Noch ein Formel-1-Rennen und 21 Punkte Rückstand: Ferrari wollte McLaren im Kampf um den Konstrukteurstitel in Abu Dhabi den Kampf ansagen. Doch bereits bevor das Saisonfinale 2024 überhaupt richtig begonnen hatte, musste die Scuderia den ersten Rückschlag hinnehmen. Die erste halbe Stunde des ersten Freien Trainings auf dem Yas Marina Circuit stand Charles Leclercs Auto still.

Die Batterie seines SF-24 machte Leclerc einen Strich durch die Rechnung und musste ausgetauscht werden. Die neue Batterie ist die dritte der maximal zwei erlaubten pro Saison. Für den Monegassen bedeutet das: Er wird am Sonntag in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückversetzt. Für den Kampf in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gegen McLaren ist das alles andere als hilfreich.

Dass sein Ferrari mit neuer Batterie bei warmen Wetterverhältnissen funktioniert, zeigte Leclerc mit der Bestzeit. Über zwei Zehntel war er schneller als der Rest des Feldes, Lando Norris folgte auf P2. Im zweiten Freien Training sah es allerdings nicht mehr so gut aus. Die Perfomance bei Sonnenuntergang - die Strecke ist zehn Grad Celsius kühler als noch am Nachmittag in Abu Dhabi - ließ zu wünschen übrig.

Ausgerechnet der WM-Rivale McLaren setzte bei untergehender Sonne im zweiten Freien Training die Messlatte: Lando Norris war Schnellster und Oscar Piastri auf P2. "McLaren sieht leider schneller aus", bilanzierte Leclerc. Sainz belegte hinter Nico Hülkenberg den vierten Platz, Leclerc kam auf Rang sechs hinter Lewis Hamilton. Hier gibt es alle Infos zum zweiten Training:

Highlight für Leclerc-Familie am Freitagvormittag

Arthur Leclerc feiert sein Ferrari-Debüt am Freitag mit seinem Bruder Charles
Formel-1-Geschichte in Abu Dhabi: Arthur (links) und Charles Leclerc (rechts) gemeinsam im gleichen Team unterwegs, Foto: LAT Images

Dass Charles Leclerc durch die Grid-Strafe bestenfalls aus dem Mittelfeld starten kann, lässt die Hoffnungen auf den Konstrukteurstitel schwinden. Trotzdem gab es abseits des Sportlichen am Freitag in Abu Dhabi Grund zur Freude: In FP1 am Freitagvormittag fuhr nicht Carlos Sainz, sondern Charles' Bruder Arthur den zweiten Ferrari. Der 24-Jährige durfte als Nachwuchsfahrer in Sainz' Boliden antreten.

Arthur sagte nach seinem F1-Debüt: "Es war unglaublich. Mit meinem Bruder hätte es aber mehr Zeit gemeinsam auf der Strecke geben können." Die Session beendeten die Brüder sogar nebeneinander beim gegenseitigen Zuwinken aus ihren Cockpits. "Da ist ein Traum von uns beiden und unserer Familie wahr geworden", fügte der drei Jahre ältere Charles hinzu.

Durch den gemeinsamen Auftritt in FP1 sind die Leclerc-Brüder das erste Geschwister-Duo in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft, das in der gleichen Session im gleichen Team gemeinsam auf der Strecke unterwegs gewesen ist. "Ich musste früh den Helm aufsetzen, weil es so emotional wurde", verriet Charles Leclerc.

Ferrari durch Katar-Chaos in Schlagdistanz zu McLaren

Ferrari-Pilot Charles Leclerc feiert Platz 2 auf dem Podium
Katar ließ Ferrari nochmal Hoffnung schöpfen: 21 Punkte müssen aufgeholt werden, Foto: LAT Images

Dass sich das Team aus Maranello noch Chancen in der Konstrukteurs-WM ausrechnen darf, hat es Lando Norris' Strafe in Katar zu verdanken. Der Brite verlangsamte nicht unter gelber Flagge und wurde dadurch von den Rennkommissaren mit einer 10-Sekunden-Strafe belegt. Norris kam noch auf P10 ins Ziel und nahm durch den Zusatzpunkt der schnellsten Runde noch zwei WM-Zähler mit.

Charles Leclerc erreichte in Katar durch die Strafe des Briten allerdings den zweiten Platz hinter Max Verstappen und sammelte wertvolle Zähler vor Oscar Piastri. Sein Teamkollege Carlos Sainz wurde Sechster. Dadurch holte Ferrari neun Punkte auf McLaren auf und besitzt vor dem Finale zumindest eine kleine Chance, doch noch die Teamwertung zu gewinnen.

Wie gut stehen die Chancen für Ferrari, im letzten Rennen der Saison McLaren die Krone in der Konstrukteurswertung wegzunehmen? Schreibt eure Meinung in die Kommentare!