Der fünfte und letzte Testtag der MotoGP-Testfahrten vor dem Start der Saison 2023 ist geschafft. Dominiert wurde der Sonntag in Portimao wieder einmal von Ducati: Sieben Maschinen landeten in den Top-Acht, einzig Fabio Quartararo lag als Dritter noch dazwischen. Den Aprilias, die an den bisherigen Testtagen als einzige mit Ducati mithalten konnten, fehlten am Sonntag mehr als sechs Zehntel.

Zwei Wochen vor dem Saisonstart in Portugal [24. bis 26. März] scheint die Frage nach dem künftigen MotoGP-Weltmeister deshalb schon geklärt. "Es wird sehr schwierig werden, die acht Ducatis zu schlagen", analysiert Maverick Vinales nach Testende im MotoGP-Format 'After the Flag'. "Es ist schwer, einen speziellen Fahrer zu nennen, aber ich sehe Ducati insgesamt einfach sehr stark."

Eine Ansicht, mit der Vinales im MotoGP-Paddock recht allein dasteht. Denn während sich der Aprilia-Pilot nicht festlegen wollte, sehen zahlreiche andere Fahrer einen einzigen, glasklaren Favoriten auf den WM-Titel 2023: Den amtierenden Weltmeister. "Nach den Testfahrten ist für mich Bagnaia ganz klar der stärkste Fahrer. Er fährt fantastisch und war auf eine Runde sehr schnell", findet etwa Marc Marquez. Zustimmung bekommt er von Miguel Oliveira: "Pecco, ganz klar."

Der 26-jährige Italiener zählte bereits in Sepang zu den schnellsten Piloten, belegte dort die Plätze fünf, fünf und zwei. An diesem Wochenende legte er dann nochmal eine Schippe drauf: Bestzeit an beiden Testtagen, dazu absoluter Rundenrekord in 1:37.968 Minuten. Zum Vergleich: Der bisherige Rundenrekord in Portimao lag bei 1:38.725 Minuten, aufgestellt im Qualifying des Portugal GP 2021. Der Zweitplatzierte Johann Zarco verlor am Sonntag fast 0,3 Sekunden auf seinen Markenkollegen. Und auch bei Renn- und Sprint-Simulation fuhr Bagnaia in einer eigenen Liga.

WM-Favorit? Bagnaia warnt: Viele Fahrer sind konkurrenzfähig

"Ich bin sehr glücklich. Wir haben an diesen fünf Tagen hart und gut gearbeitet. Jetzt bin ich mir sicher genug, um zu sagen, dass wir für das erste Rennen bereit sind", zog der amtierende Weltmeister selbst ein positives Feedback. Zu kritisieren hatte er nichts: "Alles ist nach Plan verlaufen. Wir haben das Rennen und den Sprint mit jeweils beiden Reifenmischungen geübt. Mein Gefühl war mit beiden ziemlich gut. Auch die Zeitattacke war konkurrenzfähig. Ich bin happy."

Als klaren Favoriten auf die Weltmeisterschaft sieht sich der Titelverteidiger dennoch nicht. "Ich bin überzeugt, dass Quartararo, Marc Marquez und Bastianini stark sein werden. Aprilia war heute schnell und Marini den ganzen Test über. Auch Bezzecchi und Alex Marquez waren konkurrenzfähig. Es gibt viele Fahrer, die schnell sein werden", warnt der Italiener.