Der Artikel wurde in der 81. Ausgabe des Printmagazins von Motorsport-Magazin.com am 28. Oktober 2021 veröffentlicht.

Seit fast eineinhalb Jahrzehnten jagt Ducati vergeblich den WM-Titel. Auch 2021 hat es wieder einmal nicht klappen wollen. Mit welcher Strategie wollen es die Roten wieder zurück an die Spitze schaffen?

Es wird für Ducati wohl wieder nichts mit dem Titel in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Bei Redaktionsschluss liegt Francesco Bagnaia drei Rennen vor Saisonende 52 Punkte hinter Fabio Quartararo. Wenn diese Zeilen unsere Leser erreichen, ist der Franzose womöglich schon Weltmeister und Ducati steht erneut mit leeren Händen da. "Ich gebe zwar noch nicht auf, solange es noch nicht fix verloren ist. Aber ich weiß, dass es schon längst nicht mehr in unserer Hand liegt", wusste Bagnaia bereits nach seiner Niederlage gegen Quartararo in Austin. Zuvor hatte der Italiener zwei Rennen in Folge gewonnen und 24 Stunden zuvor auch noch die Pole Position in den USA geholt. Im Grand Prix aber hatte er gegen Quartararo keine Chance, dem er somit die erste Chance zur vorzeitigen Titelentscheidung für das drittletzte Saisonrennen in Misano eröffnete. "Fabio konnte seinen Vorsprung wieder vergrößern. Wir wissen, dass wir Punkte auf anderen Strecken und in anderen Situationen verloren haben. Mit Mugello haben wir ein wenig unsere Ziele aus den Augen verloren und sind erst seit der Sommerpause wieder im Geschäft. Seither haben wir unsere Arbeit aber nahezu perfekt erledigt." Mugello war zum frühen Knackpunkt für Bagnaia geworden, als er früh in Führung liegend stürzte und 25 Punkte wegwarf. Bis zur Sommerpause schaffte er es in drei Rennen nicht wieder unter die ersten vier. Unglückliche Rennverläufe und Pech mit den Reifen im ersten Spielberg-Lauf sowie in Silverstone trugen ihr Übriges dazu bei, dass er Quartararo nicht mehr ausreichend unter Druck setzen konnte. Ducatis erster Titel-Angriff einer neuen MotoGP-Zeitrechnung ging somit ins Leere. Denn für Ducati stellte die Saison 2021 den Beginn einer neuen Ära dar: Das Jahr eins nach Andrea Dovizioso. Mit 141 Starts und einer Dienstzeit von acht Jahren in Rot trat der 35-jährige Italiener als Rekordhalter der Marke aus Borgo Panigale ab. Seine 14 Siege machten ihn zum zweiterfolgreichsten Ducati-Fahrer hinter der ewigen Lichtgestalt Casey Stoner. Und dennoch sollte es für den dreimaligen Vizeweltmeister nie zum Titelgewinn reichen. Jahrelange musste Dovizioso sich der Dominanz von Marc Marquez beugen. 2017 hielt er den Kampf um die Weltmeisterschaft bis zu einem Sturz im Finale in Valencia offen, in den darauffolgenden Jahren war dieser Traum jeweils mehrere Rennen vor Schluss ausgeträumt. Das Duell Dovizioso vs. Marquez bescherte den MotoGP-Zuschauern über viele Jahre zwar einmalige Zweikämpfe, die teilweise erst in der letzten Kurve entschieden wurden, doch ging daraus ein letztlich eindeutiger Sieger hervor. Der trug eben Orange und nicht Rot. Im Vorjahr ergab sich durch den unglücklichen Unfall von Marquez beim Saisonauftakt in Jerez eine Jahrhundertchance für die viele Jahre unterlegene Konkurrenz, an deren Spitze sich der Langzeit-Herausforderer Dovizioso sah. Doch in den Wirren der Corona-Saison 2020 ging der Kronprinz unter, zog in zähen Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung früh die Reißleine und verließ Ducati letzten Endes ungekrönt. Man durfte am Ende zwar über den Konstrukteurs-Titel und damit den ersten WM-Gewinn seit 2007 jubeln, doch in der Einzelwertung verpasste man zum ersten Mal seit 2016 mit allen Piloten die Top-3.

