Mit Strafen wurde beim Stopp der Formel 1 in Austin nicht gespart. Mehrere Piloten bekamen im Rennen + 5 Sekunden aufgebrummt. Besonders die Bestrafung von Lando Norris für das Überholen von Max Verstappen außerhalb der Rennstrecke wird derzeit viel diskutiert. Aber auch den Promoter des USA-GP erwischte es am Sonntag. Er wurde zu einer satten Strafe von 500.000 Euro verdonnert, wobei 350.000 davon zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Grund dafür: Einige Fans verschafften sich Zugang zur Rennstrecke, während sich darauf noch Autos befanden. "Eine große Gruppe von Zuschauern, schätzungsweise 200 Personen, kletterte über einen kleinen Zaun und ließ sich aus zwei Metern auf den Boden zwischen Tribüne und Zaun der Strecke fallen", beschreibt die FIA den Vorfall. "Dann kletterten sie unter dem Zaun hindurch und über die Mauer der Strecke und gelangten so auf die Hauptgerade. All dies geschah, während die konkurrierenden Fahrzeuge noch auf der Strecke waren und ihre Abkühlungsrunde nach der Zielflagge absolvierten."

Charles Leclerc im Ferrari nach der Zieldurchfahrt
Charles Leclerc zog nach seinem Sieg eine Ehrenrunde, Foto: LAT Images

Da der Promoter für die Sicherheit der Veranstaltung zuständig ist, mussten mehrere Repräsentanten zu den Stewards. Diese stellten zwar fest, dass der Sicherheitsplan für den Zutritt des Publikums zur Strecke gut umgesetzt wurde, aber dennoch wurde dem Promoter vorgeworfen, einen möglichen Eindringungspunkt nicht identifiziert zu haben.

"Es ist nicht übertrieben zu erwarten, dass das Eindringen der Zuseher vorhersehbar gewesen wäre", urteilten die Stewards. Eine satte Strafe über 500.000 Euro wurde deshalb verhängt. Von dieser Summe wurden jedoch 350.000 Euro bis zum 31. Dezember 2026 zur Bewährung ausgesetzt. Diese sind nur fällig, falls sich auf der Strecke in diesem Zeitraum ein weiterer Zwischenfall während eines FIA-Meisterschaftsevents ereignet. Die mildernde Maßnahme wurde dem Promoter gewährt, da solch ein Vorfall zum ersten Mal in der zwölfjährigen F1-Geschichte des Circuit of The Americas passiert ist.

F1-Fans auf der Rennstrecke - Ein zunehmendes Problem?

Abgesehen von der Geldstrafe muss der Promoter des USA-GP für den Verstoß gegen Artikel 12.2.2.1.h des Internationalen Sportreglements außerdem noch bis 31. Dezember 2024 einen Verbesserungsplan vorlegen, um das Problem zu beheben und weitere potenzielle Eindringungspunkte zu ermitteln.

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Aus dem Urteil der Stewards geht zudem hervor, dass die FIA Fans auf der Strecke als zunehmendes Problem der Formel 1 ansieht. "Das Verhalten der Menschenmengen ist ein sich entwickelndes Thema und Sicherheitsvorkehrungen sollen entsprechend angepasst werden", steht in dem Dokument. "In jüngster Zeit hat es eine Reihe von Durchdringungen auf die Strecke gegeben, und die Sicherheit der Zuseher ist für den Sport von größter Bedeutung."

In dieser Saison sind etwa bereits beim Großen Preis von Kanada Fans auf die Strecke gestürmt, während noch Autos darauf unterwegs waren. Auch im Jahr 2023 gab es mehrere Vorfälle, nämlich beim Grand Prix von Brasilien und beim Australien-GP. Nach Rennende in Melbourne 2024 wurden deshalb vorsichtshalber überhaupt keine Fans mehr auf die Strecke gelassen, wie sonst üblich.

Habt ihr noch Fragen zum F1-Rennen in Austin? Hier gibt es 9 Antworten zum USA-GP: