Liam Lawson nimmt an diesem Wochenende sein erstes Formel-1-Rennen in dieser Saison in Angriff, nachdem er bei den Racing Bulls Daniel Ricciardo ersetzt hatte. Bei der Rückkehr in die Königsklasse legte er sich im Austin-Sprint schon gleich einmal mit keinem geringeren als Fernando Alonso an, der sich nicht sonderlich beeindruckt von der Fahrweise des 22-Jährigen zeigte.

In der fünften Runde des Sprintrennens am Samstag trafen die beiden im Kampf um P15 aufeinander. Alonso bremste den Ricciardo-Ersatz nach der langen DRS-Gerade trotz eines späten Abdeckversuchs innen aus, wurde jedoch am Ausgang ausgekontert und verlor schließlich nicht nur den Zweikampf gegen Lawson, sondern auch eine weitere Position gegen Esteban Ocon, der sich in einem Zug auch den Neuseeländer schnappte.

"Der AlphaTauri-Fahrer ist so ein Idiot", schimpfte Alonso nach dem Zweikampf am Funk. Er war der Ansicht, dass Lawson ihn gleich zweimal fast in eine Kollision verwickelt habe. "Auf der Geraden crashten wir beinahe, so wie ich es mit Lance vor zwei Jahren bei etwa 300 Km/h tat. Und dann erst die Art und Weise, wie er mich aus der Kurve heraus an die Streckenbegrenzung quetschte...", erklärte Alonso nach dem Qualifying seinen Ärger, als sich die Gemüter schon etwas beruhigt hatten.

Direkt nach dem Sprint stellte der Asturier seinen Zweikampf-Gegner zur Rede, der sich nicht einsichtig zeigte. "Ich verstehe, dass er ein sehr schlechtes Rennen hatte und deshalb wütend war", vermutete Lawson Frustration als Ursache. Er findet, dass seine Fahrweise im Rahmen war: "Wenn ich etwas falsch gemacht hätte, dann hätte ich eine Strafe kassiert", ist er überzeugt. Alonso war anderer Ansicht: "Solange jemand in so einer Aktion vom Gas geht, gibt es keinen Unfall. Heute war das bei mir der Fall."

Racing Bull-Fahrer Liam Lawson
Liam Lawson auf dem Circuit of the Americas, Foto: LAT Images

Fernando Alonso wütet gegen Lawson: Seine Karriere auf dem Spiel, nicht meine

Zwischen der Qualifikation und dem Sprint hatte Alonso im Interview gegenüber dem spanischen Ableger von Dazn allerdings nochmal nachgetreten: "Liam hat sechs Rennen, um zu beweisen, dass er einen Platz verdient hat, und so ist das ohne Zweifel nicht der beste Ansatz. Es ist seine Karriere, die auf dem Spiel steht, nicht meine".

Ganz ausgestanden war das Aufeinandertreffen der beiden damit allerdings noch nicht. Zu Beginn von Q1 reihte sich Alonso in der Boxengasse hinter Lawson ein und überholte ihn bei der ersten Gelegenheit in Kurve 1. Eine Revanche für den Sprint? "Er sagte mir, dass er mir noch eines reinwürgen würde und ich schätze, er hat sein Wort gehalten", konsternierte Lawson nach dem Qualifying.

Alonso droht Lawson mit Revanche: Wir treffen uns sicher noch einmal

Alonso widersprach, dass ein Zusammenhang zwischen dem hitzigen Duell im Sprint und dieser Aktion bestand. "Ich hatte einen gebrauchten Satz oben und würde somit keine ernsthafte gezeitete Runde fahren, deshalb wollte ich nicht viel Zeit verlieren", behauptete er.

Der zweifache Weltmeister ließ durchklingen, dass er sich bei Gelegenheit für die Fahrweise von Lawson revanchieren würde: "Wir haben 24 Rennen, also kreuzen sich unsere Wege sicher noch einmal." Der Racing-Bulls-Pilot hingegen hofft, dass die Kontroverse damit ausgestanden ist: "Ich denke wir hatten nur einen Zwischenfall in einem Rennen und hoffentlich können wir darüber hinwegkommen und weiterziehen."

Der Zweikampf zwischen Alonso und Lawson war nicht der einzige Aufreger im Austin-Sprint. So lief das gesamte Rennen: