Das erste MotoGP-Wochenende des Jahres war für ein KTM ein Erfolg. Neben der Sensationsankunft von Pedro Acosta hatten die Mattighofener einen bärenstark aufgelegten Brad Binder zu feiern, der sowohl im Sprint als auch im Grand Prix auf das Podium fuhr und den zweiten Rang erkämpfte. Doch in beiden Rennen musste sich Binder einer Ducati geschlagen geben. Sind die Italiener KTM auch 2024 einen Schritt voraus?

Ein Schlüssel für die starken Auftritte Binders war ganz klar die Startposition. Der Südafrikaner hatte sich nach dem Training direkt für das Q2 und anschließend für den vierten Startplatz qualifiziert. Auf der schnellsten Runde fehlten ihm dabei nur 0,124 Sekunden auf den Polesitter Jorge Martin. Dazu offenbarte Binder bereits am Donnerstag, dass er sein Training in der Winterpause umstellte, um an Körpergewicht zu verlieren und so die entscheidenden Zehntelsekunden für den MotoGP-Erfolg zu finden.

Im Grand Prix am Sonntag konnte Binder erneut eine großartige Rennpace zeigen, setzte sich im Zweikampf mit Martin um Rang zwei durch und war über die gesamte Renndistanz auf einem Niveau mit Francesco Bagnaia. Zu einer Attacke auf den Ducati-Piloten kam es allerdings nicht mehr, Binder musste sich erneut mit Rang zwei zufriedengeben. Ein Ergebnis, auf welchem der WM-Vierte der Vorsaison allerdings gerne aufbaut.

Brad Binder: Fantastischer Start in die Saison

"Ich kann mich nicht beklagen, mit zwei zweiten Plätzen in die Saison zu starten ist fantastisch", bilanzierte der 28-Jährige nach dem Rennen auf dem Losail International Circuit. "Ich bin mit dem Rennen heute auch noch glücklicher als gestern, weil wir stärker waren. Es war ein großartiges Duell mit Martin, ich hatte eine Menge Spaß. Ich habe versucht zu Pecco aufzuschließen, aber immer wenn ich etwas näher kam, hat er das Tempo etwas angezogen."

Binder stellte dabei heraus, dass seine Mannschaft die RC16 nach dem Sprint am Samstag noch einmal verbessern konnte. "Wir mussten uns nach dem Sprint gestern verbessern, ich hatte mit Pumping zu kämpfen. In den ersten drei Runden ist es immer noch gut, aber danach wird es schlimmer. Heute hatten wir das viel besser unter Kontrolle", erklärte Binder. "Ich bin wirklich beeindruckt von meinem Team, sie haben das Motorrad in allen Bereichen noch einmal verbessert Am Sonntag traten über die volle Renndistanz allerdings andere Probleme auf.

Auf den ersten Metern konnte Binder Boden auf die Konkurrenz gutmachen., Foto: LAT Images
Auf den ersten Metern konnte Binder Boden auf die Konkurrenz gutmachen., Foto: LAT Images

Brad Binder: Ducati hat noch ein paar Prozent in der Tasche

"Ich hatte einige Vibrationen am Motorrad, als die Reifen etwas abgebaut haben, das war eine kleine Überraschung. Wir wissen jetzt aber, was wir verbessern müssen", so Binder. Auf Nachfrage, ob die RC16 nun auf einem Niveau mit der Ducati GP24 sei, antwortete Binder: "Es ist wie im letzten Jahr, wir sind sehr nah dran. Aber ich gebe wirklich alles und pushe die ganze Zeit, während sie [Ducati, Anm.] noch ein paar Prozent aus der Tasche holen können, wenn sie es brauchen. Ich warte noch auf dieses letzte bisschen Hilfe, aber ich werde es wieder probieren", kündigte Binder an.

Zum zweiten Saisonrennen geht es nun an die Algarve nach Portugal. Auch dort gilt Ducati wieder als Favorit. Im Vorjahr konnte Francesco Bagnaia dort sowohl Sprint als auch Grand Prix für sich entscheiden.