"In der Box gehen uns die Ideen aus. Ich kann nur erklären, wo die Probleme liegen. Lösen müssen sie die Ingenieure. Wenn ich das versuche, ist es, als würde ich in die Luft schießen." Marc Marquez fand am vergangenen Sonntag in Le Mans deutliche Worte. Er hatte das MotoGP-Rennen nur auf Rang sechs beendet, obwohl drei deutlich vor ihm liegende Fahrer gestürzt waren.

Marquez wartet somit nach Ende des ersten MotoGP-Saisondrittels 2022 immer noch auf seine erste Podiumsplatzierung. In der Gesamtwertung liegt er, auch aufgrund zweier verpasster Rennen, nur auf dem zehnten Rang, ist damit aber immer noch bester Honda-Pilot. Pol Espargaro ist Zwölfter, Takaaki Nakagami 14., Alex Marquez 19.

Nur noch Mittelmaß! Was ist mit Marquez los?: (07:31 Min.)

Dass Marc Marquez Forderungen berechtigt sind, scheint somit klar. Auch Honda-Teamchef Alberto Puig macht keinen Hehl aus der schwierigen Situation, fordert aber mehr Zeit für Verbesserungen ein. "Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen", sagt Puig. "Wir brauchen aber mehr Zeit, um diese Dinge zu testen. Aktuell können wir nur weiter arbeiten und warten, bis es diese Lösungen zu uns nach Europa schaffen. Wir sind dran."

Die nächsten beiden Rennen in Mugello und Barcelona müssen Marc Marquez und seine HRC-Kollegen auf jeden Fall noch mit der aktuellen Konfiguration ihrer RC213V bestreiten. Am Montag nach dem Rennwochenende zum Katalonien-Grand-Prix gibt es in Barcelona einen offiziellen MotoGP-Test. "Ich hoffe, dass wir es bis zu diesem Test schaffen", so Marquez.

Neue Honda wird zum Prüfstein

Honda überarbeitete seine RC213V für die Saison 2022 ja vollkommen. Man verlagerte die Balance des Motorrads deutlich mehr in Richtung Heck, um den Fahrern ein leichter zu kontrollierendes Bike zur Verfügung zu stellen. Wirkliche Fortschritte stellten sich mit dieser Änderung bislang aber nicht ein. Ein dritter Platz durch Pol Espargaro beim Saisonauftakt in Katar war das höchste der Gefühle, in der Herstellerwertung liegt Honda gar nur auf dem sechsten und letzten Platz.