Aston Martin beendete wenige Tage vor dem Aserbaidschan-GP die Gerüchteküche in der Formel 1 und gab die Anwerbung von Adrian Newey bekannt. Der ehemalige Red-Bull-Technikchef übernimmt im Team von Lawrence Stroll ab März 2025 die Rolle als 'Managing Technical Partner'. Auf ihm liegen in Silverstone große Hoffnungen – nicht nur von Seiten der Teamführung, sondern auch von Seiten der Fahrer.
Fernando Alonso, der Aston Martin als seine letzte Anlaufstelle auf der Jagd nach seinem dritten Formel-1-WM-Titel auserkoren hat, baut darauf, dass er 2026 dank Newey nach zwei Jahrzehnten des Wartens endlich ein titelfähiges Auto erhalten könnte. Nach einer Reihe von hochrangigen Technik-Transfers ist Alonso überzeugt, dass das Team so gut aufgestellt ist wie kein anderes: "Aston Martin ist gewissermaßen das Team der Zukunft."
Fernando Alonso ist von Aston-Erfolg überzeugt: Nur, wann kommt er?
"Wir eröffnen neue Gebäude in der Fabrik. Gebäude 2 im Campus ist fertiggestellt. Der Windkanal wird im Januar fertig sein. Mit Honda und Aramco haben wir die wahrscheinlich besten Partner der Welt und jetzt auch noch Adrian. Das Team nimmt Formen an und die Vision von Lawrence nimmt Formen an", stimmte Alonso vor dem Baku-Wochenende eine Lobeshymne auf sein Formel-1-Team an.
"Schritt für Schritt haben wir alles, um unseren ersten Rennsieg zu feiern, und hoffentlich, um für unsere erste Weltmeisterschaft kämpfen zu können", ist sich Alonso sicher. Die Frage bleibt allerdings, wie lange es dauern wird, bis sich das auch in Resultaten widerspiegelt. Denn während Aston Martin selbst zwar Zeit hat, sich als Team zu entwickeln, kann man das von Alonso nicht behaupten. "Es ist mir klar, dass das Zeit braucht. Zeit, die ich nicht habe", so der 43-Jährige, der noch bis 2026 einen F1-Vertrag bei Aston Martin in der Tasche hat.
Über die Formel 1 hinaus: Fernando Alonso schwört Aston Martin Treue
Jedes Jahr, um das es länger dauert, bis Aston Martin ganz vorne in der Formel 1 mitkämpfen kann, erscheint es unwahrscheinlicher, dass Fernando Alonso tatsächlich der Nutznießer dieses Erfolges sein wird. Immerhin: Alonso kann sich gut vorstellen, auch nach 2026 noch für Aston Martin an den Start zu gehen. "Ich werde auch nach 2026 noch fahren. Falls ich nicht in der Formel 1 fahre, dann werde ich trotzdem im Team von Aston Martin sein. Ich werde fahren." Ab 2025 startet die britische Marke mit der Valkyrie in der Langstrecken-WM WEC, eine Zukunft dort könnte sich der zweifache Le-Mans-Sieger gut vorstellen.
Er selbst lieferte auch seinen Beitrag dabei, Newey zu Aston Martin zu lotsen. Allerdings ist Alonso skeptisch, wie viel Anteil er sich selbst tatsächlich zurechnen kann. "Ich habe ihm eine Nachricht geschrieben, so wie es sicher jeder getan hat, der mit ihm arbeiten will. Und ich habe ihn auch beim historischen Monaco-GP gesehen, wo er selbst gefahren ist", erzählte Alonso von seinen jüngsten Kontaktpunkten mit dem erfolgreichsten Konstrukteur der F1-Geschichte.
Fernando Alonso: Newey-Effekt erst 2026
"Dort habe ich mich eine halbe Stunde mit ihm unterhalten. Wir haben alles versucht, um ihn zu überzeugen, aber letztendlich war es Lawrence. Seine Vision, die neue Fabrik und das, was Aston Martin gemeinsam mit Honda von der Zukunft will, waren wohl die Schlüsselfaktoren", erklärte Alonso.
In der derzeit noch laufenden Regelgeneration erhofft sich Alonso keinen Newey-Effekt. Denn der Brite stoßt erst mit dem 1. März 2025 zum Team. Ein Zeitpunkt, zu dem der Hauptfokus bereits auf die F1-Saison 2026 gelegt sein wird, falls man sich keine realistischen Chancen auf die Meisterschaft ausrechnet.
Angesichts der derzeitigen sportlichen Tallage des Teams rechnen damit wohl nicht einmal die größten Optimisten, Fernando Alonso selbst übrigens auch nicht: "Das wäre eine schöne Überraschung, aber ich bezweifle es."
Adrian Newey verbrachten gemeinsam viele Jahre in der Formel 1. Allerdings immer nur als Gegner und nie als Partner.
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