Ducati könnte 2021 für eine wahre Flut an MotoGP-Rookies sorgen. Deals mit Jorge Martin und Enea Bastianini gelten als fixiert, auch wenn noch nicht offiziell ist, in welchen Teams die beiden Piloten fahren soll. Wahrscheinlich wird aber Martin zusammen mit Johann Zarco bei Pramac und Enea Bastianini bei Avintia fahren. Im Werksteam würde man dann Jack Miller und Francesco Bagnaia aufbieten.

Somit wären eigentlich alle sechs Ducatis für die kommende Saison vergeben, denn Tito Rabat hat bei Avintia noch einen Vertrag bis Ende 2021. Nun ist aber fraglich, ob dieser tatsächlich erfüllt wird. Denn Ducati soll für diesen Platz einen anderen Mann im Auge haben: Moto2-WM-Leader Luca Marini.

Eine Entscheidung, die Marinis aktueller Teamchef im Sky-VR46-Team, Pablo Nieto, unterstützt. "Wir würden Luca gerne in der MotoGP bei Avintia auf der Satelliten-Ducati sehen", sagte er gegenüber der spanischen 'As'. Das Problem: Avintia will mit Rabat weitermachen. "Wir haben einen Vertrag mit Tito und wollen den auch erfüllen", erklärt Teamchef Raul Romero. "Wir glauben, dass er sich noch steigern kann und außerdem bringt er uns finanzielle Vorteile."

Rabat bringt eine beträchtliche Summe an Sponsorgeld mit. Darauf müsste man im Fall einer Verpflichtung von Marini verzichten. "Wir werden sehen, was passiert. Es geht aber um meine Plätze und wenn es nach mir geht, machen wir mit Tito weiter", gibt sich Romero kämpferisch. Ducati hat aber freilich bei der Fahrerwahl ein Wörtchen mitzureden. 2020 bekommt Avintia erstmals verstärkte Unterstützung des Herstellers. Man wird sich dementsprechend hüten, Ducati zu verärgern.

Marinis Halbbruder Valentino Rossi verriet am Donnerstag, dass sich der 23-Jährige bereits in Verhandlungen befindet: "Er spricht mit Ducati und hat die Chance, zu Avintia zu gehen. Das wäre großartig, denn die Ducati ist ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad und sie investieren viel in das MotoGP-Projekt. Das wäre also ein guter Platz für ihn. Jetzt muss er sich aber erstmals auf die Moto2-Meisterschaft konzentrieren. Das hat Vorrang.

Marini führt die Gesamtwertung aktuell 17 Punkte vor Enea Bastianini und 27 Punkte vor Teamkollege Marco Bezzecchi an. Jorge Martin liegt weitere sechs Punkte zurück. Der Spanier verpasst aufgrund eines positiven Corona-Tests aber beide Misano-Rennen.