Vor Spanien ist nach Kanada. Zumindest aus der Sicht von Alpine. Der französische Rennstall nimmt den Teamorder-Streit aus Montreal mit nach Barcelona. Obwohl Pierre Gasly und Esteban Ocon beim Kanada-GP beide wichtige Punkte einheimsten, trübte der Ärger um einen Positionswechsel kurz vor Rennende die Feierlaune. Was für Ocon unfair und falsch war, wurde für Gasly nicht schnell genug umgesetzt. Das Thema Teamorder ist auch am Donnerstag vor dem Spanien Grand Prix noch nicht vom Tisch.
"Es war schade, denn ich persönlich glaube, dass wir eine Chance auf den achten Platz gehabt hätten", erinnert Gasly. Wenige Runden vor Rennschluss in Montreal bekam Ocon am Funk die Anweisung, seinen Teamkollegen vorbeizulassen. Die Hoffnung: Daniel Ricciardo auf P8 einzuholen.
"Leider hat Esteban zwei Runden gebraucht, um den Tausch vorzunehmen und Ricciardo konnte einen Abstand von zwei Sekunden aufbauen", ärgert sich Gasly, wie schon vor fast zwei Wochen. Der Franzose versuchte damals vergebens, den Racing Bull einzuholen.
Eine Position machte er dennoch gut, da die Alpine-Autos nicht zurückgetauscht wurden. Das scheint jedoch nicht Trost genug zu sein. "Es war einfach schade, dass der Tausch nicht sofort erledigt wurde, als das Team darum bat", so Gasly. "Wir hätten um zwei zusätzliche Punkte kämpfen können. Aber es ist passiert und wir machen weiter."
Esteban Ocon: Uns wurde Gleichbehandlung versichert
Bei Ocon waren Frust und Ärger nach dem Kanada-Rennen der Formel 1 ebenfalls groß. Er bezeichnete die Anweisung seines Teams als unfair und falsch. Während Gasly von einer ungünstigen Verzögerung durch Ocon sprach, meinte dieser sogar, er sei zu nett gewesen. In Barcelona möchte er den Vorfall jedoch nicht wieder aufrollen.
"Dazu werde ich nichts sagen", so Ocon bestimmt. "Ich denke, das Wichtigste ist, nach vorne zu blicken und sich auf dieses Wochenende zu konzentrieren. Was in Kanada passiert ist, ist passiert. Ich möchte darüber nicht mehr sprechen."
Nach vorne blicken ist schön und gut, das Thema Teamorder könnte Ocon jedoch auch zukünftig noch beschäftigen. Immerhin ist er der Fahrer, der 2025 fix nicht mehr für Alpine fährt. "Gleichbehandlung im Team wurde schon öfter angesprochen", versichert der 27-Jährige. "Bruno [Famin] hat auch gegenüber der Presse gesagt, dass wir Gleichbehandlung haben werden. Das ist natürlich sehr wichtig, um die Saison gemeinsam gut zu Ende zu bringen. Uns wurde versichert, dass dies der Fall sein wird."
Somit scheint alles zwischen den Alpine-Fahrern geklärt zu sein, richtig? Falsch. Auf die Nachfrage, ob besprochen wurde, welche Regeln es für den Kampf zwischen den Teamkollegen gibt und, ob in einer solchen Situation zukünftig die Plätze zurückgetauscht werden, antwortete Ocon mit: "Nein, das wurde nicht diskutiert."
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