Die Pressekonferenz vor dem Singapur-GP war einer der größten Aufreger abseits der Rennstrecke während der Formel-1-Saison 2024. Nicht etwa, dass Max Verstappen bei der Beschreibung seines Autos das F-Wort in den Mund nahm, sondern die Reaktion der Regelhüter danach, sorgte für viele Diskussionen. Die Stewards bestraften den Weltmeister nämlich für diese Aussage.

Verstappen wurde dazu verurteilt, "Arbeit von öffentlichem Interesse zu verrichten". Der Niederländer boykottierte als Reaktion auf dieses Urteil für das restliche Wochenende die FIA-Pressekonferenzen, indem er nur einsilbige Antworten gab und erst bei eigens anberaumten Sessions nach den PKs den Medien Rede und Antwort stand. Von seinen Fahrerkollegen erhielt er viel Unterstützung, da die Strafe von den meisten als überzogen angesehen wurde.

Sozialstunden vor der FIA-Gala: Das ist die Strafe für Max Verstappen

In den über zwei Monaten seither blieb unklar, wie genau diese gemeinnützige Arbeit für die FIA aussehen soll. Nach dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi wurde dieses Geheimnis gelüftet. Wie der Motorsport-Weltverband in einer Aussendung bestätigte, wird Verstappen den Dienst in dieser Woche in Ruanda ableisten.

"Während seines Aufenthalts in Kigali wird er im Rahmen des vom ruandischen Automobilclub (RAC) organisierten Programms zur Förderung der Basisarbeit mit Nachwuchssportlern arbeiten. Dabei wird ein FIA Affordable Cross Car zum Einsatz kommen, das vom RAC vor Ort in Ruanda nach Plänen der FIA gebaut wurde", gab die FIA bekannt.

Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Denn am Freitag findet in der ruandischen Hauptstadt die FIA-Generalversammlung statt und gleichzeitig geht die offizielle FIA-Gala über die Bühne, bei der alle Weltmeister ihre WM-Pokale erhalten. Verstappen wäre deshalb so oder anders nach Ruanda gereist.

Auf die Strafe einigte sich übereinstimmenden Informationen zufolge Verstappen nach Gesprächen mit FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem. Es wurde als passend angesehen, dass Verstappen als Strafe für die Verwendung eines unflätigen Wortes mit Kindern zusammenarbeiten muss.

Es ist nicht das erste Mal, dass Verstappen Sozialstunden bei der FIA leistet. Schon vor sechs Jahren wurde er einmal bestraft, da er nach dem Brasilien-GP 2018 gegen Esteban Ocon handgreiflich geworden war. Zuvor hatte der Überrundete Ocon ihn in Führung liegend abgeschossen. Damals verbüßte er zwei Tage Sozialarbeit im Rahmen des Formel-E-Rennens in Marrakesch als 'Beobachter' bei den Stewards.

In Ruanda findet in diesem Jahr 'nur' die Gala des Motorsport-Weltverbandes statt. In Zukunft möchte das kleine afrikanische Land aber auch ein Formel-1-Rennen abhalten.