In der Formel 1 werden wir uns 2025 an einige neue Farben gewöhnen müssen. Wie die Lackierungen aussehen, erfahren die Fans der Königklasse zwar erst am 18. Februar beim gemeinsamen Launch aller F1-Teams in London, aber bereits in den Wintermonaten werden die Weichen dafür gestellt. Wie immer dreht sich so einiges auf dem Sponsorenmarkt der Formel 1, angekurbelt durch die Fahrerwechsel- und abschiede vielleicht mehr als in anderen Jahren.

Der prominenteste dieser Fälle betrifft Ferrari. Durch den Abschied von Carlos Sainz verlor die Scuderia auch Santander. Die spanische Bank war ein zentraler Sponsor der Roten, ihr Engagement jedoch eng an den Madrilenen geknüpft. Auf der Motorabdeckung wird sie der Scuderia fehlen, aber das erfolgreichste Team der F1-Geschichte hat in seinem Heimatland schon Ersatz gefunden.

Italienische Bank ersetzt Sainz-Sponsor nach Wechsel

Die italienische Bank 'Uni Credit' wird als neuer Sponsor auf dem Ferrari der 2025er-Saison, der in Ermangelung einer offiziellen Benennung noch unter dem Namen 'Project 677' firmiert, zu sehen sein. Die Einigung wurde schon im Vorjahr bekanntgegeben, am Donnerstag betonten der Uni-Credit-Chef und Ferrari-CEO Benedetto Vigna die Bedeutung dieser Partnerschaft in einer gemeinsamen Pressekonferenz.

"Diese Zusammenarbeit stellt eine weitere Verpflichtung gegenüber unseren Kunden, Fans und Gemeinschaften dar und stellt sicher, dass sie im Mittelpunkt jeder Initiative stehen", versprach Vigna im Rahmen dieser Veranstaltung. Bei dem selben Event teilte er auch mit, wann Lewis Hamilton erstmals als Ferrari-Fahrer in Maranello zu Gast sein wird. Mehr dazu hier:

Bislang stand Santander als Konkurrent von Uni Credit einem Deal zwischen der Scuderia und dem Kreditinstitut aus Mailand im Weg. Bei der Vereinbarung zwischen Ferrari und Uni Credit handelt es sich um einen mehrjährigen Deal, so viel ist bereits bekannt. Die Summe, die dafür nach Maranello wandert, wie üblich nicht. Santander ist unterdessen bereits Sainz gefolgt. Schon im Dezember wurden sie als neuer Williams-Sponsor bekanntgegeben.

Red Bull und Racing Bulls verlieren wichtige Sponsoren

Es sind nur zwei Verschiebungen in einer Reihe von Sponsorendeals, die sich in der Formel 1 seit dem Saisonende bereits ergeben haben. Bei Red Bull sorgte der Abschied von Bybit für Aufregung, auch wenn dafür die Broker-Plattform AvaTrade und die Videokonferenz-Plattform Neat neu dazu gekommen sind.

Das kleine Bullen-Team muss auch ohne einen prominenten Sponsor auskommen. Erst in den letzten Tagen wurde bekannt, dass die polnische Ölgesellschaft Orlen ihre Partnerschaft mit den Racing Bulls nicht fortsetzen wird. Zuvor hatte deren Schriftzug unter anderem noch prominent den Heckflügel geziert. Das polnische Unternehmen will sich mehr auf Nachwuchsförderung fokussieren.

Bei Mercedes schlug ein Sponsorenwechsel auch hohe Wellen: Ab der kommenden Saison wird das Team von George Russell und Andrea Kimi Antonelli von Adidas eingekleidet. Alpine zog ebenfalls in der Winterpause einen neuen Kleidungspartner an Land: Das Sportbekleidungs-Unternehmen Castore. Es ist schon seit längerem Ausstatter von Red Bull und McLaren. Die Papaya-Orangen werden übrigens, wie schon vor dem Abu-Dhabi-Wochenende bekanntgegeben wurde, 2025 von dem Glücksspiel-Unternehmen Allwyn gesponsort.

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feiert Platz 2 auf dem Podium
Formel-1-Podium: 2025 soll wieder echter Champagner in den Flaschen stecken, Foto: LAT Images

Eine Reihe an Sponsorendeals verkündete auch die Formel 1 selbst. In der Winterpause wurde bekanntgegeben, dass Tag-Heuer Rolex als offiziellen Zeitnehmer der Königsklasse ablösen wird. Als weiterer Teil der Vereinbarung zwischen der Königsklasse und Tag-Heuer-Muttergesellschaft LVMH wird in der Formel 1 2025 anstelle des Schaumweins 'Ferrari Trento' bei der Podiums-Zeremonie wieder Champagner von Moet & Chandon von den Siegern versprüht werden.

Bekanntgegeben wurde im Dezember außerdem, dass Crypto.com bis mindestens 2030 in der Königsklasse als Sponsor mit von der Partie sein wird. Sponsorendeals der F1, die noch im Herbst mit Blick auf 2025 publik gemacht wurden, waren jene mit Lenovo, Lego oder Mattel. Doch noch ist die Formel-1-Winterpause noch nicht vorbei.

Bis zu den offiziellen Präsentationen Mitte Februar und den Testfahrten wenig Wochen später, ist noch ausreichend Zeit für neue Deals. Vor allem bei Alpine könnte sich einiges tun. Nach der Anwerbung von Franco Colapinto als Ersatzfahrer bringen Gerüchte schon eine Reihe lateinamerikanischer Sponsoren mit der Mannschaft aus Enstone in Verbindung. Nicht nur argentinische Unternehmen haben Interesse an dem letztjährigen F2-Aufsteiger, sondern auch Sponsoren, die mit dem gechassten Red-Bull-Fahrer Sergio Perez in Verbindung standen.