Bagnaia entwickelte sich 2021 bei Ducati zur Nummer Eins, Foto: LAT Images
Bagnaia entwickelte sich 2021 bei Ducati zur Nummer Eins, Foto: LAT Images

So kam es im Winter zum großen Umbruch bei Ducati. Es blieb bei den Roten kein Stein auf dem anderen: Jack Miller und Francesco Bagnaia wurden vom Satellitenteam Pramac Racing ins Werksteam befördert, wo sie die Langzeit-Ducatisti Dovizioso und Danilo Petrucci (er fuhr sechs Jahre für Ducati) ersetzen mussten. Ihnen folgten wiederum der von KTM aus seinem Vertrag herausgewundene Rookie Jorge Martin sowie Johann Zarco, dessen Karriere Ducati ein Jahr zuvor durch Intervention beim Kundenteam von Avintia gerettet hatte. Mit Enea Bastianini konnte man zudem den amtierenden Moto2-Weltmeister als Zarco-Ersatz dort parken. Es war ein geschäftiger Herbst vor den Toren Bolognas, wo man in neuer, verjüngter Besetzung endlich auf den Titel losgehen wollte. Jack Miller war für die Buchmacher vor Saisonstart einer der Top-Favoriten auf den Titel und wurde für den stärksten Ducati-Fahrer gehalten. Diese hohen Erwartungen enttäuschte er früh und nach den ersten drei Rennen stand er mit lediglich 14 von 75 maximalen Punkten da. Siege bei den anschließenden Rennen in Jerez und Le Mans gaben Hoffnung, doch bis zum Frühsommer hatte er die Nummer-1-Position in der internen Hackordnung nicht erobern können. Stattdessen waren es Zarco (nach zwei Rennen) und Bagnaia (nach vier Rennen), die zwischenzeitlich die WM-Wertung für Ducati anführen durften, bis zur Sommerpause aber bereits weit hinter Quartararo zurückgefallen waren. Die frühe Verletzung des hochtalentierten Rookies Jorge Martin, der bereits bei seinem zweiten MotoGP-Rennen Pole Position und Podestplatz erobern konnte, trug ihr Übriges dazu bei. Der Spanier setzt mittlerweile sogar Jack Miller im Werksteam unter Druck. "Wenn ich so weiterfahre, muss ich erst noch abwarten, ob ich diesen Job 2022 behalten kann", meinte dieser zuletzt. Bei Ducati tut sich jedenfalls einiges und die neue Personalstrategie, vermehrt Talente aus der Moto2 abzuschöpfen und in den Kundenteams für höhere Aufgaben vorzubereiten, könnte sich als goldrichtig erweisen. Millionenschwere Transfers wie jener von Valentino Rossi oder einige Jahre später von Jorge Lorenzo, sind in Borgo Panigale vorerst wohl vom Tisch. Die Corona-Krise hat auch vor Ducati nicht Halt gemacht. Der Umsatz brach 2020 auf 676 Millionen Euro ein - ein Minus von 40 Millionen im Vergleich zum Vorjahr und der geringste Wert seit über einem halben Jahrzehnt. Dabei ist Ducati ohnehin schon der mit Abstand umsatzschwächste der in der MotoGP vertretenen Hersteller. KTM und die Aprilia-Mutter Piaggio haben einen rund doppelt so hohen Absatz wie Ducati, von den japanischen