Die Enttäuschung war Isack Hadjar nach dem Freitagstraining ins Gesicht geschrieben. Bereits in der ersten Session zeichnete sich ein Sensor-Problem an der Power Unit seines VCARB 02 ab, woraufhin das Team entschied, die Batterie sowie die PU zwischen den beiden Sessions auszutauschen. Wie Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko später verriet, trat an Hadjars Wagen dasselbe Problem wie schon zuvor in Spa-Francorchamps auf.

Motorprobleme in Zandvoort: Hadjar zum Zusehen verdammt

Der Wechsel der PU führte dazu, dass Hadjar die zweite Session mit Verspätung aufnahm. Doch der Rookie kam nur eine Runde weit, dann musste er seinen Wagen auch schon wieder abstellen. "Das Team war nicht happy, wie die PU operierte, und forderte mich auf, das Auto zu stoppen", erzählte Hadjar. Genauer: Die PU lieferte ungewöhnliche Sensorwerte, woraufhin Racing Bulls den Wagen vorsorglich aus dem Training nahm. Der Wagen wurde unter virtuellem Safety Car weggeschoben - 30 Minuten später wurde das Training in Zandvoort wieder freigegeben, allerdings mit Hadjar als Zuschauer.

Besonders bitter für den Rookie: Dem Anschein nach wurde in der Hektik des Motorwechsels ein Teil nicht richtig montiert. "Die Indizien deuten darauf hin", räumte Racing-Bulls-CEO Peter Bayer gegenüber dem ORF ein. Ins Detail konnte er nicht gehen, da das Auto zu dem Zeitpunkt noch untersucht wurde. "Soweit wir an den Daten sehen konnten, hatte es mit der Batterie zu tun. Deshalb haben wir auch Isack die Anweisung gegeben, aus dem Auto zu springen, ohne den Boden oder einen Steward zu berühren", verriet Bayer.

Mechaniker arbeiten in der Box am Wagen von Isack Hadjar
Beim Wechsel der PU passierte dem Team ein Fehler, Foto: IMAGO/DeFodi Images

Racing-Bulls-CEO räumt Fehler ein

Obwohl Hadjar wertvolle Trainingszeit verlor, blickt er zuversichtlich auf das Qualifying am Samstag. Für ihn ist das verlorene Training aus einem anderen Grund bitter – und zwar wegen den neuen Sicherheitsgurten. "Ich mag neue Sicherheitsgurte nicht. Ich bevorzuge es, wenn sie schon etwas getragen sind, denn dann sind sie weicher. Deshalb hätte ich mir heute gewünscht, mehr fahren zu können", erklärte Hadjar und fügte mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: "Aber ich komme schon klar."

Für seinen Teamkollegen Liam Lawson verlief die Session zwar ohne technische Probleme, aber nicht minder schwierig. In beiden Sessions blieb er außerhalb der Top-10. "Zandvoort ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, daher war es eine schwierige Session. Wir haben es leider nicht geschafft auf den Softs eine anständige Runde hinzubekommen, aber alles in allem ist das Auto ganz gut", sagte Lawson, der 2023 in Zandvoort sein F1-Debüt gab. Mit Blick auf das Qualifying glaubt er, dass nicht nur ein gutes Auto eine Rolle spielen wird, sondern auch zum richtigen Zeitpunkt auf der Strecke zu sein.

Zandvoort sorgt in der Formel 1 für Überraschungen. Was an Fernando Alonsos starken Trainings dran ist, und warum noch ein mysteriöses sechstes Team die F1-Spitze fordert. Jetzt Analyse lesen: