Marc Marquez wurde nach dem Saisonfinale in Valencia von zahlreichen Fans ausgebuht und in den sozialen Medien heftig kritisiert. Ihm wird vorgeworfen, Jorge Lorenzo innerhalb der 30 Runden kein einziges Mal attackiert zu haben, obwohl er ihm vor allem in den letzten Runden am Hinterrad klebte.

In der Pressekonferenz nach dem Rennen schilderte Marquez, warum es mit einem Angriff nicht klappte und bat damit indirekt auch um Verständnis. "In den ersten 20 Runden war es schwierig, Jorge zu folgen", betonte er. Erst in den letzten sechs oder sieben Runden habe er wirklich auf seinen Landsmann aufholen können.

"Ich habe beim Beschleunigen viel verloren", schilderte er, warum sein geplanter Angriff nicht aufging. "In der nächsten Runde kam Dani [Pedrosa] an und hat mich überholt. Er kam dann weit raus und ich bin innen durch." Aufgrund dieses Zweikampfs mit seinem Teamkollegen habe er eine halbe Sekunde auf Lorenzo verloren. "Ich war in den letzten Kurven nah dran, aber es war nicht genug. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe", sagte Marquez.

Die Honda-Piloten hatten vor dem Rennen einen Doppelsieg als Ziel vorgegeben bekommen. "Dani und ich haben 100 Prozent gepusht", versicherte Marquez und erinnerte an die Probleme mit dem Vorderreifen bei steigenden Temperaturen. Laut Vorhersage hätte es am Rennsonntag nicht so heiß werden sollen wie an den Tagen davor, das Thermometer kletterte jedoch auf 23 Grad. Die Strecke heizte sich auf 29 Grad auf. "Ich hatte mit dem Vorderreifen zu kämpfen", sagte Marquez.

Zudem erklärte der nun entthronte Weltmeister, dass er angesichts seiner schwierigen Saison mit sechs Stürzen unbedingt das Rennen beenden und kein Risiko eingehen wollte. "Ich habe ein paar Fehler gemacht. Die letzten Rennen waren nicht einfach."