Francesco Bagnaia befindet sich in absoluter MotoGP-Topform. Nach seinem Revanche-Sieg am vergangenen Sonntag in Barcelona macht der amtierende Weltmeister beim Heimspiel vor den italienischen Fans klar, wen es in Mugello zu schlagen gilt. Das erkennt auch die Konkurrenz um Jorge Martin und Marc Marquez.

Dass Bagnaia in der Toskana bestens aufgelegt sein wird, dürfte Niemanden überrascht haben. Schließlich gilt der ikonische 5,25 Kilometer lange Kurs als eine der Paradestrecken der Ducati und seiner selbst. In den letzten beiden Jahren fuhr er die Grand-Prix-Siege ein und auch im Sprint des Vorjahres war ‚Pecco‘ nicht zu schlagen.

Marc Marquez: Bagnaia nicht nur auf eine Runde der Schnellste

Am Freitag setzte er sich nun bereits einige Minuten vor dem Ablauf der Trainingssitzung mit einer Zeit von 1:44.938 Minuten an die Spitze und fuhr anschließend in die Box, er verzichtete auf die letzte Zeitenattacke. Seine dominante Bestzeit blieb bestehen. Auffällig dabei: Die erwartete Ducati-Dominanz blieb im Training aus – die nächstbeste Desmosedici pilotierte Marc Marquez auf Rang fünf mit einem Rückstand von mehr als vier Zehntelsekunden auf seinen Markenkollegen.

Marquez prognostizierte bereits am letzten Wochenende in Barcelona, dass Bagnaia vor heimischer Kulisse zu Höchstleistung auflaufen wird. Diesen Eindruck sah der Gresini-Pilot am Freitag bestätigt. „Er ist im Moment der Schnellste da draußen. Er ist nicht nur in der Time-Attack stark, sondern auch in Sachen Rennpace. Er hat die letzten beiden Jahre hier gewonnen, er ist also der klare Favorit“, erklärte der achtfache Weltmeister.

Am Sonntag kann Bagnaia den dritten Mugello-Sieg in Serie einfahren., Foto: LAT Images
Am Sonntag kann Bagnaia den dritten Mugello-Sieg in Serie einfahren., Foto: LAT Images

Auch WM-Leader Jorge Martin hatte am Freitag Schwierigkeiten mit seinem Ducati-Kollegen mitzuhalten. Er beendete den ersten Tag in Mugello ‚nur‘ auf Position Sieben. „Heute war es etwas schwieriger als sonst, in der Time-Attack hatten mir mehr Probleme als erwartet. In der Rennpace sieht es besser aus, daher bin ich dennoch selbstbewusst. Trotzdem ist ‚Pecco‘ derjenige, den wir besiegen müssen. Es sieht aus so aus, als hätte er gerade etwas mehr Tempo.“

Holt Bagnaia am Samstag den ersten Sprintsieg 2024?

Am Samstag wartet nun zunächst das Qualifying und der Sprint am Nachmittag. Dort konnte der Ducati-Werkspilot schon seit geraumer Zeit keinen Erfolg mehr feiern. Der letzte Sprintsieg datiert aus dem August des Vorjahres beim Österreich-Grand-Prix 2023. „Ja, das ist schon lange her“, schmunzelte Bagnaia. „Aber das heißt nicht, dass wir in den Sprints schlecht sind. Wir haben immer eine gute Pace und waren auch schon in den vergangenen Wochenenden wie in Jerez oder Barcelona schnell und hätten gewinnen können. Ich weiß also, dass ich stark genug bin.“

Auf Nachfrage, warum er in Mugello stark sei, erklärte der 27-Jährige. „Die Strecke passt einfach sehr gut zu meinem Fahrstil und zu meinen Stärken. Ich weiß nicht, ob es wirklich die beste Strecke für mich ist. Da gibt es noch Assen oder eben Barcelona, wo ich auch sehr gerne fahre und immer gut unterwegs bin. Auch hier in Mugello gibt es viele lange und schnelle Kurven, das kommt mir sehr entgegen.“

Ein makelloses Wochenende wird es aber sicher nicht mehr. Denn nach dem Training musste Bagnaia eine 3-Plätze-Gridstrafe hinnehmen, die ihm die Stewards für das Aufhalten von Alex Marquez aufbrummten. Die Strafe gilt nur für den Grand Prix am Sonntag und betrifft nicht den Sprint am Samstag.