Vor knapp zwei Wochen zog sich Alex Rins in Barcelona eine Fraktur im Bereich des linken Handgelenks zu. Der Suzuki-Pilot wurde in der ersten Kurve des MotoGP-Rennens von Takaaki Nakagami abgeräumt. Rins begab sich sofort in das Krankenhaus von Barcelona, wo es eine leichte Entwarnung gab: Die Fraktur war nicht verschoben, eine Operation somit nicht nötig.

So reiste Rins an den Sachsenring und erhielt am Donnerstag von den MotoGP-Ärzten die Startfreigabe. Schon der Trainingsfreitag wurde für den Spanier aber zur Härteprüfung. Rins klagte vor allem in den Bremszonen über starke Schmerzen. "Drei bis vier Runden gehen ganz gut, dann wird es brutal", so Rins am Freitag, der er auf Platz elf der kombinierten Zeitenliste beendete.

Am Samstag versuchte sich Rins noch einmal auf seiner GSX-RR, drehte im 3. Freien Training immerhin 20 Runden (exakt zwei Drittel der Renndistanz) und landete auf Rang 17. Im Anschluss entschied er sich dennoch für eine Aufgabe. Zu groß waren die Schmerzen und zu groß vor allem auch die Gefahr, seine Hand weiter zu schädigen. In nur einer Woche geht es für die MotoGP ja bereits in Assen weiter. Eine Strecke, auf der sich Rins traditionell gut schlägt.

"Ich habe alles gegeben und wollte hier unbedingt fahren. Nach dem FP3 waren die Schmerzen aber wirklich stark und ich habe mich zusammen mit meinem Team dazu entschlossen, das Rennen nicht zu fahren. Es ist natürlich schade, weil ich diese Strecke sehr mag. Ich kann aber einfach nicht schnell fahren, also ist es besser, hier einen Schlussstrich zu ziehen und in Assen wieder zurückzukehren", so Rins.

Für ihn setzt sich damit ein massives Tief in der MotoGP-Saison 2022 fort. Nach einem guten Start lag Rins vor dem Spanien-GP punktegleich mit Fabio Quartararo an der Spitze der Weltmeisterschaft. Seither folgten aber Nullnummern in Jerez, Le Mans, Mugello, Barcelona und nun auch am Sachsenring.

Da sich Suzuki mit Saisonende 2022 aus der MotoGP zurückzieht, ist Rins noch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz für nächstes Jahr. Er wurde bereits mit dem neuen Aprilia-Kundenteam RNF Racing oder einem Wechsel ins KTM-Lager in Verbindung gebracht.