Am Wochenende steht das Saisonfinale der Formel 1 an. Die Königsklasse fährt ihr letztes Rennen 2024 in Abu Dhabi. Genauso wie in den beiden Vorjahren steht der Weltmeister allerdings schon fest. Max Verstappen hat seinen vierten Weltmeister-Titel bereits in Las Vegas eingetütet und das vergangene Rennen in Katar sogar gewonnen.

Dafür ist der Kampf um den Vizeweltmeister-Titel noch offen. Charles Leclerc und Lando Norris machen sich beide berechtigte Hoffnungen. In der Konstrukteurs-WM ist dafür sogar der WM-Titel noch völlig offen. Genauso wie der Kampf um Position sechs. Welches Team kann sich die Konstrukteurs-Krone sichern, und wer ist in Abu Dhabi Favorit? Motorsport-Magazin.com liefert die Brennpunkte vor dem Saisonfinale.

McLaren oder Ferrari? Wer sichert sich die Konstrukteurs-Krone?

Während die Fahrer-Weltmeisterschaft schon entschieden ist, ist der Kampf um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft noch völlig offen. Doch das Team, dass den Weltmeister stellt, ist nicht mit von der Partie. Red Bull hat durch die vielen Patzer von Sergio Perez mittlerweile auch rechnerisch keine Chance mehr auf die WM-Krone.

Dafür haben Ferrari und McLaren noch Chancen. McLaren führt die Wertung mit 640 Punkten an. Ferrari liegt 21 Punkte dahinter und konnte durch die kontroverse Norris-Strafe in Katar noch Boden gut machen. Um McLaren noch abzufangen, bräuchte Ferrari also mindestens 22 Punkte mehr oder 21 Punkte und einen direkten Sieg. In diesem Falle hätte Ferrari nämlich insgesamt 6 Siege und damit einen mehr als McLaren.

Strafen? Danner: Formel-1-Rennleiter ist kein Kindergeburtstag! (12:40 Min.)

So wären die Roten auch bei einem Punktegleichstand vorne. Doch um überhaupt noch 21 Punkte gutzumachen, bräuchte Ferrari wohl ein nahezu perfektes Wochenende, während der Fehlerteufel McLaren wohl wieder ein paar Streiche spielen müsste. Allerdings würde das den Papayas 2024 ja nicht zum ersten Mal passieren.

Leclerc und Norris streiten um die Vizeweltmeisterschaft, wer hat das bessere Auto?

Und auch in der Fahrer-Weltmeisterschaft kämpfen Ferrari und McLaren noch miteinander. Insbesondere in Form von Lando Norris und Charles Leclerc. Die beiden Piloten trennen nur acht Punkte voneinander (349 zu 341).

Und Ferrari dürfte die Strecke wohl besser liegen als der Lusail International Circuit in Katar. Dort sprach Charles Leclerc nach P2 von einer positiven Überraschung auf einer Strecke, die dem SF-24 eigentlich nicht entgegenkam. Abu Dhabi dürfte das wohl schon eher.

Doch der McLaren war 2024 bisher eine Allzweckwaffe. Auf nahezu jeder Strecke lief er gut. Leicht wird es für Charles Leclerc wohl nicht. Und dann wären da ja auch noch Max Verstappen und Mercedes, die den Kampf zwischen beiden Teams aufwühlen könnten.

Der goldene Lucky Punch um Platz 6 in der Konstrukteurs-WM

Hätte irgendjemand Pierre Gasly oder Esteban Ocon vor dem Rennen in Brasilien gesagt, dass Alpine vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi als sechster dasteht, hätten sie es wohl nicht geglaubt. Und doch ist es so. Durch die Big Points in Abu Dhabi und zehn weitere Punkte von Pierre Gasly in Katar haben sich die Franzosen in eine sehr gute Ausgangslage gebracht.

Dazu kommt: Auch in Katar wären nach Startplatz drei seitens Gasly wohl noch einige Zähler drin gewesen, hätte sein A524 die volle Distanz mitgemacht. Hält der Performance-Trend auch in Abu Dhabi an, dürfte den Franzosen P6 in der Konstrukteurs-WM kaum zu nehmen sein.

Doch Obacht: Auf Haas hat Alpine nur magere fünf Punkte Vorsprung. Auf die Racing Bulls 13. Ein Lucky Punch der beiden Teams könnte sie also selbst auf Position sechs befördern. Dabei geht es pro Position um viel Geld. Rund 10 Millionen Euro. Sollte Haas oder den Racing Bulls also doch ein Lucky Punch gewinnen, dann wäre er im wahrsten Sinne des Wortes golden.

Rennen 1 nach FIA-Kritik in Katar

Das Rennen in Katar konnte Max Verstappen für sich entscheiden. Doch das wohl größte Thema nach dem Rennen war das Strafmaß der FIA. Für ein fehlendes Verlangsamen unter gelber Flagge erhielt Lando Norris eine 10-Sekunden-Durchfahrsstrafe. Noch einen Tag zuvor erhielt Max Verstappen für das Blockieren von George Russell eine 1-Platz-Strafe.

Wochenende 1 nach Niels Wittich sorgte also prompt für Diskussionen. In Abu Dhabi hat Rennleiter Rui Marques zumindest die Chance, die Saison zu einem ruhigen und versöhnlichen Abschluss zu bringen.

Ein Rennen vieler Formel-1-Abschiede

Mit dem Abu Dhabi Grand Prix verabschieden wir uns von der Formel-1-Saison 2024. Doch es ist auch für viele Piloten ein Rennen der Abschiede. Allen voran natürlich Lewis Hamilton, der sein letztes Rennen für Mercedes fährt. Damit endet eine 12-jährige Ära. Für Carlos Sainz endet damit auch seine Zeit bei Ferrari, er wird zu Williams wechseln. Esteban Ocon verlässt Alpine für Haas, Nico Hülkenberg wechselt dafür zu Sauber.

Fahrerparade mit Lewis Hamilton (Mercedes)
Lewis Hamilton fährt in Abu Dhabi sein letztes F1-Rennen für Mercedes, Foto: LAT Images

Und dann gibt es eine lange Reihe von Piloten, die die Formel 1 wohl gänzlich verlassen werden. Valtteri Bottas und Zhou Guanyu, oder auch Kevin Magnussen. Doch auch für Sergio Perez könnte es unter Umständen das letzte Formel-1-Rennen sein. Doch das bleibt noch abzuwarten.