George Russell war vor dem Formel-1-Rennen in Monza der Mercedes-Pilot mit der besseren Ausgangslage. Während Teamkollege Lewis Hamilton von Rang 6 in den Grand Prix startete, hatte sich der Österreich-Sieger Startplatz 3 gesichert. Doch es dauerte nur eine Kurve, bis diese Startposition den Bach runtergegangen war.

Denn schon auf dem Weg zu Kurve 1 wurde Russell von der Fahrweise von Oscar Piastri überrascht und fuhr, anstatt rechts in die Schikane einzubiegen, geradeaus in die Auslaufzone. "Ich wurde von Oscars Bremspunkt überrascht und sobald ich auf die Bremse getreten war, blockierten die Reifen, weil ich zu nah an ihm dran war. Ich musste schnell handeln, um einen Unfall zu vermeiden", erklärte Russell den Zwischenfall aus seiner Perspektive.

"Es ist ärgerlich, wenn das komplette Wochenende einem so schnell aus den Händen gleitet", ärgerte sich Russell. Als er auf die Strecke zurückkehrte, hatte Russell bereits drei Ränge verloren und kämpfte mit Max Verstappen um P6. Dabei ging sein Negativ-Lauf weiter. Er fuhr sich in der Variante della Roggia die rechte Seite seines Frontflügels an Verstappens Hinterrad ab. Ein Boxenstopp in Runde 8 war die notwendige Folge.

Russell vs. Perez am Rande der Eskalation: Da fehlte nur ein halber Zentimeter

Im restlichen Rennverlauf war der einzige echte Gegner von Russell Sergio Perez. Mit dem Mexikaner lieferte er sich dafür ein beinhartes Duell. Bei der ersten Attacke ließ ihn der Red-Bull-Pilot in der ersten Schikane außen über. Eine Reifenwechsel später drückte sich Russell auf dem Weg zu Kurve 1 innen durch, obwohl ihm Perez so wenig Platz wie möglich überließ: "Das war kein Spaß, denn ich dachte, dass ich gleich abheben werde, als er mich bei 340 Km/h an den Streckenrand drängte."

Vorwürfe macht er dem Red-Bull-Fahrer trotzdem keine, denn die Aktion "war genau am Limit", so Russell. "Wir sind nicht gecrasht und am Ende kam ich vorbei. Wenn er einen halben Zentimeter weiter nach rechts gefahren wäre, dann wäre es eine andere Geschichte gewesen." Da Russell wenige Meter später vorbeikam, kostete ihm die Aktion letztendlich auf der Strecke nichts.

Mercedes-Enttäuschung in Italien: Keine Chance gegen Ferrari und McLaren

Auch über seine pannenbehaftete Startphase konnte sich der Österreich-Sieger schnell hinwegtrösten: "Wenn ich es mir rückblickend anschaue, dann hätten wir sowieso nicht mit den McLarens oder Ferraris mithalten können." Teamkollege Lewis Hamilton lieferte eine Blaupause dafür, dass Russell mit dieser Annahme wohl größtenteils recht hatte.

Der Rekord-Weltmeister landete sieben Sekunden hinter Sainz, der auf P4 über die Ziellinie fuhr, und konnte sich gleichzeitig 15 Sekunden von Verstappen absetzen. "Wir hatten nicht ausreichend Rennpace, es fehlten uns ein bis zwei Zehntelsekunden", schätze Hamilton. "Ich hätte maximal vor einem Ferrari landen können, falls ich eine bessere Startposition gehabt hätte."

Zu einem Podium hätte es für Mercedes deshalb wohl nie gereicht. Für Russell schien gegen Rennende aber immerhin noch P6 in greifbare Nähe zu kommen, als er zu Max Verstappen aufschloss. Doch ihm ging im Finale die Zeit aus.