Solide. Damit lässt sich der Formel 1-Auftakt von Sauber in Italien am besten beschreiben. Mit etwas mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand auf den Trainingsschnellsten Lando Norris belegte Nico Hülkenberg Rang acht. Damit gelang ihm vom ersten ins zweite Freie Training nochmals ein Sprung nach vorne.

"Das Auto hat sich gut angefühlt, es gab keinerlei Probleme. Wir haben unser geplantes Programm abgespult und einiges über das Auto und die Reifen gelernt. Ein typischer Freitag eben", sagte Hülkenberg. Angesichts der knappen Zeitabstände in Monza – P1 und P10 trennten nur vier Zehntel – muss Sauber im Qualifying alles richtig machen, um sich einen guten Startplatz zu sichern.

Die Gefahr vorzeitig auszuscheiden, ist durchaus groß. "Ich denke, dass wir vorne einen bunten Mix sehen werden. Wichtig wird sein, dass wir unsere Runden perfekt exekutieren und alles aus dem Auto herausholen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass wir durchgereicht werden", so der Deutsche.

Im FP2 konnte sich Hülkenberg vor seinem Teamkollegen Gabriel Bortoleto setzen – ein Ergebnis, das es für ihn auch im Qualifying umzusetzen gilt. Zuletzt musste er sich dem Rookie fünf Mal in Folge geschlagen geben. Hinzu kommt, dass Hülkenberg auf seinem schnellsten Run von einem sehr guten Windschatten profitierte. In Monza ist das Topspeed-Geschäft im Qualifying durch Windschatten-Spielchen volatil. Zwei bis drei Zehntel bringt ein Führungsfahrzeug auf den langen Geraden im richtigen Moment.

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Überholen unter Gelb: Bortoleto blieb straffrei

Entsprechend geht Gabriel Bortoleto von einem beinharten Kampf im Qualifying aus. In den beiden Freitagstrainings verpasste er als Elfter und Zwölfter ganz knapp die Top-10. "Das Feld liegt ganz eng zusammen, trotzdem besteht die Möglichkeit ins Q3 zu kommen, wenn du ein Auto im richtigen Fenster hast und eine gute Runde hinbekommst", sagte der Brasilianer.

Eine Rolle könnte auch der Wind spielen, der im FP2 im Vergleich zu FP1 deutlich zugenommen hatte. "Das hat die Balance des Autos beeinflusst, die im FP2 ziemlich seltsam war", verriet Bortoleto. Für einen Moment bangte der Sauber-Pilot vor einer Strafversetzung, weil er unter gelber Flagge Liam Lawson überholt hatte. Kurz nach der Session folgte die erlösende Antwort: keine Strafe.

Die Stewards begründeten die Entscheidung damit, dass sich Bortoleto als die gelbe Flagge geschwenkt wurde, in unmittelbarer Nähe zu Lawson befand. "Dadurch wurde die Sicht des Fahrers von Auto 5 [Bortoleto; Anm. der Red.] auf die gelbe Flagge teilweise blockiert. Die Sportkommissare stellten fest, dass der Fahrer von Auto 5 nicht genügend Zeit hatte, um auf die gelbe Flagge zu reagieren, bevor er Auto 30 überholte", hieß es in der offiziellen FIA-Mitteilung.

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