'Never change a winning team', lautet eine alte Sportweisheit. Im Vorjahr räumte Jorge Lorenzo in einer der dramatischsten Saisons der Geschichte den MotoGP-Titel ab, dennoch nimmt er an seiner Ausrüstung für 2016 eine Änderung vor. Nach zwei Jahren mit dem koreanischen Helmhersteller HJC wechselt er zur französischen Konkurrenz von Shark. Dabei hatte Lorenzo noch Ende November klargestellt, HJC treu bleiben zu wollen. Etwaige Gerüchte über eine Trennung seien nur von italienischen Medien gesät worden, um Unruhe zu stiften.

HJC schrieb in der abgelaufenen Saison mit Lorenzo gleich zwei Mal Negativschlagzeilen. Beim Auftakt in Katar verrutschte die Polsterung an der Helminnenseite und schränkte Lorenzos Sichtfeld massiv ein, im Regen von Silverstone beschlug sein Visier. In beiden Rennen verlor der spätere Weltmeister Punkte, die im Titelkampf entscheidend sein hätte können. Diese Defekte sollen aber nicht ausschlaggebend für den Wechsel Lorenzos zu Shark gewesen sein. Es ging wie so oft um Geld.

In Silverstone war Lorenzo im Blindflug unterwegs, Foto: Milagro
In Silverstone war Lorenzo im Blindflug unterwegs, Foto: Milagro

Lorenzo hatte 2012 Nolan verlassen und bei HJC für 2013 und 2014 unterschrieben. Daraufhin verlängerte er für weitere zwei Jahre, allerdings mit einer Ausstiegsoption nach der Saison 2015. Lorenzo forderte nun deutlich mehr Geld für den Deal, HJC war nicht bereit so viel zu zahlen. Der Weltmeister zog deshalb die Option und soll von Shark nun ziemlich genau die Summe erhalten, die er von HJC gefordert hatte. Der Dreijahresvertrag mit Shark beinhaltet auch noch einige Erfolgsprämien, die Lorenzos Gehalt weiter aufbessern könnten.

Für Lorenzo ist es nicht der erste Wechsel eines Ausstatters aus finanziellen Gründen. Bis 2010 war er in Lederkombis von Dainese unterwegs, wollte dann von den Italienern aber ebenfalls mehr Geld. Firmengründer Lino Dainese machte Lorenzo aber deutlich, dass nicht Finanzen, sondern die Sicherheit im Vordergrund stehen sollten. Ihre Wege trennten sich daraufhin, Lorenzo fährt seither in Kombis von Alpinestars.