Imola will zurück in den MotoGP-Rennkalender. Das erklärte Streckenchef Robert Marazzi im Rahmen der Superbike-WM gegenüber den italienischen Kollegen von GPone.com.

"Wir hatten ein Meeting mit der Dorna bezüglich MotoGP", bestätigte Marazzi dem Onlineportal. "Sie haben vier Rennen in Spanien, also wieso sollte es nicht auch drei in Italien, eines davon hier auf dieser historischen Strecke, geben?"

Imola zählt zu den Traditionsstrecken Europas und beheimatet seit Anfang der Fünfzigerjahre Motorsportveranstaltungen. Zwischen 1969 und 1999 gastierte auch die Motorrad-WM insgesamt 13 Mal auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Die Dorna setzte die Strecke zuletzt aber nur in der Superbike-WM ein, wo Imola seit 2009 ununterbrochen im Rennkalender aufschien.

Formel 1 beliebter, aber teurer

Die Streckenbetreiber machen keinen Hehl daraus, dass sie eine Rückkehr der Formel 1 bevorzugen würden, doch dafür bäckt Imola zu kleine Brötchen. Das ist allen Beteiligten bewusst: "Gespräche mit der Formel 1 sind aufgrund der nötigen finanziellen Mittel schwierig", gestand Marazzi. Also soll mit der MotoGP immerhin ein dicker Fisch an Land gezogen werden.

Doch auch das könnte sich schwierig gestalten, zumal mittlerweile die Konkurrenten in Mugello und Misano eine längere MotoGP-Tradition haben. Auch die örtliche Nähe könnte der Austragungsorte könnte sich als Problem erweisen: Misano ist nur etwas mehr als eine Autostunde von Imola entfernt, Mugello rund eineinhalb Autostunden.

Und dann wäre da auch noch der ohnehin zum Bersten gefüllte Rennkalender, der im Vorjahr mit 19 Rennen seine bisherige Rekordmarke erreichte und in den kommenden Jahren weiter anwachsen wird. Mit Finnland und Indonesien gibt es bereits Verträge, zudem drängen Strecken wie Spa-Francorchamps, Portimao oder Mexico City ebenfalls in die MotoGP.

Am vergangenen Wochenende kam es im Rahmen des WSBK-Wochenendes zu unzähligen Unfällen und Kritik an der Sicherheit der Strecke. Das abschließende zweite Hauptrennen der Superbike-WM sowie das Supersport300-Rennen konnten aufgrund des Regens und der daraus resultierenden gefährlichen Situation auf der Strecke nicht durchgeführt werden. Sicherlich auch kein Empfehlungsschreiben an die Dorna.