Seit 2015 fährt Max Verstappen in der Formel 1. In diesen zehn Jahren versuchten sieben verschiedene Teamkollegen, annähernd an die Leistung des Niederländers heranzukommen. Sie alle scheiterten – manche früher, manche später. Alex Albon fuhr eineinhalb Jahre an der Seite des Niederländers. Er ersetzte nach dem Ungarn-GP 2019 Pierre Gasly im zweiten Red Bull-Cockpit.
In den noch ausstehenden neun Rennen zeigte Alex Albon eine solide Leistung und beendete jedes Rennen in den Punkten – mit Ausnahme des Brasilien-GP [Berührung mit Lewis Hamilton; Anm. der Red.]. Im Jahr darauf verblasste er gegen Verstappen und wurde Ende 2020 zum Testfahrer degradiert. Das Problem: Kein Fahrer im Feld hat ein mit Verstappen vergleichbares Präzisionsgefühl, wenn es darum geht, ein nervöses Auto durch einen kompletten Kurvenradius mit kleinstmöglichen Lenkbewegungen am Ausbrechen zu hindern.

- Statistik 2019: Albon vs. Verstappen (9 Rennen)
- Qualifying: 1:8
- Rennen: 4:5
- WM: P8 (92 Punkte): P3 (278 Punkte)
- Podium: 0:4
- Siege: 0:1
- Statistik 2020: Albon – Verstappen (17 Rennen)
- Qualifying: 0:17
- Rennen: 5:12
- WM: P7 (105 Punkte) : P3 (214 Punkte)
- Podium: 2:11
- Siege: 0:2
Viel extremer: Albon nennt Gründe für Rookie-Probleme
"Das Auto fährt sich auf Messers Schneide und Max kommt damit klar. Ich habe damals mit dem Auto zu kämpfen gehabt. Heute, mit all meiner Erfahrung, würde ich damit klarkommen", ist Albon überzeugt. Mit 114 GP-Starts zählt der thailändisch-britische Rennfahrer längst zu den Routiniers im Feld. Er glaubt einen weiteren Grund zu kennen, warum sich Rookies mit dem Wechsel von Toro Rosso (heute Racing Bulls) zu Red Bull so schwertun. "Vielleicht ist es nur meine eigene Interpretation, aber damals wie heute verzeiht der Bolide Fehler. Der Wagen ist gut ausbalanciert und vermittelt gerade einem Rookie sehr viel Vertrauen", meinte Albon.
Isack Hadjar gilt 2025 als bester Rookie. Der 20-Jährige wird schon mit dem Red-Bull-Cockpit neben Max Verstappen in Verbindung gebracht. Doch Hadjar lehnt (noch) ab.
Der Red Bull sei das komplette Gegenteil. "Als Fahrer wechselt man von einem Auto, das sehr nachsichtig ist, zu einem, das extrem knifflig ist. Das heißt, man muss sich in kürzester Zeit an zwei sehr unterschiedliche Autos anpassen", so Albon. Die Eingewöhnungsphase ist kurz, wer danach nicht Ergebnisse abliefert, muss Kritik von allen Seiten einstecken. Gerade für einen jungen Fahrer sei das keine einfache Situation, doch Albon betonte: "Mit dieser Friss-oder-Stirb-Mentalität ist man von Anfang an konfrontiert – ab den ersten Rennen mit 12 oder mehr Jahren. Die Besten kämpfen sich durch, das liegt in der Natur der Sache."
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