Etwa 1,5 Zehntel trennten Oscar Piastri von seiner ersten Pole in Monaco. Teamkollege Lando Norris konnte er hinter sich lassen. Nach Imola ist es das zweite Wochenende hintereinander, an dem sich der Australier auf Position zwei qualifiziert. In Monaco wird er allerdings nicht zurückversetzt, sondern darf wirklich von Platz zwei starten. Perfekt war seine finale Qualifying-Runde trotzdem nicht. Allerdings: Der Sieg am Sonntag ist möglich.

Oscar Piastri: Wäre die Pole mit einer perfekten Runde drin gewesen?

McLaren scheint in Monaco die zweite Kraft zu sein. Nur diesmal nicht hinter Red Bull, sondern hinter Ferrari. Charles Leclerc schien die gesamte Zeit besonders auf eine Runde unerreichbar zu sein. "Wir hatten etwas Probleme über das gesamte Wochenende hinweg. Wir wussten nicht wirklich, wo wir standen. Ich denke es gibt in Q3 ein paar Kurven, die ich gerne nochmal fahren würde", so Oscar Piastri nach dem Qualifying.

Wo genau Piastri auf seinem letzten Versuch Zeit verloren hat, kann er ebenfalls genau benennen. "Ich denke Kurve fünf und Kurve 10 waren nicht meine besten Momente. Ob es dann für die Pole gereicht hätte, weiß ich nicht", so Piastri. "Ich habe in Q2 auch ziemlich stark die Wand berührt, da hatte ich kurz etwas Angst. Aber abgesehen davon war es ein gutes Qualifying, ich bin froh in der ersten Reihe zu starten."

Im Vergleich zu Teamkollege Lando Norris hingegen lag Piastri etwas über eine Zehntel vorne. Doch auch Norris hat eine Begründung für den Zeitverlust. "Ich habe immer in Kurve 3 und 4 Probleme gehabt. Das ist der einzige Ort, an dem ich Zeit zu Oscar verloren habe. Ich hatte das falsche Timing und keine perfekte Outlap, aber das ist keine Entschuldigung. Letztendlich sind das zwei Positionen, das ist Frustrierend", so Norris.

Zwei Plätze weiter hinten in der Startaufstellung zu stehen kann in Monaco eben schon entscheidend im Kampf um den Sieg sein. Besonders in Monaco ist die erste Startreihe in der Regel eine Voraussetzung dafür. Denn Überholmöglichkeiten gibt es kaum – und für einen Undercut darf es keinen zu großen Abstand zur Spitze geben. Abgesehen von der Strategie bleibt für Piastri eigentlich nur die Möglichkeit, Leclerc schon am Start zu Überholen. "Kurve eins ist auf jeder Strecke deine beste Chance."

Piastri: Rennen in Monaco wird in der Box gewonnen oder verloren

Allerdings ist der Weg zur ersten Kurve in Monaco der kürzeste im gesamten Kalender. Sollte eine Überraschungsattacke dort also nicht gelingen, bleibt nur die Strategie. "Sollte es keine massive Pace-Differenz geben, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es die nicht geben wird, dann ist Überholen unmöglich. Also kann man etwas mit der Strategie versuchen", so Piastri.

2022 verlor Charles Leclerc die Chance auf einen Sieg in Monaco schon einmal in der Box. "Das Rennen wird in der Box verloren oder gewonnen. Wir müssen sicherstellen, dass wir morgen einen guten Tag haben", so Piastri.

Für Piastri wäre der Sieg morgen übrigens der erste seiner Formel-1-Karriere. Im vergangenen Jahr konnte er als Rookie immerhin das Sprintrennen in Katar gewinnen. "Wir sind mit der Erwartung um die Pole und den Sieg kämpfen zu können, ins Rennen gegangen." Sollte Piastri also nicht wie im Rennen in Miami vom Pech verfolgt werden, ist für ihn im Rennen alles möglich.