20 Rennen in der Saison 2022 bedeuteten einen neuen Rekordkalender für die Motorrad-Weltmeisterschaft. Und mit 1106 Stürzen über alle drei Klassen hinweg hätte man auch fast die bisherige Rekordzahl an Crashes aus dem Jahr 2017 eingestellt. Damals waren es 1126 Stürze an 18 Rennwochenenden.

Die sturzreichste Klasse in der Saison 2023 war die Moto2 mit insgesamt 428 Ausrutschern. Die Moto3 kam auf 343 Crashes, die MotoGP-Fahrer hatten sich mit 335 Abflügen am besten im Griff. Die ungeliebte Position als Spitzenreiter dieser Wertung nimmt 2022, wie so oft in der Vergangenheit, ein Rookie ein. Darryn Binder, der ja den großen Schritt direkt von der Moto3 in die Königsklasse gemacht hatte, warf seine Yamaha M1 27-mal in den Kies. Auch Platz zwei geht an einen Neueinsteiger: Marco Bezzecchi stürzte 23-mal.

Hinter Darryn Binder und Bezzecchi landen mit Pol Espargaro und Alex Marquez zwei Honda-Fahrer. Marc Marquez belegt in dieser Wertung mit 18 Stürzen Rang sechs. Der MotoGP-Superstar verpasste verletzungsbedingt aber auch sieben Rennwochenenden. Mit 1,38 Crashes pro bestrittenem Grand Prix liegt er somit sogar vor Darryn Binder, der im Schnitt auf 1,35 Stürze kommt.

Auch sein Arbeitgeber Honda nimmt die Spitze der Negativwertung ein. Absolut betrachtet zeichnet zwar Ducati mit 123 für die meisten Stürze verantwortlich, der Hersteller aus Borgo Panigale hatte mit acht Maschinen aber auch doppelt so viele Motorräder am Start wie HRC, das durch die Marquez-Brüder, Pol Espargaro, Takaaki Nakagami sowie die Ersatzfahrer Stefan Bradl und Tetsuta Nagashima auf 81 Crashes kommt.

Portimao wird zum Sturz-Hotspot

Drei Jahre in Folge war der Frankreich-Grand-Prix in Le Mans zuletzt das sturzreichste Rennwochenende der Saison. 2022 sorgte der von Wetterkapriolen geplagte Grand Prix von Portugal in Portimao aber für 105 Crashes in allen drei Klassen, 18 mehr als in Le Mans. Die wenigsten Stürze gab es im argentinischen Termas de Rio Hondo: 34. Dort fanden aufgrund von Logistikproblemen aber auch keine Freitagstrainings statt. Unter den in vollem Umfang ausgetragenen Rennwochenenden gab es in Barcelona die wenigsten Stürze. 37 waren es dort.