Schon vor dem Start der Präsentations-Saison 2025 ist die Formel 1 in den ersten Tagen des Jahres schwer beschäftigt. Vor allem Ferrari, mit Charles Leclerc und Neuzugang Lewis Hamilton. Besonders der soll möglichst viele Kilometer mit dem Team jetzt schon sammeln. Nach drei Privattesttagen folgten am 4. und 5. Februar nun zwei weitere Tage im Rahmen von Pirelli-Reifentests.

Für Hamilton, der bisher nur den SF-23 bewegt hatte, war dieser Test die erste Chance auf Runden im SF-24 der Saison 2024. Allerdings nicht in einer Form, in der das Auto 2024 auch tatsächlich eingesetzt wurde. Bei diesen Pirelli-Tests geht es bereits allein darum, Prototyp-Reifen für 2026 zu evaluieren. Das bringt zahlreiche technische Einschränkungen bei den Autos mit sich.

Zum einen sind die Dimensionen der 2026er-Reifen leicht anders - 25 Millimeter schmalere Vorder- und 30 Millimeter schmalere Hinterreifen. Obendrauf müssen die Teams die beim Test eingesetzten Autos anpassen. Ziel ist schließlich, so gut als möglich das zukünftige 2026er-Aero-Reglement zu replizieren. Dafür müssen die Teams die Autos modifizieren, sie zu sogenannten "Mule Cars" machen.

Was testeten Ferrari & McLaren gemeinsam in Barcelona?

Das ist auch an den Bildern von dem in Barcelona stattfindenden Test ersichtlich. Normalerweise fährt die Formel 1 auf dem Circuit de Catalunya mit möglichst viel Abtrieb. Doch beim Reifentest sind die Autos beispielsweise mit den kleinsten Heckflügeln am Start, um dem für 2026 erwarteten Abtriebs-Rückgang vorzugreifen.

Charles Leclerc im Ferrari fährt beim Reifentest mit 2026er-Pirellis in Barcelona
So kleine Heckflügel passen eigentlich nicht zu Barcelona, Foto: Pirelli Sport

Obendrauf geben Pirellis Ingenieure bei diesen Tests für den ganzen Tag Programm und oft auch Setup vor, die Fahrer und Teams führen es nur aus. Mehr als ein rudimentäres Gefühl für das Auto kann man daher als Fahrer kaum erhalten. Rundenzeiten werden zwar von Pirelli zu Tagesende bestätigt, sind aber faktisch ohne echten Mehrwert, ohne Reifen und Programme zu kennen.

Pirellis Ziel in Barcelona war es, Daten für die drei härtesten Optionen C1 bis C3 zu sammeln. Dafür ist der anspruchsvolle Circuit de Catalunya ideal. Es wurden sowohl verschiedene Grund-Konstruktionen der Reifen getestet als auch eine Variation an Gummimischungen.

Eine Tages-Bestzeit für Leclerc, eine für Lando Norris

An den zwei Tagen in Barcelona wurden insgesamt 632 Runden komplettiert. Beide Ferrari-Piloten fuhren sowohl am ersten als auch am zweiten Tag. Hamilton fuhr 161 davon, seine beste Zeit war eine 1:15,930 am Dienstag. Auf Charles Leclerc entfielen 160 mit einer Bestzeit von 1:14,971 am Mittwoch.

Neben Ferrari war auch McLaren in Barcelona unterwegs. Lando Norris und Oscar Piastri hatten in der Vorwoche bereits 2026er-Regenreifen in Frankreich getestet, nun schwenkten sie auf Trockenreifen um. Norris fuhr den ganzen Dienstag, 159 Runden und die Tages-Bestzeit mit 1:15,215. Piastri übernahm am Mittwoch, fuhr 152 Runden und 1:15,815.

McLaren fährt tatsächlich jetzt für einen dritten Pirelli-Test in drei Wochen noch einmal weiter. Am 13. und 14. Februar wird man gemeinsam mit Mercedes (jeweils einen Tag) und Alpine (beide Tage) in Jerez testen. Direkt im Anschluss an die offiziellen Wintertests (26. bis 28. Februar) bleiben Alpine und Williams außerdem noch für zwei Tage in Bahrain, um am 2. und 3. März den vierten Pirelli-Test des Jahres zu fahren. Insgesamt sind vom Reglement 40 Tage für 2026-Tests anberaumt.

Wann Hamilton und Co. auch tatsächlich in den aktuellen 2025er-Autos sitzen werden? Auf jeden Fall im Bahrain-Test am 26. Februar, teilweise schon davor. Alle Infos, Zeiten und Termine zu den Auto-Präsentationen 2025 gibt es hier in der Übersicht: