Liam Lawson feierte beim USA-GP sein Formel-1-Comeback. Der Neuseeländer geht für den Rest der F1-Saison 2024 als Ersatz für Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls an den Start. Von seinem Vorgänger erbte er eine Zurückversetzung um 60 Startplätze - schwierige Vorzeichen für sein erstes Rennen seit Oktober 2023. Doch der 22-Jährige wusste zu überzeugen: Platz neun und zwei WM-Punkte standen am Ende für ihn zu Buche. Eine Kampfansage an seinen Teamkollegen Yuki Tsunoda - und vielleicht auch an Sergio Perez?
Lawsons Aufholjagd von Startplatz 19 war eine Überraschung für ihn und das Team. "Das war ein gutes Rennen. Damit hatte ich nicht gerechnet", gestand er. Den Grundstein dafür legte er am Start: "Wir hatten eine tolle erste Runde, ich habe jede Lücke genutzt und konnte einige Positionen gut machen", so Lawson. "In der ersten Kurve gab es ein Durcheinander, aber ich konnte es umfahren."
Bereits nach dem ersten Umlauf hatte sich Lawson so auf Rang 14 vorgekämpft - durch den Abflug von Lewis Hamilton sollte daraus bald P13 werden. "Der harte Reifen hat wirklich gut für uns funktioniert und wir hatten eine gute Pace", beschrieb er den weiteren Rennverlauf. Bis Runde 36 konnte er draußen bleiben und weiter an Boden auf die Konkurrenz gut machen: "Als ich in die Box gefahren bin und wir freie Fahrt hatten, konnten wir länger als geplant durchhalten."
Dabei habe vor allem eine gute Vorbereitung geholfen: "Beim gestrigen Sprint habe ich mir Notizen gemacht, was die anderen gemacht haben, und das hat mir sehr geholfen." Ein unerwarteter Boxenstopp von Kevin Magnussen und ein gelungener Undercut gegen Franco Colapinto bedeuteten schlussendlich Platz neun.
Eine der Szenen des Sprintrennens war die hitzige Situation zwischen Liam Lawson und Fernando Alonso. "So ein Idiot", funkte der Spanier. Was genau zwischen dem Routinier und dem F1-Rückkehrer vorgefallen ist, erfahrt ihr hier:
Es ist kein Geheimnis, dass Liam Lawson für die Saison 2025 einen Vollzeitjob bei den Racing Bulls anvisiert - vielleicht sogar einen Platz bei Red Bull Racing. Eine Punkteplatzierung vor seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda dürfte dabei nicht schaden. "Ich weiß, dass diese Rennen sehr wichtig sind. Mein Ziel ist es, in der Formel 1 zu bleiben", stellte er nach dem Rennen klar. Der rasche Erfolg beim Hinarbeiten auf dieses Ziel kam nicht von ungefähr: "Ich habe mich in den letzten zwölf Monaten ziemlich intensiv darauf vorbereitet. Ich wusste, dass die Gelegenheit irgendwann kommen würde, also haben wir im Training sehr hart gearbeitet."
Yuki Tsunoda trotz herber Enttäuschung: Ich werde gestärkt zurückkommen!
Yuki Tsunoda wird hingegen versuchen, den Grand Prix in Austin so schnell wie möglich zu vergessen. Nachdem er von Platz zehn aus ins Rennen gestartet war, sollte es für den Japaner im Rennverlauf nur nach hinten gehen. Er kam auf Platz 14 ins Ziel: inklusive Strafe und Dreher.
"Es war heute ein hartes und frustrierendes Rennen", resümierte Tsunoda. "Ich bin bei einem Ein-Stopp-Rennen auf Medium-Reifen gestartet. Wir werden uns das anschauen, um zu verstehen, ob wir etwas hätten besser machen können, und um einige Lehren für die Zukunft zu ziehen."
Neben der Strategie gab es aber auch noch einige andere Gründe, warum es bei dem 24-Jährigen in Texas nicht reibungslos lief. Etwa zur Halbzeit überholte er Alexander Albon in Kurve 12, ließ ihm aber nicht genug Platz. Urteil der Stewards: 5-Sekunden Zeitstrafe. Doch damit nicht genug. Nach seinem Wechsel auf die harten Reifen drehte er sich in Kurve 1 und verlor zusätzlich Zeit.
"Es war ein sehr merkwürdiger Moment", so Tsunoda. "Ich bin mir nicht sicher, was da passiert ist, das ist etwas, das wir auf jeden Fall überprüfen müssen." Nichtsdestotrotz kündigte Tsunoda für das nächste Rennen in Mexiko an: "Ich werde gestärkt zurückkommen."
Strafen wurden in Austin allerhand ausgesprochen. Fünf kontroverse Strafsekunden kosteten Lando Norris einen Podestplatz und wichtige Punkte im Titelkampf mit Max Verstappen - war das fair? In diesem Video erfahrt ihr es:
Kampf im Mittelfeld spitzt sich zu - Showdown mit Haas geht in die nächste Runde
"Wir können zufrieden sein mit unserer Team-Performance hier in Austin", bewertete Teamchef Laurent Mekies das Wochenende der Racing Bulls. Trotzdem mussten die Racing Bulls im Kampf um Platz sechs in der Teamwertung einen Rückschlag hinnehmen: "Mit einem Haas, der vor uns ins Ziel kam, haben sie uns jetzt [im Kampf, d. Redaktion] um Platz sechs überholt."
Kein Grund zur Panik, erst recht mit funktionierenden Updates, gab der Franzose zu verstehen: "Die Hierarchie hat sich in dieser Saison sehr oft geändert. Wir sind zufrieden damit, wie die Updates performt haben und wir glauben, dass da immer noch Raum für Verbesserung ist." Das Ziel für die nächsten Wochen ist in Faenza bereits gesetzt: "Wir müssen in den verbleibenden fünf Rennen alles aus dem Paket herausholen."
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