Der Ferrari SF-25, Lewis Hamiltons erste Rote Göttin ist da. Am Dienstagabend präsentierte Ferrari im Rahmen des Formel-1-Launches den Boliden für die Saison 2025. Während die meisten Teams bei der Veranstaltung nur ihre neuen Lackierungen präsentierten, zeigte die Mythosmarke erste Computer-generierte Bilder vom echten Auto.

In der Londoner O2-Arena mussten die Fans aber mit einem Showcar in der neuen Lackierung vorliebnehmen, schließlich absolviert der SF-25 am Mittwoch bereits seine erste Ausfahrt in Fiorano. Lewis Hamilton und Charles Leclerc werden bei einem Filmtag die ersten Kilometer absolvieren.

Auf der Bühne zeigte Ferrari ein Showcar in der neuen Lackierung, per Pressemitteilung verschickte man Informationen und Bilder vom echten Auto. "Wir haben 99 Prozent des Autos verändert", sagte Loic Serra, Technischer Direktor der Chassis-Abteilung.

Ferrari baut F1-Auto zu 99 Prozent um

Die auffälligste Änderung betrifft die Vorderradaufhängung: Hier wechselt Ferrari von einer Push- auf eine Pullrod-Aufhängung. Mit Red Bull und McLaren fahren zwei der Hauptkonkurrenten schon seit der ersten Saison der Ground-Effekt-Ära mit diesem Aufhängungskonzept an der Vorderachse.

Ferrari präsentiert den SF-25, das Formel-1-Auto für die Saison 2025
Der SF-25 setzt auf eine neue Vorderradaufhängung, Foto: Ferrari

Ferrari wechselt in der letzten Saison des Regelzyklus ebenfalls auf diese Lösung. Dafür gibt es aerodynamische Gründe. Die Zugstrebe steht günstiger im Wind als die Druckstrebe. Ferrari erhofft sich dadurch mehr Spielraum für die aerodynamische Entwicklung, die mit dem alten Konzept schon ausgereift war.

An der Hinterachse bleibt man aber als einziger Hersteller bei Pullrods. Hier setzen alle anderen Getriebehersteller auf Pushrods. Auch wenn die Vorderachse gravierend überarbeitet wurde, das prinzipielle Konzept des Autos bleibt. "Der SF-25 ist eine Evolution des SF-24", sagt auch Serra. Die Basis ist gut, schließlich wurde Ferrari in der Vorsaison Vizeweltmeister hinter McLaren.

Auffällige Änderungen gibt es aber trotzdem: Die Nase des SF-25 ist etwas schmaler als beim Vorgänger, die Seitenkästen sind deutlich aggressiver. Es bleibt beim Überbiss, den der SF-24 mit einem großen Update während der Saison bekam. Die Oberkante des Seitenkastens wölbt sich an der Außenseiten nach oben Richtung Spiegel, der komplett auf einem horizontalen Leitblech sitzt. Dahinter beginnt die Mulde im Seitenkasten auf der Oberseite schon deutlich früher. Zuvor begann die Rutsche erst weiter hinten.

Ferrari ändert F1-Lackierung 2025: Neuer Rot-Ton und weißer Streifen

Bei der Lackierung gibt es bei der Scuderia keinen Paradigmenwechsel, aber doch sichtbare Änderungen. Auch in der 76. Saison der Teamgeschichte tritt Ferrari in Rot an, der Farbton ist 2025 jedoch deutlich dunkler. Dazu sitzt das blaue HP-Logo des Titelsponsors nicht mehr auf der roten Motorabdeckung, sondern auf einem breiten, senkrechten Streifen.

Ferrari präsentiert den SF-25, das Formel-1-Auto für die Saison 2025
Dunkleres rot und weißer Streifen: Die Ferrari-Lackierung 2025, Foto: Ferrari

Ferrari hatte in seiner Formel-1-Historie schon öfter größere weiße Flächen auf der Motorabdeckung integriert. Bekannt sind vor allem die Boliden aus den 1970er Jahren, mit denen auch Niki Lauda große Erfolge feierte.

Leclerc: Formel-1-Weltmeister mit Ferrari ist Kindheitstraum

Die Marschrichtung für Ferrari ist 2025 klar: Maranello will den ersten WM-Titel seit 2008. "Erfüllung", nannte Charles Leclerc als Schlagwort für seine Saison. "Die Erfüllung meines Kindheitstraums, nämlich Formel-1-Weltmeister mit Ferrari zu werden."

"Meine ersten Wochen waren absolut unglaublich, und ich habe aus erster Hand die Leidenschaft und das Engagement des gesamten Teams gesehen", sagte Lewis Hamilton. "Daher ist die heutige Enthüllung meines allerersten Ferraris wirklich aufregend."

Neue Herausforderung Ferrari spornt Lewis Hamilton an

Nach zuletzt drei durchwachsenen Jahren bei Mercedes spornt den Rekordsieger der Formel 1 die neue Herausforderung sichtlich an: "Ich bin mit so viel Vorfreude auf dieses neue Kapitel ins Jahr gegangen, und der Spirit und der Glaube aller, die ich in den letzten Monaten getroffen habe, haben mich jetzt noch mehr angespornt. Ich könnte nicht stolzer sein, mit ihnen auf dieser Reise zu sein."

Der 40-Jährige will mit Ferrari seinen achten Fahrer-Titel einfahren, der ihn zum alleinigen Rekordweltmeister der Königsklasse machen würde. Derzeit teilt er sich den Titel-Thron noch mit Michael Schumacher, der fünf seiner insgesamt sieben Titel mit Ferrari einfahren konnte.

Scharfe Ecclestone-Kritik: Scheitert Hamilton bei Ferrari? (11:07 Min.)

Für Charles Leclerc ist Lewis Hamilton nach Sebastian Vettel und Carlos Sainz bereits der dritte Teamkollege bei Ferrari. Die Chemie scheint auch mit dem Briten zu passen: "Seit Lewis zum Team gestoßen ist, haben wir bereits sehr eng zusammengearbeitet, und ich glaube, dass seine Erfahrung und seine Herangehensweise eine Quelle der Inspiration für mich sein werden."

Wie schon in den letzten beiden Saisons soll Teamchef Fred Vasseur das Team zum Erfolg führen. Seine Erwartungshaltung für 2025 ist klar: "In der vergangenen Saison haben wir bis zur letzten Kurve um den Konstrukteurstitel gekämpft, und jetzt sind wir entschlossen, auf dieser soliden Basis aufzubauen, mit dem Ziel, beide Titel zu gewinnen. Mit Lewis und Charles haben wir eine neue Fahrerbesetzung, und wir fühlen uns als Team bereit, den zusätzlichen Schritt zu tun, der nötig ist, um die Besten zu sein."