Vor der Sommerpause haben es alle bereits angekündigt, und es bestätigt sich jetzt in Zandvoort: Das Update-Rennen der Formel 1 ist mehr oder weniger vorbei. Nur drei Teams haben in den Niederlanden Updates dabei. Jetzt wird nur mehr auf die Diskonter-Abteilung der Aerodynamik-Entwicklung zurückgegriffen, wie die Technik-Chefs erklären.
Zuerst zum Problem: 2026 sind die Chassis-Regeln komplett neu. Weil sowohl Budget (per Cost Cap) als auch Windkanal- und CFD-Zeit (per den Aerodynamischen Test-Restriktionen ATR) in der modernen Formel 1 eingeschränkt sind, sind Ressourcen knapp und kostbar, und es will sich im zweiten Halbjahr daher niemand mehr leisten, noch Update-Pakete zu entwickeln. Für 2026 kann man die schließlich nicht mehr weiterverwenden.
Bei Alpine und Sauber gibt es dieses Wochenende trotzdem Neues. Praktisch haben beide den gleichen Bereich geupdatet, nämlich die kleinen filigranen Leitelemente rund um die hintere Bremskühleinheit. Die sind extrem wichtig, um den Zusammenfluss rund um den Diffusor, die Seitenkästen und die Hinterreifen zu kontrollieren. Aber diese Teile sind auch sehr billig.
Billige Updates in der Formel 1? Ingenieure erklären
"Wo auch immer du Kleine Dinger vom Auto hängen siehst, hast die die Möglichkeit für schnelle Änderungen", erklärt Alpine-Cheftechniker David Sanchez gegenüber Motorsport-Magazin.com. Diese kleinen Leitelemente kann man im Wesentlichen ohne Windkanal-Durchläufe ändern. Ein paar CFD-Simulationen reichen aus, um Daten zu überprüfen und das dann auf der Strecke gegenzuchecken.


Oft geht es auch um Details, die man im Rahmen eines größeren Umbaus schon einmal evaluiert hat. Jetzt kann man noch einmal kurz damit eine CFD-Simulation mit dezidiertem Fokus darauf abspulen. Sauber-Ingenieur Inaki Rueda führt weiter aus: "Wir haben nicht die komplette Einheit verändert. Nur ein paar Anhängsel der existierenden Einheit. Auch in Sachen Cost Cap ändern wir nicht alles. Wir kleben nur noch ein Flügelchen ran."
Beide Teams bestätigen, dass man im Hintergrund zumindest noch ein paar Leute für solche Mini-Projekte abgestellt hat, die nach solchen Billig-Updates suchen, während der Großteil der Design-Belegschaft am 2026er-Projekt arbeitet. Wie viel dabei rausspringt, lässt sich aber nicht prognostizieren.

Bei Red Bull gibt es ebenfalls ein Mini-Update. Die Profile der Frontflügel-Elemente wurden leicht verändert. "Wir haben mit der Balance etwas zu kämpfen, also verlängerst du die Sehne, klebst es ran und fährst", unterstreicht auch hier Chefingenieur Paul Monaghan die einfache Natur dieser Updates. Red Bull machte dafür aber CFD plus Windkanal: "Manche Teams hätten vielleicht nur CFD genutzt."



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