Zwei Stürze im Rennen von Le Mans, je ein Sturz in den Rennen von Mugello und Barcelona: Marc Marquez konnte die letzten drei Grands Prix der MotoGP nicht beenden. Das ist ihm seiner 2008 begonnenen WM-Karriere noch nie passiert. Der frühere Dominator kämpft mit seiner körperlichen Fitness, aber auch mit der zickigen Honda RC213V.

"Wir haben zwei unterschiedliche Probleme in zwei unterschiedlichen Bereichen", erklärt Marquez. "In der Beschleunigung fehlt es uns an Grip und am Kurveneingang können wir das Motorrad nicht ausreichend abbremsen, weil uns auch dort der Grip am Hinterrad fehlt. Wir müssen mit viel Schräglage bremsen, aber dann passieren eben solche Dinge wie heute bei mir und Pol." Marquez crashte in Runde acht in Turn 10, Teamkollege Pol Espargaro erwischte es bereits im fünften Umlauf in Kurve fünf. Beide Fahrer hatten die Kontrolle über das Vorderrad verloren.

Mit seiner eigenen Leistung am Sonntag in Barcelona zeigte sich Marquez allerdings zufrieden: "Ich hatte Spaß. Ich konnte pushen und ein paar Fahrer überholen. Ich war wieder Marc. Ich bin so gefahren, wie ich es wollte. Für mich waren das die besten sieben Runden." Den Ausfall konnte der MotoGP-Superstar so leichter verdauen. "Ich habe schon in der Startaufstellung beschlossen, dass es heute an der Zeit ist, Risiken einzugehen. Es war mir egal, was die Leute sagen werden. Nur Sprit und Reifen zu verheizen und um Platz zwölf oder 13 zu kämpfen macht für mich keinen Sinn", so Marquez.

Zum Zeitpunkt seines Sturzes lag Marquez auf Platz sieben. Er glaubt, dass er nur eine kurze, schwierige Phase überwinden hätte müssen und dann die Chance auf ein gutes Resultat gehabt hätte: "Es waren drei bis vier Runden, in denen die anderen Fahrer niedrige 1:40er-Zeiten fahren konnten. Diese Pace hatte ich nicht, aber wenn ich diese Phase überstanden hätte, dann wäre ich bis zum Rennende an ihnen drangeblieben. Was dann passiert ist, ist schnell erklärt: Ich habe in der Beschleunigung viel Zeit verloren und wollte das auf der Bremse gutmachen. Dabei habe ich zu viel riskiert."

Einen großen Fehler wollte Marquez aber nicht eingestehen. "Ich habe nicht besonders spät gebremst. Maverick hinter mir hat später gebremst. Er konnte das Motorrad aber stoppen und ich nicht. Mir ist das Vorderrad eingeklappt und ich bin gestürzt", so der Repsol-Honda-Mann.

Wichtiger Test für Marc Marquez und Honda

Am Sonntagabend blickte Marquez bereits wieder nach vorne - auf den Montagstest in Barcelona. "Der ist wichtiger als das heutige Rennen", glaubt er. "Wir haben einige wichtige Dinge zu testen. Natürlich werden wir uns nicht um eine halbe Sekunde steigern, aber wir können gewisse Sachen für die Zukunft verstehen. Da ich heute nur ein paar Runden gefahren bin, sollte auch meine körperliche Verfassung gut sein. Am Vormittag werde ich problemlos testen können. Wie es mir am Nachmittag geht, werden wir sehen."