Wie lange hat Logan Sargeant noch in der Formel 1? In den letzten Wochen wurde der Karriere des Williams-Piloten mehrmals ein frühzeitiges Ablaufdatum verpasst. Jungtalent Kimi Antonelli und Mick Schumacher sollen Anwärter auf seinen begehrten Sitz sein. Doch Sargent möchte für seine Zukunft in der Königsklasse kämpfen. Dem Niveau, das er dafür zeigen muss, sei er schon sehr nahe.

Dass der US-Amerikaner ein Wackelkandidat ist, steht außer Frage. "Ich schaue mir ungefähr drei Optionen für 2025, 2026 an. So einfach ist das", verriet Williams-Teamchef James Vowles vergangene Woche in Imola. "Wenn wir in der Lage sind, offen darüber zu sprechen, was nicht mehr lange dauern wird, werden wir das tun."

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Bloßer Zuseher ist Sargeant in dieser Situation jedoch nicht. "Im Moment wissen wir, dass wir Höchstleistungen erbringen müssen", so Vowles. "Logan hat die Kontrolle in seinen Händen, um sicherzustellen, dass er Leistung auf diesem Niveau erbringt. Das kann er kontrollieren. Diese Chance habe ich ihm nicht genommen. Klar ist aber, dass wir auch mit anderen Fahrern reden müssen, und das tun wir auch."

Sargeant will von vorzeitigem F1-Ende nichts hören

Von den laufenden Gesprächen mit anderen Piloten, die auf seinen Sitz beim Traditionsteam spechteln, will sich Sargeant nicht irritieren lassen. "Am Ende des Tages konzentriere ich mich auf meinen Job", versichert der Williams-Pilot. "Ich verbringe die Zeit, die ich brauche, mit den Ingenieuren. Ich schaue mir mein Fahrverhalten an und vergleiche die Daten zwischen den Autos. Am Ende des Tages bin ich hier, um zu fahren und meinen Job so gut wie möglich zu erledigen. Das ist, was ich tue."

Mit Lewis Hamiltons Wechsel zu Ferrari ab 2025 kam der Stein früh uns rollen und die Silly Season nahm schnell Fahrt auf. Etwas, das auch Sargeant unter Druck setzt. "Ich kann das Timing nicht kontrollieren", bedauert er. In der laufenden Saison hatte der US-Amerikaner bisher nur sieben Wochenenden Zeit, um von sich zu überzeugen und dennoch gilt er als angezählt.

Williams-Fahrer Alexander Albon in der Box
Sargeant möchte Williams von sich überzeugen, Foto: LAT Images

Davon, dass es 2024 nicht mehr viele weitere Chancen geben könnte, will Sargeant nichts hören. "Ich habe noch viele Grands Prix vor mir und gerade fokussiere ich mich auf dieses Wochenende", sagt er. "Ich habe einen Vertrag und bin hier, um zu fahren."

Sargeant: Bin extrem nahe an nötigem Niveau

Seine bisherige Saison sieht Sargeant, trotz häufiger Kritik, in einem positiven Licht. "Ich denke, es gab gute Momente", so der Williams-Pilot. "Ich glaube, ich habe einen großen Schritt nach vorne gesehen. Es ist einfach bedauerlich, dass wir mit dem Auto im Moment in einer schwierigen Lage sind, aber ich denke, dass es langsam wieder in die richtige Richtung geht."

Eine klare Anforderung an Sargeant ist es, den Abstand zu Teamkollege Alexander Albon zu schließen. Bisher war das jedoch noch nicht absehbar. "Ich denke, ich habe jedes Wochenende eine Chance, Alex einzuholen", meint der US-Amerikaner. "Ich denke, dass ich auch dieses Wochenende eine Chance habe, aber gleichzeitig ist es schwierig, wenn einige Verbesserungen für Alex anstehen."

Albon hat bei den Upgrades stets den Vorrang, sodass die beiden Williams-Piloten oftmals mit unterschiedlichen Autos unterwegs sind. "Aber letztendlich kennt das Team die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen. Selbst wenn Sie es nicht auf der Strecke sehen, können sie den Unterschied dennoch berechnen."

Für seinen Verbleib in der Formel 1 möchte Sargeant trotz drohendem Ablaufdatum kämpfen. "Natürlich möchte ich bleiben", so der Pilot. "Ich glaube, dass ich das Niveau erreichen kann, auf dem ich dafür sein muss. Das ist es also, was ich versuche. Ich bin dem nötigen Niveau schon extrem nahe."

Während Sargeant zittert, hat sich Albon seine Zukunft bei Williams schon gesichert. Hier könnt ihr nachlesen, warum Fahrer und Team auf die weitere Zusammenarbeit setzen: