Kurios, kurioser, Formel-1-Strafen! Das denkt sich vielleicht so mancher Fan dieser Tage, in denen Driving Guidelines, Right of Reviews und natürlich Penalties, jede Menge Penalties die Schlagzeilen sowie Diskussionen im F1-Fahrerlager beherrschen. Beim Großen Preis von Mexiko kam es am Freitag jedoch einmal nicht zu einer heiß umstrittenen Strafe, sondern eher zu einer selbst für F1-Verhältnisse unerwartet kuriosen Bestrafung, die vom bestraften Fahrer aber womöglich nie abgesessen werden muss!
Erst Gelb, dann doppelt Gelb, und dann fünf Plätze zurück. Robert Shwartzman hatte sich seine Rückkehr in den Dunstkreis der Formel 1 sicher anders vorgestellt. Der Ferrari-Schützling durfte im 1. Training in Mexiko City im Sauber von Guanyu Zhou Platz nehmen. In Zandvoort hatte er bereits Valtteri Bottas ersetzt.
Für den 25-Jährigen war das unverhoffte F1-Comeback in Diensten von Sauber mit einigen Überraschungen verbunden. „Du vergisst, wie aggressiv es [ein F1-Auto, d. Red.] auf der Bremse ist und wie stark es abbremst“, gab er zu. Böse Zungen würden behaupten, er unterschätzte auch, wie stark er unter gelber Flagge verlangsamen musste.
Team reagierte zu spät: Überholen unter gelber Flagge
Um 12:52 Uhr Ortszeit passierte der Sauber-Pilot in Kurve 9 zunächst einfach und dann doppelt geschwenkte gelbe Flaggen, bevor er Yuki Tsunoda überholte. Das Team informierte ihn relativ spät via Funk über die gefährliche Situation nach der Kollision zwischen Alex Albon und Oliver Bearman. Alles geschah so schnell, dass Shwartzman nicht mehr rechtzeitig verlangsamen konnte. Ein klares Vergehen, das eine Strafe nach sich zieht. Im Freien Training ist dies üblicherweise eine Zurückversetzung um fünf Startplätze im folgenden Rennen.
Shwartzman fährt jedoch (zumindest auf absehbare Zeit) kein Formel-1-Rennen! Entsprechend merkten die Stewards in ihrem Urteil an: „Die Sportkommissare erkennen zwar an, dass der Fahrer nicht zum Start des Rennens vorgesehen ist, haben aber die konsequente Strafe verhängt.“
Zukünftige Strafe bei Formel-1-Debüt!
Bedeutet: Sollte Shwartzman im Laufe seiner Karriere je sein Grand-Prix-Debüt geben, muss er sein erstes F1-Rennen fünf Startplätze weiter hinten in Angriff nehmen! Dass er diese Strafe tatsächlich absitzen muss, erscheint aktuell allerdings mehr als fraglich. Für kommendes Jahr hat er kein Stammcockpit in Aussicht, stattdessen erhält Ferrari-Junior Oliver Bearman eine Chance bei Haas.
Und obwohl Sauber/Audi CEO Mattia Binotto Shwartzman aus seiner Ferrari-Zeit kennt und schätzt, dürfte er nicht im Rennen um das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg für 2025 sein. In dieser Saison ist er in einem Ferrari in der FIA WEC Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs und holte dort in Austin sogar einen Sieg. Aber keine Angst: Beim WEC-Finale in Bahrain droht ihm Anfang November keine (serienübergreifende) Strafversetzung. Zumindest nicht für sein Gelb-Vergehen bei der Formel 1 in Mexiko.
Aber wer bekommt denn nun das zweite Sauber-Cockpit für die F1-Saison 2025? Valtteri Bottas, Franco Colapinto, Gabriel Bortoleto oder gar Mick Schumacher? Wann fällt die Entscheidung? Das denkt Bottas über eine Deadline:
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