Der sechste Startplatz im Portugal-GP kann sich für Marc Marquez nach fast neun Monaten MotoGP-Pause definitiv sehen lassen. Er war am Samstag klar schnellster Honda-Fahrer. Problemlos war der Tag für den Superstar aber absolut nicht.

MotoGP-Stürze, Strafen, Rote Flaggen: Chaos-Samstag in Portimao (09:02 Min.)

"Ich habe mich heute schlechter gefühlt als am Freitag", verriet er am Samstagabend. "Das haben die Ärzte und mein Physiotherapeut aber schon erwartet. Sie meinen, das ist ganz natürlich und sie erwarten, dass es am Sonntag noch einmal schlimmer wird. Das Rennen bleibt ein großes Fragezeichen. Da werde ich keinen Spaß haben. Ich werde leiden. 25 Runden sind wirklich lang." Marquez längster Run bislang: Neun Umläufe, davon sieben mit vollem Tempo.

Marquez erklärt, dass er seine Honda noch nicht wie gewohnt bewegen kann - zumindest in einzelnen Passagen der komplexen Rennstrecke von Portimao: "In den Linkskurven habe ich schon das gewünschte Gefühl für den Vorderreifen. In den Rechtskurven stimmt meine Körperposition aber noch nicht und kann den Reifen nicht richtig belasten. Mir fehlt es einfach in der Muskulatur. Beim Krafttraining muss ich rechts auch mit weniger Gewicht arbeiten als links. Ich brauche noch mehr Zeit auf dem Motorrad."

Positiv für Marquez. Der drei Mal operierte Oberarmknochen selbst macht keine Probleme mehr. "Der Knochen ist in Ordnung. Von dort gehen keine Schmerzen mehr aus. Es sind die Muskeln, die mir Probleme machen. Ich habe heute drei Mal alles aus meinem Körper herausgeholt: In FP3, in Q1 und dann in Q2. Da ist das nur logisch", so Marquez, der im 3. Training aus den Top-Ten rutschte und so den Umweg über Q1 gehen musste, wo er sich allerdings mit Bestzeit durchsetzte.

Marc Marquez nach MotoGP-Comeback: Schwieriges Rennen erwartet (09:52 Min.)

Zwischen FP3 und FP4 sowie dem direkt darauf folgenden Qualifying war Marquez laut eigener Aussage auch der größte Fortschritt des bisherigen Wochenendes gelungen: "Von FP1 bis FP3 bin ich mit genau dem Motorrad von Bradl gefahren. Direkt nach FP3 habe ich mich aber bereit gefühlt, neue Dinge auszuprobieren. Wir haben das Bike dann mehr an meinen Fahrstil angepasst. Es ist nichts Extremes, aber es passt besser zu meinen aktuellen Bedürfnissen. Im 4. Training ist mir damit dann auch ein großer Fortschritt gelungen, was das Gefühl für das Motorrad betrifft. Demensprechend schnell war ich auch im Qualifying. Vielleicht müssen wir das Setup aber noch mehr an meinen derzeitigen Fahrstil anpassen und erst später einen anderen Weg einschlagen."