Insgesamt hat Red Bull 2025 in der Formel 1 schon drei Proteste gegen Mercedes-Pilot George Russell eingereicht. Einen in Miami, zwei in Kanada. Erfolgsquote: Null von drei. Mercedes-Teamchef Toto Wolff platzt jetzt der Kragen. Am Tag nach Kanada rechnet er mit seinen Langzeit-Gegnern rund um Christian Horner ab. Und äußert gar Zweifel, ob Red Bull noch im Sinne von Max Verstappen handelt.

Um Red Bulls Protest-Historie hierfür kurz zusammenzufassen: In Miami wollte man Russell wegen eines vermeintlichen Fehlverhaltens unter gelber Flagge um P3 bringen. Resultat: Abgewiesen. In Kanada kämpfte man gegen Russells Sieg, indem man behauptete, er habe sich einmal unsportlich verhalten und Verstappen auflaufen lassen, und einmal sich hinter dem Safety Car falsch verhalten. Resultat: Einmal abgewiesen, einmal zurückgezogen. Die Details gibt es hier:

"Ehrlich gesagt ist es so kleinlich und armselig", geht Wolff an die Decke. Am Rande der Premiere des F1-Films nimmt er in einem Interview mit Sky kein Blatt vor den Mund. "Sie haben es in Miami gemacht. Jetzt zweimal. Einen haben sie zurückgezogen, weil er absurd war."

Wolff glaubt: Max Verstappen würde diesen Protest nicht machen

"Sie haben gar nicht weitergemacht, weil es so ein Nonsens war", wütet Wolff weiter. Die Anschuldigung, dass Russell absichtlich hinter dem Safety Car gebremst und Verstappen so zu einem Überholmanöver und damit letztendlich zu einem Strafpunkt und damit zu einer Rennsperre hätte zwingen wollen, wurde aber tatsächlich verhandelt. Christian Horner hatte kurz davor sogar öffentlich darüber gesprochen, dass man so eine Aktion von Russell schon erwartet habe:

"Hat fünf Stunden gedauert, weil ich nicht einmal weiß, was du als 'unsportliches Verhalten' oder so bezeichnest", stößt sich Wolff an Red Bulls Argumentationskette, wonach Russells Funkbeschwerde über Verstappen "unsportliche Absicht" bewiesen hätte. "Worum geht es da? Wer entscheidet das? Denn ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es nicht Max ist. Der ist ein Racer, der würde niemals wegen so einem trivialen Ding Protest einlegen."

Russell: Deswegen Flüge verpasst! Horner verteidigt Protest weiter

Auch George Russell wurde am Rande der Filmpremiere kurz darauf angesprochen. Er und Verstappen hatten über eine halbe Stunde für eine Anhörung bei den Stewards verbracht: "Ich glaube, Max wusste nicht einmal, dass da ein Protest kam. Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben."

"Zum Glück ist nichts dabei rausgekommen", freut sich Russell über seinen Sieg, ärgert sich aber auch: "Zwei Jungs, die für das Team arbeiten, die haben beide gestern ihre Flüge verpasst. Es war einfach ein bisschen eine Zeitverschwendung für alle. Aber jetzt ist es vorbei, wir blicken nach vorn."

Christian Horner bleibt jedoch auf Sky-Nachfrage seiner Linie treu und bereut nichts: "Absolut nicht. Wir sahen etwas, von dem wir dachten, es sei nicht ganz richtig. Dann kannst du das vor die Stewards bringen. Das haben wir getan. Da gibt es gar nichts zu bereuen."

Red Bull: Russell unsportlich! Verstappen in Falle gelockt? (20:24 Min.)