Ganz schwierige Monate liegen hinter Danilo Petrucci. Am 2. Juni 2019 gewann er in Mugello sein erstes Rennen in der Königsklasse und schien in der MotoGP-Spitze angekommen zu sein. In den verbleibenden 13 Saisonrennen stand er aber nur noch einmal auf dem Podium. Zu wenig für Ducati, wo man ihn im Corona-Lockdown, also noch vor dem Saisonstart 2020, den Laufpass gab.

Petrucci kam bei Tech3 unter und wird dort im kommenden Jahr eine KTM RC16 fahren. Doch mit dem Wissen, Ducati zu Saisonende zu verlassen, lief es für den sympathischen Italiener 2020 überhaupt nicht nach Wunsch. Ein siebter Platz im Österreich-GP war bislang das höchste Gefühle. Doch am Sonntag in Le Mans schlug seine Stunde.

Auf nasser Strecke fuhr der Regenspezialist ein großartiges Rennen, leistete über fast die gesamte Distanz die Führungsarbeit und durfte sich am Ende über den zweiten MotoGP-Erfolg seiner Karriere freuen. "Nach dieser langen erfolglosen Phase wieder ganz oben zu stehen macht mich unglaublich glücklich", jubelte der 29-Jährige.

Petrucci mit Seitenhieb auf Ducati

Bei all der Freude konnte Petrucci aber seine Enttäuschung über das Ducati-Aus und vor allem die Art seines Rauswurfes nicht verbergen. "Es ist ein verrücktes Jahr. Ich hatte meinen Platz schon verloren, da hatte die Saison noch nicht einmal begonnen. Jeder muss seine Entscheidungen treffen, aber es hat sich angefühlt, als würde mir niemand vertrauen. Das gibt dir natürlich nicht die nötige Motivation, die es braucht, um für dieses Team Rennen zu fahren. Ich habe eine wirklich lange Geschichte mit Ducati. Ich musste gegen viele Fahrer und große Namen der MotoGP kämpfen, um hierher zu kommen. Mir ist aber schon am Ende der vergangenen Saison klargeworden, dass ich in ihren Überlegungen keine Rolle mehr spiele. Sie hatten wohl andere Ideen. Es ist aber ohnehin besser so", meinte er in der Pressekonferenz nach dem Rennen trotzig.

2021 fährt Danilo Petrucci KTM, Foto: KTM
2021 fährt Danilo Petrucci KTM, Foto: KTM

Dankesworte richtete er hingegen an seinen zukünftigen Arbeitgeber Tech3-KTM und sein persönliches Umfeld: " Es gab glücklicherweise andere Leute, die mir vertraut haben. Ich muss allen Menschen danken, die an mich geglaubt haben. Das ist heute der Beweis, dass ich immer noch MotoGP-Rennen gewinnen kann."