Der erste Kilometer eines jeden Grand Prix wird langsam der Albtraum von Lando Norris. In Barcelona und Budapest vergab er dort Poles, und das Rennen in Spa reiht sich nahtlos in seine Negativ-Serie ein. Diesmal von Platz vier gestartet, rutschte Norris ohne Not in der ersten Kurve ins Kiesbett. Konsequenz: Ein enttäuschender sechster Platz. Nicht einmal Max Verstappen konnte er schlagen.
"Ich brauche denke ich einen Neustart", stöhnt der gezeichnete Norris. "Ich habe so viele Punkte in den letzten drei, vier Rennen verschenkt. Nur mit dummem Zeug, Fehlern. Schlechte Starts. Heute die erste Kurve. Ich weiß nicht warum, das sind einfach nur dumme Sachen."
"Es ist nicht einmal das schwierige Zeug", kann es Norris fast nicht glauben. Er war in der ersten Kurve auf der Außenbahn neben seinem McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri im Kampf um den vierten Platz angekommen. Das schien ihn übervorsichtig zu machen: "Es ist Kurve eins, ich will keine Probleme, will sicherstellen, dass eine Lücke da ist."
Die war da, und sie war riesig. Außer den beiden McLaren war kein anderes Auto ein Faktor: "Und dann fahre ich selbst raus. Einfach dummes Zeug." Während Piastri Platz vier übernahm, brauchte Norris Meter um Meter, um den McLaren nach dem Kies-Ausflug wieder auf Touren zu bekommen. Die Folge waren drei verlorene Positionen, nur als Siebter kam er in Eau Rouge an.
Norris verliert Spa-Fight mit Max Verstappen an der Box
Ab da war Norris im Hintertreffen: "Es war einfach unmöglich zu überholen. Das war heute echt beschissen." Erst steckte er hinter einem Mercedes und einem Ferrari fest. Prinzipiell war der McLaren im Rennen von Spa schneller. Nur half das in einem von verwirbelter Luft bestimmtem Rennen nicht.
Norris wurde schon beim ersten Boxenstopp dann auch noch durch einen frühen Wechsel von Max Verstappen ausmanövriert. McLaren versuchte durch Verlängern des ersten Stints um fünf Runden einen Reifen-Vorteil aufzubauen und so Norris einen Konter per Überholmanöver auf der Strecke zu bieten. Und Norris konnte die Lücke zum Red Bull auch zufahren - aber wieder blieb er in verwirbelter Luft stecken.
Auch beim zweiten Stopp wechselte Verstappen früher. Damit war Norris' sechster Platz besiegelt. Für die letzten 14 Runden konnte er sich lediglich den Heckflügel des Red Bull einprägen. Während der am Start vorbeigegangene Oscar Piastri vorne sich den dritten Platz erkämpfte.
Norris braucht Sommer-Reset: McLaren gut, Fahrer nicht
"Die Pace war gut, das Team macht einen Wahnsinns-Job, also bin ich happy", blickt Norris enttäuscht auf das Piastri-Ergebnis. "Irgendwie will ich nicht in die Sommerpause. Ich will weitermachen, weil wir in guter Form sind, selbst heute. Die Pace war denke ich stark. Nur ich habe in den letzten zwei, drei Rennen nicht so geklickt, wie ich muss."
"Ich schenke viele Punkte her, hoffentlich kann ich stärker zurückkommen", so Norris. Ein Plan muss her: "Ich bin die Hälfte der nächsten Woche noch in der Fabrik. Alles durchgehen, alles enthüllen, und sicherstellen, dass wir positiv in die Pause gehen. Ich denke, das tun wir sowieso. Viel Positives, nur hat es für uns nicht 'Klick' gemacht."
"Wir haben immer noch, was wir wollen und was wir brauchen, da bin ich happy", beendet Norris Spa also in einer etwas erzwungen positiven Stimmung. "Es gibt nicht nur einen Grund. Es ist einfach ... Ich weiß nicht. Ich glaube, ich will es einfach zu sehr und bezahle den Preis dafür." In einem Rennen, in dem er sieben Plätze vor Verstappen gestartet war, hat er am Ende zwei Punkte auf den Red-Bull-Piloten in der WM verloren.
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