Zehn Siege bei 21 Starts, souveräner Weltmeister mit 94 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten: Dominique Aegerters Saison in der Supersport600-WM war eine der stärksten, die die Klasse bisher erlebt hat. Bereits in seinem ersten Jahr in der Serie schlug der Schweizer voll ein. Im Gegensatz zu vielen Weltmeistern der letzten Jahre wie Sandro Cortese oder Andrea Locatelli wird er 2022 dennoch nicht in die Superbike-WM aufsteigen.

Eine Tatsache, die Aegerter wurmt: "Ehrlich gesagt bin ich etwas enttäuscht von den Teams und Herstellern. Ich finde es nicht fair, dass ein Fahrer wie ich, der die Saison in der Supersport-Weltmeisterschaft völlig dominiert hat, keine Chance auf einen Aufstieg in die WSBK bekommt."

Unversucht hatte Aegerter auf dem Transfermarkt jedenfalls nichts gelassen. "Ich habe zusammen mit meinem Bruder Kevin alles probiert, um irgendwo hineinzukommen - in erster Linie natürlich bei den Werksteams", verrät er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wir waren mit Honda und BMW auch enger in Kontakt. Es war Interesse vorhanden, aber daraus ist nichts geworden. Und bei Yamaha, Ducati oder Kawasaki gab es ohnehin nie eine Chance."

Unverständnis äußert Aegerter darüber, dass sein bisheriger WSS600-Rivale Philipp Öttl 2022 mit dem Ducati-Kundenteam Go Eleven in der Superbike-WM fahren wird. Der Deutsche wurde mit seiner Kawasaki als Fünfter in der abgelaufenen Saison bester Nicht-Yamaha-Pilot. "Was mich genervt hat ist, dass Ducati Öttl genommen hat. Er hat kein Rennen gewonnen und war Fünfter in der Meisterschaft, darf aber in die Superbike-WM aufsteigen. Ich weiß nicht, wieso sie mich nicht wollten. Vielleicht liegt es an meinem Pass oder an meinem Alter", so Aegerter, der im September 31 Jahre alt wurde. Öttl ist 25.

Philipp Öttl debütiert 2022 in der Superbike-WM, Foto: LAT Images
Philipp Öttl debütiert 2022 in der Superbike-WM, Foto: LAT Images

So geht Aegerter 2022 in seine zweite Supersport-Saison: "Ich bin froh, dass ich mit Ten Kate weitermachen kann. Das Ziel wäre, 2023 gemeinsam in die Superbike-WM aufzusteigen, wenn wir Werksmaterial von Yamaha bekommen und einen Sponsor finden, der das alles finanziert. Aktuell fehlt es Ten Kate dafür leider einfach an Geld."

Einen ausführlichen Artikel zu Dominique Aegerters Saison 2021 in der Supersport-WM und MotoE sowie seiner Zukunft findest du in der neuesten Ausgabe Nr. 82 unseres Printmagazins. Du bist noch kein Abonnent? Dann klicke auf den Link und sichere dir das Motorsport-Magazin preiswerter, früher als im Einzelhandel und bequem zu dir nach Hause!