Daniel Ricciardo steht in der Formel-1-Saison 2024 schon früh unter Druck. Vor dem Beginn des Jahres hatten ihn viele als Nachfolger von Sergio Perez bei Red Bull auf dem Zettel, nach nur drei Rennen stehen die Zeichen aber eher auf Abschied. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll ihm bereits in wenigen Grands Prix ein Aus beim RB-Juniorteam in Faenza drohen und damit möglicherweise auch ein endgültiger Schlussstrich unter seine F1-Laufbahn.

Nico Hülkenberg war 2019 bei Renault ein Jahr lang der Teamkollege des Australiers. Damals hatte Ricciardo im teaminternen Vergleich die Nase vorne. Hülkenberg erklärte vor dem Grand-Prix-Wochenende in Melbourne, dass es ihm unerklärlich ist, wieso Ricciardo plötzlich nicht mehr an sein Niveau aus der Vergangenheit anknüpfen kann.

Nico Hülkenberg: Seit den McLaren-Jahren ging es bergab

"Es macht nicht wirklich Sinn und ich verstehe es nicht", sagte Hülkenberg und führte als Beispiel die gemeinsame Saison mit dem Rennstall an, der inzwischen unter dem Markennamen von Alpine unterwegs ist. Nach einem etwas holprigen Start in das Jahr, fand Ricciardo nach einigen Wochen in seinen Rhythmus und übernahm die Rolle als Teamleader. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen war er schneller als Hülkenberg.

"Sobald er sich eingewöhnt hatte, war er sehr konkurrenzfähig und hatte eine gute Pace. Seit den McLaren-Jahren ging es bergab", erklärte der Emmericher die Entwicklung des einstigen Red-Bull-Hofnungsträgers. Der Schnitt in der Karriere von Ricciardo nach seinem Wechsel nach Woking kann nicht einmal auf die neue Regel-Generation zurückgeführt werden, denn bereits in seinem ersten Jahr, in dem noch das alte Reglement zur Anwendung kam, fand er sich an der Seite von Teamkollege Lando Norris nicht zurecht.

"Es ist schwierig das von außen zu betrachten. Denn man hat nicht alle Informationen und die ganzen Daten. Das macht es schwer zu beurteilen", vermied Hülkenberg eine konkrete Einschätzung zu den Performance-Problemen des Racing-Bulls-Piloten.

Racing Bulls: Steht Daniel Ricciardo vor dem Aus?

Das kleine Red-Bull-Team gab dem ehemaligen Topfahrer der Bullen 2023 eine zweite Chance, seine Karriere zu retten. Doch bislang zeigte sich keine Verbesserung. Im Gegenteil: 2024 spielt er bislang klar die zweite Geige hinter Yuki Tsunoda, in Australien war der Unterschied besonders deutlich und Ricciardo zeigte sich ratlos über seinen Rückstand. Ein Track-Limit-Vergehen im Qualifying kostete ihm die Chance auf Punkte und steigerte noch die Misere, in der sich der achtfache Grand-Prix-Sieger derzeit befindet

Am Montag kam ein Bericht des New Zealand Herald auf, laut dem bereits in Miami Liam Lawson anstelle von Daniel Ricciardo im Racing Bull Platz nehmen könnte. Nämlich dann, wenn Ricciardo in den nächsten beiden Grands Prix in Japan und China seine Performance nicht deutlich steigert. Berichte, die Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko allerdings in der Zwischenzeit dementierte.