Haas hat in dieser Formel-1-Saison die tief gesetzten Erwartungen klar übertroffen. Das US-Team liegt auf Kurs zu P7 in der Konstrukteurs-WM und ist damit drauf und dran die zweitbeste Saison im doch schon neunten Jahr seit dem Bestehen der Mannschaft klarzumachen. Nur 2018 war man noch besser unterwegs.
Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen schielen sogar schon noch eine weitere Position nach vorne, denn die Racing Bulls sind noch weit von dem Duo entfernt. Zu hoch will man sich die Latte aber nicht legen. "Wir wollen in den verbleibenden zehn Rennen so viele Punkte sammeln wie möglich und idealerweise den siebten Platz absichern", so Hülkenberg. "Wir träumen vielleicht davon, den sechsten Platz zu holen, aber das wird nicht einfach", fügte er hinzu.
Haas vs. Racing Bulls: Das kleine Red-Bull-Team in der Favoritenrolle?
Magnussen befindet sich auf derselben Linie wie sein Teamkollegen. P6 in der WM sei möglich, wie er betont. Aber: "Es ist wahrscheinlicher als nicht, dass sie in der zweiten Saisonhälfte besser performen werden als wir", meinte der Däne in Bezug auf die Racing Bulls. "In der ersten Saisonhälfte waren sie stärker als wir, aber nur ein bisschen", so der WM-Sechzehnte weiter.
Die Lücke zwischen dem kleinen Red-Bull-Team aus Faenza und Haas liegt derzeit bei sieben Punkten. Die restliche Konkurrenz hat deutlich weniger als die Hälfte der Zähler auf dem Konto. Alpine auf Konstrukteurs-Rang 8 liegt beispielsweise bei gerade einmal elf Punkten und damit 16 Stück hinter Haas.
Formel 1 Tabelle: F1 WM Stand 2024
Hülkenberg nimmt im Duell gegen RB aber betont Druck von seinem eigenen Team. "Es liegt nicht nur an uns, es kommt auch darauf an, was beispielsweise die Racing Bulls tun und wie sie performen. Falls sie stark punkten, dann wird es natürlich sehr schwierig", merkt er an.
Wundertüte Haas - Hülkenberg: Vorhersagen unmöglich
Einfacher würde es auf dem Weg zu einem guten Platz in der Konstrukteurs-WM der Formel 1 für Haas wohl werden, falls das Team auf seine Leistungsschwankungen der Sommermonate einen Reim finden würde. In Österreich als auch in Großbritannien steuerte 'Hülk' den VF-24 jeweils auf den sechsten Platz. Insgesamt sammelte das Team innerhalb dieser beiden GPs zwanzig Punkte - das gab es seit 2018 nicht mehr. Anschließend waren aber beide Fahrer in Ungarn und Belgien unter ferner Liefen unterwegs und von den Punkten so weit entfernt wie noch selten in diesem Jahr.
Warum ihr F1-Auto zuletzt diese großen Leistungsschwankungen zeigte, kann man sich in Kannapolis und Banbury nicht erklären. "Ich will keine Vorhersagen treffen, denn in diesem Jahr dachten wir oft, dass uns eine Rennstrecke liegen würde, und es war das exakte Gegenteil der Fall. So ging es auch andersherum", rätselte Hülkenberg.
Er vermutet, dass die Gründe weniger am eigenen Boliden zu finden sind, sondern vielfach auf eine allgemein schwer vorhersehbare Hackordnung im Mittelfeld zurückzuführen seien. "In Ungarn war es bei uns temperatur-bedingt", gibt er zu, aber ansonsten sei kein Trend erkennbar. Magnussen hingegen will dennoch einen Trend erkannt haben: "Uns ergeht es vielleicht auf den Medium-(Downforce)-Strecken am besten. Dort schauen wir ein bisschen effizienter aus, als mit viel oder wenig Downforce."
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