Erst im Qualifying, dann im Rennen: Oscar Piastri war zum wiederholten Male unschlagbar am Formel-1-Wochenende in Spanien. Von der Pole Position gestartet dominierte der Australier das Renngeschehen und ließ seinen Verfolgern um Teamkollege Lando Norris keine Chance. Norris setzte dem erneuten McLaren-Sieg mit seinem zweiten Platz die Krone auf.

"Es war insgesamt ein großartiges Wochenende. Die Pace war sehr gut. Wir konnten uns steigern, als wir mussten. Ich bin einfach sehr stolz auf die Arbeit dieses Wochenende", freute sich Piastri über seinen fünften Saisonsieg im neunten Rennen. "Rennfahren macht momentan sehr viel Spaß." Nach einem hervorragenden Start gelang es Piastri, sich zügig abzusetzen und McLarens Zweistopp-Strategie umzusetzen.

Erst das von Kimi Antonelli spät ausgelöste Safety Car sorgte noch einmal für ordentlich Spannung im Kampf um die Podestplätze. Doch auch beim Restart behielt Piastri wie schon so häufig in dieser Saison einen kühlen Kopf und fuhr zu seinem siebten Karriere-Erfolg. Damit überholte er Lando Norris, der bisher sechs Formel-1-Siege für sich verbuchen konnte.

"Der Verkehr und die blauen Flaggen haben das Rennen interessanter gemacht, als ich es wollte", empfand Piastri. Allerdings ließ er seine Konkurrenten nur selten näher als drei Sekunden an sich herankommen und brachte sich aus eigener Kraft auch beim Restart zügig aus dem DRS-Fenster. Entsprechend stellt sich die Frage: Ist der Spanien-GP sein bisher bestes Rennen? "Es ist definitiv weit oben. Ich weiß nicht, ob das Beste, aber es ist definitiv eines der stärksten", so die Antwort des WM-Führenden.

Trotz Doppelsieg: Lando Norris sieht Formel-1-Konkurrenz auf dem Vormarsch

McLaren-Fahrer Lando Norris
Lando Norris sieht sein Team nach Doppelsieg gewarnt, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Hinter Oscar Piastri sicherte sich Lando Norris den zweiten Platz und machte das Traum-Resultat für McLaren perfekt. "Oscar ist ein starkes Rennen gefahren. Ich hatte nicht die Pace, um ihn herauszufordern", gab Norris unumwunden zu. "Ich hatte die Pace, mitzugehen, aber nicht, um ihn einzufangen und unter Druck zu setzen."

Druck bekam er nach dem Rennstart selbst zur Genüge. Norris kam deutlich schlechter als die Konkurrenz weg, Max Verstappen wusste das von P3 auszunutzen. Im Windschatten von Pole-Setter Piastri setzte sich der Niederländer neben Norris und ging in Kurve 1 auf der Außenbahn vorbei - für Norris das Schreckensszenario, wollte er es doch mit seinem Teamkollegen aufnehmen.

"Ich denke nicht, dass ich da das Rennen verloren habe", kommentierte Norris. Mit seinem Tempo habe er sich eh nicht konkurrenzfähig gegen Piastri gesehen. Vielmehr sah er sich im Kampf um Platz zwei gegen Verstappen. Red Bull wagte beim Weltmeister eine Dreistopp-Strategie, um den Papayas auf unkonventionellem Wege gefährlich zu werden. Bereits vor dem Safety Car kam so Verstappen Norris sehr nahe, war jedoch auf Start-Ziel zu weit weg, um mit DRS-Überschuss vorbeizuziehen.

Trotz des McLaren-Doppelsiegs sieht Norris deshalb seine Mannschaft gegen die Konkurrenz gewarnt. "Die Verfolger holen auf. Unser Vorsprung war zu Beginn größer als er es jetzt ist", hob der WM-Zweite verbal den Zeigefinger. Und auch Teamkollege Piastri pflichtet ihm bei, dass es zukünftig nicht immer so gut für das Woking-Team laufen wird: "Es wird Strecken geben, wo unsere Konkurrenten näher dran sind."

Mit dem Spanien-GP verschärfte die FIA die Frontflügel-Regularien. Ferrari-Pilot Lewis Hamilton hält die Regeln für eine große Geldverschwendung, wie Christian im Video erklärt:

McLaren ungebremst! Hamilton: FIA-Regeln nur Geldverschwendung! (11:09 Min.)