Seit seiner Eröffnung im Jahr 1974 hat sich das Autodromo Internazionale del Mugello praktisch nicht verändert. Der extrem flüssige Streckenverlauf über die Hügel der Toskana ist gleichgeblieben, ebenso die naturbedingt kleinen Auslaufzonen. Eine echte Oldschool-Strecke, die auch erfahrenen MotoGP-Haudegen die Schweißperlen auf die Stirn zaubert.

Und doch waren es am Freitag zum Italien-Grand-Prix nicht die großen Routiniers der Königsklasse, die die Nase vorne hatten, sondern ausgerechnet zwei Rookies: Francesco Bagnaia holte sich seine erste Session-Bestzeit in der MotoGP überhaupt, 46 Tausendstelsekunden dahinter landete Fabio Quartararo.

Wie kann es sein, dass die MotoGP-Neueinsteiger die Herausforderung Mugello schon am ersten Tag so gut meistern? Der Grund dafür liegt im Layout der Strecke. In Mugello geht es immer darum, Geschwindigkeiten mitzunehmen. Etwas, das auf Stop-and-Go-Kursen wie Le Mans weniger entscheidend ist und etwas, dass die Fahrer in der Moto2 perfektionieren müssen.

Fabio Quartararo war bester Yamaha-Pilot, Foto: Tobias Linke
Fabio Quartararo war bester Yamaha-Pilot, Foto: Tobias Linke

"Die Strecke hier ist sehr flüssig, da muss man sich von der Moto2 auf die MotoGP nicht so umstellen", erklärt Fabio Quartararo. Ein Mann, der in Mugello alle Tricks kennt, bestätigt diese Ansicht - Andrea Dovizioso: "Hier geht es darum, smooth zu sein und gute Kurvengeschwindigkeiten zu haben. Man muss die Kurven hier nicht so abkürzen wie auf anderen Strecken. Das ist für Rookies immer einfacher."

Die Leistung der Youngsters wollte Dovizioso aber nicht schmälern. "Sie sind beide sehr talentiert. Im Moment fehlt es ihnen insgesamt noch etwas an Erfahrung, aber sie werden von Rennen zu Rennen stärker", lobt der Vizeweltmeister der letzten beiden Jahre.