner Rückschlag ist es dennoch, schließlich konnte die Konkurrenz um Francesco Bagnaia, Jorge Martin und Marc Marquez deutlich besser abschneiden und gut punkten. In der Fahrerwertung ist Binder nach dem Sprint am Samstag auf P3 zurückgefallen, die Lücke auf den Führenden Bagnaia ist auf acht Zähler angewachsen. "Der Sturz im Qualifying hat es schwierig gemacht, aber mit dem Crash im Rennen haben wir es dann natürlich komplett vermasselt", gestand sich der 28-Jährige ein.
Mit seiner Pace in Portimao ist er allerdings zufrieden. "Ich denke, wenn wir heute besser drauf gewesen wären, wäre es eine ganz andere Story gewesen. Wir hatten das Tempo, um mit den Jungs mitzuhalten, oder es zumindest zu versuchen. Aber ja, wir haben es einfach nicht zusammengebracht. Es war einfach nicht unser Tag. Wir haben es nicht auf die Strecke gebracht und dann sind uns auch noch Fehler unterlaufen. Wir müssen das jetzt abschütteln und es morgen erneut versuchen."
Auch im GP-Rennen über die volle Distanz wird Binder wieder von P10 eine Aufholjagd starten müssen. Für das Rennen sieht er nach dem Sprint noch die Möglichkeit, dem Wochenende eine positive Richtung zu verpassen. "Das Sprintrennen gibt uns immer noch ein paar gute Ideen, wir werden also noch herausfinden, worauf es morgen ankommt", kündigte Binder seine Sprint-Analyse an. "Ich denke, morgen wird ein gutes Rennen für uns. Die meisten Piloten werden wahrscheinlich den Medium-Reifen verwenden, weil der Weiche nicht bis zum Ende durchhalten wird.
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