Portrait

Das Autodromo del Mugello in der malerischen Toskana gilt als eine der schönsten Strecken im gesamten MotoGP-Kalender. 1976 gab die Motorrad-WM ihr Debüt auf dem Kurs, wurde bis Ende der 1980er-Jahre aber nur spärlich besucht. Stattdessen wurde der Italien-GP, der seit Anbeginn der Motorrad-WM im Jahr 1949 im Kalender steht, vermehrt in Misano, Imola und Monza ausgetragen. Erst 1991 wurde Mugello permanent in den Rennkalender aufgenommen, ist seither mit Ausnahme der Corona-Saison 2020 aber fixer Bestandteil ist.

Das Layout des Mugello Circuit - L'autodromo del Mugello

1974 wurde der im Besitz von Ferrari befindliche Kurs in Mugello eröffnet. Trotz der drei Haarnadel-Kurven 'San Donato', 'Correntaio' und 'Bucine' zählt er zu den flüssigsten Strecken im aktuellen Rennkalender. In der Vergangenheit wurden in Mugello schon viele spannende Rennen ausgetragen, da besonders die italienischen Fahrer vor heimischem Publikum hochmotiviert sind und die vielen S-Kurven auf die meisten Überholmanöver einen sofortigen Konter ermöglichen.

Der Kurs wird im Uhrzeigersinn befahren, ist 14 Meter breit und hat neun Rechts- und sechs Linkskurven. Die längste Gerade ist die Start-Ziel-Gerade, sie misst 1,141 Kilometer. Die beiden wohl bekanntesten Kurven sind die schnellen Rechtsknicke 'Arrabbiata 1' und 'Arrabbiata 2', in denen die Fahrer gerne die Hinterräder zum Qualmen bringen. uch die Bergab-Kombination der Kurven 'Casanova' und 'Savelli' zählt zu den absoluten Highlights in Mugello. 2008 inspirierte sie Valentino Rossi zu seinem legendären Helmdesign mit dem erschrockenen Gesicht.

Die Bergabschikane aus den Kurven 'Casanova' und 'Savelli' bietet eine gute Überholmöglichkeit, Foto: IMAGO / Sipa USA
Die Bergabschikane aus den Kurven 'Casanova' und 'Savelli' bietet eine gute Überholmöglichkeit, Foto: IMAGO / Sipa USA

Aufgrund der Lage in einem engen Tal bietet die Anlage in Mugello vor allem am Rennsonntag eine Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus den großen Fußballarenen des Planeten kennt. Rund 100.000 Fans auf den Naturtribünen verwandeln die Strecke dann in einen echten Hexenkessel.

Die Statistik zum Italien-GP

Rekordsieger im Autodromo von Mugello ist - wie könnte es anders sein - MotoGP-Legende Valentino Rossi, der seinen Heim-GP von 2002 bis 2008 siebenmal in Folge gewinnen konnte. Dicht hinter ihm folgt Jorge Lorenzo mit sechs Siegen, ansonsten konnte in der MotoGP-Ära nur Francesco Bagnaia mehrfach in Mugello gewinnen. Der neue Lokalmatador gewann seit 2022 alle drei Ausgaben des Italien-GPs. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur in Mugello ist Yamaha mit elf Siegen, gefolgt von Ducati mit sieben und Honda mit vier.