Auf dem Papier lief für McLaren am Formel-1-Freitag in Singapur alles nach Plan. Lando Norris sicherte sich in FP2 den ersten Platz, Oscar Piastri belegte immerhin Rang fünf. Doch der erste Norris-Verfolger lauerte nur einige Hundertstelsekunden hinter ihm. Charles Leclerc und Ferrari sind wie schon in Monza und Baku konkurrenzfähig. Immerhin: WM-Konkurrent Max Verstappen und Red Bull scheinen wieder Probleme zu haben.

Norris: Wenn Leclerc mit seiner Runde nicht zufrieden war, bin ich besorgt

In Singapur scheinen wieder McLaren und Ferrari die beiden stärksten Teams zu sein. Das erste freie Training konnte Charles Leclerc für sich entscheiden. Für beide Formel-1-Teams scheint der Auftakt ins Wochenende gelungen. Oscar Piastri lag in FP2 zwar weit hinter Norris zurück, das jedoch nur verschiedenen Trainingsprogrammen geschuldet.

"Mein erster Kommentar an das Team war, dass es sich direkt gut angefühlt hat. Das ist eine unsere Stärken, direkt da zu sein", bestätigt Lando Norris das zumindest seitens McLaren, schränkt jedoch auch ein. "Aber dann machen wir im Verlauf weniger Fortschritte als die anderen."

Die anderen sind in diesem Fall die Konkurrenz rund um Mercedes, Red Bull und Ferrari. Während die ersten beiden auch an diesem Wochenende nicht ganz auf Spitzenniveau zu sein scheinen, ist zumindest Ferrari eine reale Gefahr für die Papayas.

Immerhin ist Charles Leclerc im Zeitentableau schon jetzt hauchdünn hinter Norris. "Die Ferrari sind die härtesten Konkurrenten", weiß auch McLaren-Racing-CEO Zak Brown bei Sky Deutschland.

"Es war eine gute Runde von mir, aber Charles fehlen nur ein paar Hundertstelsekunden, ich habe auf mehr gehofft. Das heißt der Ferrari ist sehr schnell. Wenn er damit nicht zufrieden ist, bin ich wirklich besorgt", so Norris.

Dazu kommt: Charles Leclerc ist ein Straßenkurs-Spezialist. Das bewies er am vergangenen Wochenende in Baku erneut. Norris muss jedoch die maximalen Punkte im WM-Kampf sammeln.

Im Schnitt muss er pro Wochenende 8,5 Punkte auf Max Verstappen aufholen, um ihn in der Weltmeisterschaft noch abfangen zu können. "Von mir war es eine gute Runde, viel mehr war nicht drin. Wenn wir das aufrecht erhalten können, bin ich zufrieden", so Norris.

Zak Brown: Müssen Qualifying wie in Baku vermeiden

Um besagte Punkte in Singapur gutzumachen, wird insbesondere das Qualifying am Samstag entscheidend. Der Marina Bay Street Circuit macht das Überholen besonders schwer. Daher ist das Qualifying, ähnlich wie in Monaco, von entscheidender Bedeutung,

"Es geht darum, eine gute Streckenposition zu haben und sich nicht wie in Baku von einer gelben Flagge aufhalten zu lassen", erinnert sich Zak Brown. In Baku konnte Norris im Rennen durch viele Überholmanöver noch Schadensbegrenzung betreiben und drei Punkte auf Verstappen gutmachen. In Singapur dürfte das kaum möglich sein.