Giganten Honda, Yamaha und Suzuki ganz zu schweigen. Sportlich hat das laufende Jahr aber gezeigt, dass Ducati es gar nicht notwendig hat, ständig mit dem Geldkoffer in der Hand bei anderen Werksteams zu baggern. Bereits drei Fahrer konnten in der laufenden Saison ein Rennen auf dem italienischen Fabrikat gewinnen. Für Jorge Martin und Francesco Bagnaia war es sogar der erste Sieg in der MotoGP-Klasse in ihrer Karriere. Gemeinsam mit dem zweifachen Saisonsieger Jack Miller sowie Johann Zarco und Enea Bastianini kommt Ducati auf fünf Fahrer, die in den vergangenen Monaten zumindest einmal auf dem Podest standen. Bekommen Bastianini und Martin einen starken Saisonabschluss hin, so könnte Ducati am Ende des Jahres die Hälfte der Top-10-Plätze der Gesamtwertung besetzen. Selbst wenn es 2021 noch nicht zum Titel reichen sollte, wovon auszugehen ist, die Einschläge kommen für die Konkurrenz immer näher. Der im Vorjahr errungene Hersteller-Titel könnte verteidigt werden, zudem sieht es auch in der Team-Weltmeisterschaft gut für das Werks-Duo aus. Bei Redaktionsschluss liegt Ducati in beiden Wertungen in Führung. Mit seiner Personalpolitik hat man gute Weichen auf eine goldene Zukunft gestellt: Aktuell hat man drei der letzten fünf Moto2-Weltmeister unter Vertrag (Johann Zarco, Francesco Bagnaia und Enea Bastianini) sowie den bislang letzten Moto3-Weltmeister, der es in die MotoGP geschafft hat (Jorge Martin). Im kommenden Jahr verschafft man sich zudem über die Kunden-Deals mit Valentino Rossis VR46-Rennstall und dem wieder in Eigenregie geführten Gresini-Team Zugang zu zwei der erfolgreichsten Nachwuchsförderer der aktuellen Motorrad-Szene. Es soll also eine neue Generation herangeführt werden, die vor allem gegen einen alternden Marc Marquez, sowie einen eben aufsteigenden Fabio Quartararo bestehen muss. 2022 fährt exakt ein Drittel des dann 24 Fahrer umfassenden Feldes auf Ducati. Als erster Hersteller in der Geschichte der MotoGP will man fünf Full-Factory-Bikes mit entsprechendem Support auf die Strecke bringen. Dass Ducati dabei vor allem auf die Jugend setzt, ist leicht ersichtlich: Sechs der zehn jüngsten Fahrer des kommenden Jahres sind Ducatisti. Durchschnittsalter: 25,1 Jahre, womit der durchschnittliche Ducati-Fahrer des kommenden Jahres um dreieinhalb Jahre jünger ist als sein Pendant bei Honda. Diese sechs Piloten haben bislang noch kein anderes Fabrikat eingesetzt als die Ducati. Gigi Dall'Ignas Grundgedanke dahinter: Nicht das Motorrad muss sich an den Fahrer anpassen, sondern der Fahrer an das Motorrad. Junge und unverbrauchte Talente sind dazu besser geeignet als vermeintliche Königstransfers. Das ist eine der großen Lehren der gescheiterten Engagements von Rossi oder Lorenzo.

Ducati schwemmt die MotoGP mit Talenten und Werksbikes, Foto: LAT Images
Ducati schwemmt die MotoGP mit Talenten und Werksbikes, Foto: LAT Images

Auf technischer Ebene ist Ducati seit vielen Jahren Vorreiter: Über Winglets und Schwingen-Spoiler bis hin zu Startvorrichtung und dem daraus resultierenden Ride-Height-Device. Im Grunde kam jede revolutionäre technische Idee der vergangenen fünf Jahre aus den Entwicklungsstuben von Ducati. Die Konkurrenz konnte Dall'Ignas Ideen stets nur nachbauen, so wie einst bei den Winglets, oder versuchen, diese auf dem politischen Parkett zu bekämpfen. So geschehen in einem akkordierten Protest von vier gegnerischen Herstellern gegen den Schwingen-Spoiler beim MotoGP-Saisonauftakt 2019. Bezeichnend: Das Weltmeisterteam von Suzuki benötigte rund eineinhalb Jahre, das Ride-Height-Device von Ducati nachzubauen. Erst seit wenigen Wochen steht diese Konstruktion Joan Mir und Alex Rins zur Verfügung. Bei Ducati hingegen ist das System mittlerweile so ausgereift, dass das gewollte Einfedern des Hecks bereits zeitverzögert voreingestellt und der nötige Knopf damit vor der Kurve gedrückt werden kann und nicht erst während des Beschleunigungsvorgangs, während dem sich der Fahrer auf andere Dinge konzentrieren muss. Ducati hat die technische Vorreiterrolle der MotoGP inne und setzt in der kommenden Saison auf den größten Talentepool, den je ein Hersteller unter seinen Fittichen hatte. Ist die Rückkehr zum Titel somit nur eine Frage der Zeit? Das ist wohl nur dann der Fall, wenn Ducati im Umgang mit seinen stärksten Piloten etwas mehr Feingefühl beim Personalmanagement an den Tag legt. Schon beim Abgang von Casey Stoner bekleckerte man sich einst nicht unbedingt mit Ruhm. Mit Jorge Lorenzo eskalierte die Sache völlig und letztlich verließ auch Dovizioso die Italiener mit etwas Gram. Die junge, hungrige Generation will nach oben und muss von Dall'Igna und Ciabatti bei Laune gehalten werden. Nur wenn das gelingt, geht die Ducati-Formel in den kommenden Jahren irgendwann auch tatsächlich in Form eines Titelgewinns auf. Doch wem könnte der große Wurf gelingen? Werfen wir einen Blick auf die Liste an Kandidaten:

Francesco Bagnaia (24)

Viele waren im Vorjahr verwundert, als der junge Italiener trotz eineinhalb schwierigen Jahren, die Anpassungsprobleme, Verletzungen und auch Pech mit sich brachten, ins Werksteam befördert wurde. Doch in der laufenden Saison strafte er diese Kritiker Lügen und stieg zur klaren Nummer eins bei Ducati auf. Der erste Sieg in Aragon war ein regelrechter Befreiungsschlag, wie die darauffolgenden Ergebnisse klar beweisen. Bagnaia erinnert vom Fahrertypus an Dovizioso: Kein Draufgänger, aber ein präziser Fahrer, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Hält er seine Fehlerquote niedrig, könnte ihm der endgültige Durchbruch gelingen und eine lange Karriere bei Ducati blühen.

Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl
Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl

Jack Miller (26)

Er war nach seinen letztjährigen Leistungen eigentlich als Speerspitze der Roten Rennfraktion eingeplant. Eine Position, die er noch nie innehatte und an der er in der laufenden Saison zerbrach. Miller gefällt sich eher in der Rolle des Underdogs und Sprücheklopfers, als in der des Aushängeschilds eines großen Herstellers. Zu oft liegen beim Australier auf der Strecke auch Genie und Wahnsinn nahe beieinander. Was ihm im Wetter-Poker immer wieder aufgeht, gleicht er leider mit dem einen oder anderen verpokerten Rennen im Trockenen aus. Angesichts der hungrigen Jugend in den Satellitenteams könnte es für ihn mit einem langen Verbleib im Werksteam eng werden.

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Johann Zarco (31)

Nach seinem KTM-Aus retteten Paolo Ciabatti und Gigi Dall'Igna durch eine Intervention beim Avintia-Team seine Karriere. Dafür zeigt er sich seither demütig und hält seinen inneren Schweinehund im Zaum. Auch für Zarco selbst überraschend mischte er im ersten Saisondrittel um den Titel mit. Ein Szenario, mit dem er selber nicht klarkam, wie er bereits zugab. Wie Miller gefällt sich Zarco eher in der Rolle des gefährlichen Außenseiters. Mit seinen 31 Jahren und angesichts der großen Konkurrenz wird ihm ein Aufstieg ins Werksteam wohl nicht mehr gelingen. Womöglich fühlt er sich in den deutlich familiäreren Kundenteams aber ohnehin wohler. Sein erster Sieg sollte ihm dort irgendwann gelingen.

