Am Mittwoch traf sich die Formel-1-Kommission turnusgemäß zum fünften Meeting des Jahres 2024. Das Gremium, bestehend aus allen zehn F1-Teams, der FIA und der Formel 1, ist für Regeländerungen zuständig, die in letzter Instanz vom Motorsport-Weltrat der FIA final verabschiedet werden müssen.
Besonders spannende Beschlüsse wurden aber einen Tag nach der Entlassung von Rennleiter Niels Wittich in der FIA-Zentrale in Genf nicht getroffen. Eigentlich wurde erwartet, dass der Weg für den Rookie-Sprint, dessen kurzfristige Einführung für 2024 gescheitert war, für 2025 geebnet wird. Tatsächlich aber dürfen sich die Fans - wenn überhaupt - erst 2026 darauf freuen.
"Die Kommission ist nach wie vor an dem Konzept interessiert und wird es im Jahr 2025 weiter prüfen, mit dem Ziel, 2026 ein Rookie-Sprint-Rennen durchzuführen", heißt es im Statement lediglich. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com fanden sich in der Kommission weniger Unterstützer für die Idee als erwartet.
Zentrales Element war einmal mehr, wer das zusätzliche Rennen nach dem Saisonfinale finanzieren soll. Daran war die Einführung schon 2024 hauptsächlich gescheitert. Vor allem Red Bull wünschte sich, statt des üblichen Reifentests am Dienstag nach dem Saisonfinale, ein Sprint-Rennen samt Training und Qualifikation für zehn Nachwuchsfahrer durchzuführen.
Williams trickst in Brasilien Regeln aus
Dafür konnte man sich darauf einigen, das Startaufstellungs-Protokoll schon 2025 zu ändern. In Brasilien gab es in der Startaufstellung zwei Lücken. Vor allem der leere Startplatz von Alexander Albon ärgerte viele. Denn Williams gab erst kurz vor dem Rennstart bekannt, dass der Thailänder nicht am Grand Prix teilnehmen kann.
Viele vermuten, dass Williams schon viel früher wusste, dass Albon nicht starten konnte, aber absichtlich wartet, bis die finale Startaufstellung ausgegeben wurde. Ist das Dokument ausgestellt, werden Lücken in der Startaufstellung nicht mehr aufgefüllt. In diesem Fall rückte die Williams-Konkurrenz nicht nach vorne. Zukünftig sollen Lücken im Grid auch zu einem späteren Zeitpunkt noch durch Aufrücken der anderen Piloten gefüllt werden.
Aus technischer Sicht gab es ebenfalls minimale Anpassungen für 2025, Details nennt die FIA aber noch nicht. Nur die Einführung eines Fahrer-Kühlkits für besonders heiße Rennen wird explizit erwähnt. Wie genau das Kit aussieht, ist aber noch unklar.
Ärger wegen Audi-Regel: FIA-Alleingang ärgert 9 F1-Teams
Ein weiterer großer Diskussionspunkt der Sitzung, so ist zu hören, waren die Änderungen an der Budgetobergrenze für 2026. Die FIA drückte kürzlich im Alleingang eine 'Lex Audi' durch. Die Ausgaben für Angestellte werden ab 2026 für den Standort Hinwil aufgrund der hohen Gehaltskosten in der Schweiz angehoben. Der Budget Cap richtet seine Indexierung dabei nach den Zahlen der OECD.
Die FIA beschloss die Regel vor einigen Monaten im Alleingang, weil sie für 2026 noch ohne die Zustimmung von Formel 1 und der Teams Änderungen vornehmen konnte. Neun der zehn Teams sind aber gegen die Standort-Indexierung und wollen die FIA zumindest noch zu Korrekturen bewegen. Beschlossen wurde in dieser Sache allerdings nichts, die Regelhüter warten nun auf weitere Daten der Teams, um die Situation noch einmal zu beurteilen.
Alle Beschlüsse der Formel-1-Kommission im Überblick
- Fahrer-Kühlkit für besonders heiße Rennen ab 2025
- Geändertes Startaufstellungs-Protokoll ab 2025
- Rookie-Sprint wohl frühestens 2026
- Weitere Budget-Cap-Ausnahmen für Nachhaltigkeits-Initiativen
- Geschlechtergerechte Sprache im Sportlichen Reglement 2026
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