Die erste Hälfte der Formel-1-Saison 2024 tat vor allem eins: Überraschen. Sieben verschiedene Rennsieger gab es in den ersten 14 Rennen zu sehen. Davon konnten nur Lewis Hamilton (2) und Max Verstappen (7) mehrere für sich entscheiden. McLaren scheint ein ernster Gegner für Red Bull im Titelkampf zu sein - und während Ferrari immer weiter zurückfällt, scheint sich Mercedes vor Beginn der Sommerpause in eine aussichtsreiche Position gebracht zu haben.
Red Bull vs McLaren: Wer triumphiert an der F1-Spitze?
Es war der Kampf, der besonders die zweite Hälfte der bisher absolvierten Saison dominierte. Red Bull gegen McLaren und insbesondere Max Verstappen gegen Lando Norris. Doch während der Kampf um die Fahrer-Titel noch weniger eng umkämpft ist (Max Verstappen führt mit 78 Punkten), ist der Kampf um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in vollem Gange. Nur 42 Punkte trennen die beiden Teams, mit klarer Tendenz in Richtung McLaren.
In den vergangenen fünf Rennen hat McLaren deutlich mehr Punkte als die Bullen gesammelt. Das mag auch an den Leistungen von Sergio Perez liegen, auf die wir später noch eingehen. Denn derzeit hält nahezu nur Max Verstappen die Red-Bull-Fahne hoch. Eins ist klar: Setzt sich der Trend so fort, dürfte Red Bull wohl kaum den Platz an der Sonne halten können.
Mischt sich Mercedes in den Titelkampf ein?
Dabei gewann McLaren nur eins der vergangenen vier Rennen. Red Bull nicht ein einziges. Der Dominator der letzten Rennen? Mercedes! Die einstigen Dauersieger scheinen nach fast drei Jahren der Verzweiflung ihr Auto endlich verstanden zu haben. Dazu scheint auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton nach einem zwischenzeitlichen Tief wieder in Form zu sein. Dass Mercedes noch einen Titelangriff startet dürfte allerdings eher Wunschdenken sein. Trotzdem: Das ein oder andere Bein könnten die Silberpfeile McLaren und Red Bull noch stellen.
Was macht Ferrari?
Doch einen gibt es noch im Bunde der vier Top-Teams. Ferrari. Die Scuderia startete sehr gut in die Saison, doch der positiv-Trend machte spätestens ab dem eigenen Heimspiel in Imola halt. Trotz großem Update mit neuen Seitenkastenöffnungen trat und tritt der SF-24 ziemlich auf der Stelle.
Während die Roten zu Beginn der Saison noch die zweite Kraft waren, sind sie nun eher die vierte und müssen sich wohl eher darauf konzentrieren, in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft noch vor Mercedes zu bleiben. Es sei denn, es schafft doch noch ein Update der Scuderia, voll einzuschlagen.
Red-Bull-Stolperstein Sergio Perez?
Einer der größten Diskussionspunkte während der Sommerpause war der zweite Sitz bei Red Bull. Sergio Perez, Daniel Ricciardo, Yuki Tsunoda, oder doch Liam Lawson? Letztendlich war Sergio Perez erneut die Wahl der Red-Bull-Bosse. Trotz skeptischer Aussagen gegenüber dem Mexikaner. Fast der gesamte Formel-1-Zirkus rechnete mit einer Änderung, aber so kam es nicht. Perez hat (wieder) eine Chance, sich zu beweisen. Diesmal wird es wohl seine letzte sein, bevor für 2025 die nächste Fahrer-Entscheidung ansteht.
Racing Bulls, Haas, oder doch Alpine? Der Kampf um Konstrukteurs-Platz 6
Die Racing Bulls, Haas und Alpine. Drei Teams dürften wohl noch Chancen auf den ersten Platz der zweiten Hälfte des Feldes haben. Die Favoriten sind natürlich die Racing Bulls und Haas. Die beiden Teams trennen nur sieben Punkte in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Die Racing Bulls liegen derzeit vorne, erlebten zwischenzeitlich aber ein Tief, trotz, oder vielleicht sogar wegen eines neuen Updates in Spanien.
Das Tief scheint jedoch abgewandt, die Racing Bulls punkteten in Ungarn und Belgien, im Gegensatz zu Konkurrent Haas. Nico Hülkenbergs Team erlebte eine Hochphase in Großbritannien und Österreich. Insgesamt 20 Punkte sammelte das Team nur in diesen zwei Rennen. Sollte ein weiteres solches hoch gelingen, ist auch P6 drin. Und Alpine?
Die hinken 23 Punkte hinter RB und 16 hinter Haas. Und doch zeigte Alpine insgesamt eine klare Aufwärtstendenz während der Saison. Die Franzosen starteten die Saison ganz hinten im Feld. Mittlerweile scheinen sie auf Höhe der anderen beiden Anwärter auf P6 zu sein. Sollten die Franzosen in den letzten zehn Rennen weiter konstant Fortschritte machen, könnte sogar P6 noch drin sein.
Formel-1-Cockpits gesucht!
Doch nicht nur um die Platzierung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wird gekämpft. Auch um die letzten verbleibenden Cockpits. Um genau zu sein, sind das noch Cockpits für die Saison 2025 bei Red Bull, den Racing Bulls, Sauber und Alpine. Während bei Red Bull 2025 Sergio Perez um sein Cockpit bangen muss, bahnt sich bei den Racing Bulls ein Dreikampf zwischen Daniel Ricciardo, Liam Lawson und Yuki Tsunoda an.
Während Lawson nur auf der Ersatzbank sitzt, haben Tsunoda und Ricciardo noch die Chance, sich in den nächsten Rennen bei RB zu beweisen, oder sogar noch eine Chance auf das Red Bull Cockpit zu haben. Bei Alpine hingegen wird es wohl auf entweder Jack Doohan oder Mick Schumacher hinauslaufen. Das andere Cockpit ist bereits von Pierre Gasly besetzt. Allerdings deutet alles eher auf Jack Doohan hin.
Und dann wäre da noch Sauber. Dort gibt es ebenfalls mehrere Kandidaten. Guanyu Zhou und Valtteri Bottas können sich noch in den kommenden Rennen beweisen. Auch Formel-2-Pilot Gabriel Bortoletto scheint eine Option zu sein – und auch der Name Mick Schumacher geistert immer wieder herum. Allerdings hat der Deutsche auch hier wenn nur Außenseiter-Chancen.
Setzt sich die Sauber-Krise fort?
Apropos Sauber. Das zukünftige Audi-Werksteam tut sich bisher besonders schwer. Als einziges Team haben die Schweizer keinen einzigen Punkt sammeln können. Dazu gesellt sich ein Umbau in der Führungsetage. Andreas Seidl musste seinen Platz für Mattia Binotto räumen. Auch das könnte einen Einfluss auf die Fahrer-Entscheidung haben. Doch vorerst muss sich Sauber auf die eigene Performance konzentrieren und versuchen, sich aus dem bisherigen Tief herauszukämpfen. Zumindest Williams, die nur vier Zähler Vorsprung haben, sind noch in Reichweite.
diese Formel 1 Nachricht