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Jorge Martin (23)

Der junge Spanier ist die große Überraschung der Saison. Bereits im Katar-Doppel zu Saisonbeginn glänzte er mit einem Blitzstart, einer Pole und dem ersten Podestplatz im zweiten Antreten. Schwere Verletzungen in Portimao warfen ihn aus der Bahn, auf die er nach der Sommerpause aber wieder zurückfand. Martin brauchte quasi keine Eingewöhnungsphase in der MotoGP und hat seine Qualifying-Stärke aus den kleinen Klassen mitgenommen. Im Renntrimm sieht man ihm meist nicht an, dass er sein erstes Jahr in der Königsklasse bestreitet. Wie die Ergebnisse zeigen, hat es sich für seinen Manager gelohnt, ihn aus seinem KTM-Vertrag heraus zu argumentieren und ihn bei Ducati unterzubringen. Kann er seine Leistungen im nächsten Jahr bestätigen, ist Jorge Martin ein heißer Anwärter auf einen Platz im Ducati-Werksteam und sollte damit künftig auch in der WM ein Wörtchen mitreden können.

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Enea Bastianini (23)

Neben Martin die zweite Rookie-Sensation. Zwar darf man von einem amtierenden Moto2-Champion gute Ergebnisse erwarten. Dass Bastianini diese für den langjährigen Nachzügler Avintia auf einer zwei Jahre alten Desmosedici herausfährt, ist aber beeindruckend. Seit ihm im Spätsommer der Knoten platzte, mischte er in jedem Rennen im Vorderfeld mit. 2022 wird er von Ducati als Leihgabe bei Gresini geparkt, wo er erneut mit Altmaterial aus der laufenden Saison antreten muss. Hält seine Formkurve im kommenden Jahr an, sollte er aber zumindest für einen Aufstieg zu Pramac oder das Upgrade auf eine Full-Factory-Maschine ein Thema sein.

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Luca Marini (24)

Gegen seinen Teamkollegen Enea Bastianini sieht der Bruder von Valentino Rossi in der laufenden Saison ganz schön alt aus. Doch Marini brauchte bislang in allen Klassen etwas Anlaufzeit. Positiv anmerken muss man bei ihm, dass er bislang alle Rennen beenden konnte. Das gelang im gesamten Feld sonst nur noch Fabio Quartararo. Um sich tatsächlich für einen Vertrag direkt mit Ducati zu empfehlen, muss aber eine Steigerung erfolgen. Immerhin steht er aufgrund von Rossis guten Kontakten auf der Pole Position um die fünfte Factory-Ducati, die ab 2022 im Grid stehen wird.

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Fabio Di Giannantonio (22)

Sein Aufstieg in die MotoGP ist das Ergebnis eines Zwei-Jahres-Deals, den er noch mit Fausto Gresini persönlich aushandeln durfte. Entsprechend hat Fabio Di Giannantonio seinen Vertrag auch mit dem kleinen italienischen Team geschlossen und nicht mit dem Werk von Ducati. Die Gresini-Familie hält jedenfalls große Stücke auf Di Giannantonio, der vier seiner bisherigen sechs WM-Jahre bei den Italienern verbracht hat. Im kommenden Jahr bekommt er vorerst nur eine Ducati des Jahrgangs 2021. Wie das Beispiel von Enea Bastianini zeigt, sind Überraschungen auf Motorrädern älteren Jahrgangs aber nicht ausgeschlossen.

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Marco Bezzecchi (22)

Sein MotoGP-Aufstieg ist bei Redaktionsschluss noch nicht in trockenen Tüchern, doch er gilt innerhalb der VR46 Academy als Kronprinz. Nur falls einer der neuen Großsponsoren, die Valentino Rossi nach dem vermeintlichen Versiegen des arabischen Geldes finden muss, auf einem anderen Fahrer besteht, könnte Bezzecchis Aufstieg noch platzen. Nicht nur optisch erinnert der 22-jährige an Marco Simoncelli, auch auf der Strecke agiert er ähnlich heißblütig und aggressiv. Sobald er Topmaterial unter seinem Sattel hat, fährt er um Podestplätze mit - das hat er in der WM mehrfach bewiesen. 2022 wird er vorerst aber noch nicht auf Full-Factory-Material ran dürfen. Im familiären VR46-Team dürfte er aber genug Zeit bekommen, um sein Können unter Beweis stellen zu dürfen. Dann könnte sich auch Ducati direkt seine Dienste sichern.

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